Kapitel 19

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Ich lege meinen Kopf auf seine Schulter und schmiege mich an ihm.
Das sollte ich schon längst machen, er ist so schön weich, dazu auch noch sehr warm.

„Es tut mir sehr leid, dass mit deiner Mutter. Bestimmt hat sie einen Grund dafür, weshalb sie so reagiert hat."

Er schüttelt nur mit dem Kopf und legt einen Arm um mich.

„Es ist mir jetzt auch egal, es ist Vergangenheit."
Dazu sage ich nichts mehr und schließe meine Augen, da ich Kopfschmerzen bekomme.

„Was sagt Vatan dazu?"
„Er ist der gleichen Meinung."
Ich nicke nur und denke an Canan.

„Hätte ich ihre Nummer, dann würde ich ein Foto von uns machen und es ihr schicken."

„Damit sie dich das nächste Mal umbringt?"
Ich zucke zusammen und schaue ihn an.
„Habe ich das laut gesagt?"

Nickend grinst er und umarmt mich fester.
„Warum bist du eifersüchtig?"
„Ich versuche dich von der Schlange zu beschützen."
Lüge.

Er schaut mich einen Augenblick an und schaut weg, ich schließe meine Augen.

Plötzlich bemerke ich ein Blitz und erschrecke mich. Sofort öffne ich meine Augen und sehe Kayahan's Handy vor meiner Nase.

„Und? Wie ist es geworden?"
Er hat ernsthaft ein Bild von uns gemacht, es sieht so aus, als würde ich auf seinem Schoß schlafen und Kayahan grinst wie ein kleines Kind. Das schaut so süß aus.

„Schick mir mal dieses Bild."
„Hab deine Nummer nicht"

Ich gebe ihm meine Nummer und er schickt mir das Bild. Sein Profilbild ist das Bild von uns.

„28.02. 2016", ist sein Status, ehrlich gesagt frage ich mich, was dieses Datum zu bedeuten hat.

„Was bedeutet dein Status?", frage ich ihn und beiße mir auf die Unterlippe. Kurz sieht er mich an und grinst.

„An dem Tag wurde mein Leben auf den Kopf gestellt."

Dieser Antwort hier, ist absolut der Knaller! Ich verdrehe die Augen und stöhne genervt.
„Was?"
„Ist egal"

Er nickt und steckt sein Handy in die Hosentasche seiner Joggingshose, er atmet tief die Luft in sich hinein und pustet es wieder heraus. Seitlich beobachte ich ihn, er sieht so gut aus.

„Ich will Montag wieder arbeiten."
„Du solltest dich ausruhen."

„Habe ich schon genug getan, bald schmeißt er mich raus und ich bleib wieder arbeitslos."

„Ich versorge dich."
„Ich komme mir wie eine Asoziale vor."

„Das bist du. Wer weiß, ob du schon im Entzugsklinik gelandet bist."
Geschockt schaue ich ihn an, bevor ich aufstehe und bedrückt rein laufe.

„Ey Nefes!", schreit er mir hinterher.

Ich ignoriere ihn und lege mich auf das Bett des Gästezimmers. Ich höre wie die Balkontür zugeschlagen wird und Kayahan kurz meinen Kopf hochhebt, sich hinsetzt und meinen Kopf auf seinen Schoß legt.

Er streicht mir sanft durch die Haare und spielt mit meinen Haarsträhnen.

„Es tut mir leid", flüstert Kayahan.
„Soll es nicht."

„Warum!", fragt er mich und höre einen Moment auf mit meinen Strähnen zu spielen.
Ich nehme einen tiefen Atemzug und stehe auf.

„Ich werde dir meine Vergangenheit erzählen, aber du musst davor schwören, niemanden davon zu erzählen! Niemanden!"

|Wenn Hass regiert|Where stories live. Discover now