Kapitel 54

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>>Wir müssen reden.<<, spricht Ümit scharf und sieht mich dabei ununterbrochen an und sein Blick bleibt an meinem Bauch hängen eher er sich an Kayahan wendet.

>>Lasst uns rein.<<, nuschelt Canan dazwischen und flitzt in Kayahans Wohnung und ich ihr nach, ohne irgendwem einen Blick zu schenken.

>>Du verdammter Bastard wirst uns alles erzählen und dich danach aus unserem Leben verpissen.<<, zischt Kayahan und rempelt ihn beim Gehen an. Ich verdrehe die Augen und setze mich ganz außen an einem Sofa. Auch Canan setzt sich weiter weg von mir dabei habe ich mit Kayahan einen kurzen Augenblick Blickkontakt bevor ich meinen Kopf von ihm weg drehe. Es war nämlich falsch.

Ümit kommt mit gesenkter Schulter in das Zimmer und steht vor uns allen und räuspert kurz damit er sich zusammen reißen kann und gleichzeitig die Aufmerksamkeit auf sich ziehen kann.

>>Willst du anfangen, Canan?<<
Sie nickt und knetet nervös die Finger.

>>Kayahan und ich waren glücklich,
bevor Nurcan noch nicht in seinem Leben aufgetaucht ist.<<, flüstert sie, >>Alles ging den bergauf, doch sie drohte mir, dass sie meine Mutter, die damals schwerkrank war, mit irgendwelchen Mitteln vergiften würde.<<, >>Deine Mutter hatte doch nur einen kleinen Unfall<<, flüstere ich als mir einfällt, dass ich doch Ümits Mutter im Krankenhaus besucht habe, als das alles noch nicht geschehen ist. >>Sie musste danach wieder ins Krankenhaus und die Diagnose lautete Darmkrebs. Darmkrebs konnte geheilt werden, wenn es nicht zu spät wäre. Aber unsere Mutter war schwach, aber eine Chance hatte sie, die jedoch von Nurcan genommen wurde.<<
Mit Tränen in den Augen sieht sie Kayahan an, die Tränen vermehren sich immer mehr, doch sie versucht stark zu bleiben und schluckt die Tränen runter.

>>Ob ihr es mir glaubt oder nicht, Nurcan ist krank. Ihr kann man alles anvertrauen. Egal was sie sagte, machte sie wahr. Ein Beispiel dazu wäre der Unfall im Treppenhaus.<<, Canan schaut fest in Kayahans Augen und versucht es ihm klar zu machen.

>>Ein Tag davor schickte sie mir eine Nachricht, dass ich auf mich aufpassen solle, nicht, dass mir am nächsten Tag etwas zu stoße. Sie schubste mich im Parkhaus die Treppen hinunter und ich befand mich in der nächsten Minute im OP-Saal.<<
Es stimmt, Nurcan war für alles fähig. Sie ist krank. Krank im Kopf.

Kayahan murmelt etwas vor sich hin und schlägt urplötzlich mit der Faust gegen die Wand, was uns alle zusammen zucken lässt.

>>Ein Auftrag von ihr war, Nefes zum Leiden zu bringen und da kommt Ümit ins Spiel.<<, ich zucke, als ich seine Schläge an mir spüre. Gänsehaut bildet sich an meinem ganzen Körper.

>>Nefes, bitte verzeih uns, wir mussten es tun!<<, schluchzt sie plötzlich und krallt sich an Ümit fest.
Ich drehe meinen Kopf weg und fange das Wimmern an.

>>Der Auftrag war geplatzt, als sie fliehen konnte und landete zufälligerweise genau in Kayahans Auto.<<, spricht Ümit weiter für seine Schwester, die zusammen gekrümmt in der Ecke vor sich hin weinte.
Ich komme immer noch nicht klar damit, dass die beiden dasselbe Blut in sich haben.

>>Am nächsten Tag kam ein Anruf vom Krankenhaus, meine Mutter sei vergiftet worden und verlor somit ihr Leben.<<, Canan kreischt plötzlich und krümmt sich immer mehr.
Ümit kniet sich sofort zu ihr runter und nimmt sie fest in die Arme.

>>Alles war nur ein Spiel? Ein verdammtes Spiel?<<, brüllt Kayahan und steht schlagartig auf, schlägt sich öfters gegen die Stirn, >>Wie kann ich nur so dumm sein, es war doch alles klar. Sie hat mit offenen Karten gespielt!<<
Mein Inneres zieht sich zusammen als ich an das Kind von Canan denke.
>>Und-,<<, ich breche ab und lasse einen Schluchzer heraus, >>euer Kind?<<

|Wenn Hass regiert|Where stories live. Discover now