Kapitel 50

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Automatisch höre ich wie mein Herz schneller das Pumpen anfängt. Meine Hände schwitzen und meine Beine werden butterweich, würde ich mich nicht bei Vatan einhacken, wäre ich längst auf die Knien gefallen.Ich schlucke und sehe Canan schelmisch grinsen, ihre Augen funkeln vor Rache - das Mädchen ist nicht normal.

Ich will kotzen.Ich schwöre bei Gott, ich werde sie eigenhändig umbringen bevor ich sterbe, auch wenn ich meine letzte Minute dafür verschwenden muss, ich werde ich es tun. Meine Augen verfangen sich wieder in die dunklen Augen, für die ich mal alles getan hätte. Kurz schlucke ich und schaue auf ihr Bauch, welches vom roten engen Kleid betont wird und die Wölbung zusehen ist. Sie ist tatsächlich schwanger.Innerlich zerspringt mein Herz in tausende von Scherben, doch ich unterdrücke den Schmerz.

Nicht jetzt, Nefes. Gleich darfst du zusammen brechen. Gleich.Eingebildet hebe ich eine Augenbraue hoch und lege meine Hand auf meinen Bauch. Sein Blick brennt auf meiner Haut.>>Du bist schwanger?<<, meine Stimme hört sich ätzend an, trotz dessen zwinge ich mir einen Lächeln auf die Lippen um den Gefühlschaos in mir nicht anmerken zu lassen.>>Ja, im dritten Monat.<<, redet sie in einem normalen Ton.

Canan's Blick fällt auf meinen Bauch und zieht überrascht die Brauen nach oben.>>Bin im fünften Monat.<<, spreche ich, bevor sie fragen kann.Überrascht nickt sie und drückt seine Hand fester.Sie wusste davon Bescheid.>>Nefes!<<, höre ich jemanden rufen und drehe mich um. Timur Kaan steigt aus dem Auto und läuft auf mich zu. Sein Blick gleitet zu Canan und Kayahan, bevor er mir einen Kuss auf die Stirn gibt und mich umarmt.Damit habe ich definitiv nicht gerechnet, sowas hat er bis jetzt nur einmal gemacht, okey ich habe es ihm verboten, auf dieser Art und Weise mir näher zu kommen.

>>Ich bin Timur Kaan, ihr Verlobter.<<, er streckt seine Hand zu Kayahan um seine Hand schütteln zu können, Kayahan hat anscheinend keine Lust ihm seine Hand zu geben und schaut ihn mit aggressivem Blick an, seine Augen spucken regelrecht Feuer.Er hat keinen Recht dazu, ihn so an zuschauen.Timur Kaan räuspert kurz und streckt ihn diesmal zu Canan. >>Canan und er ist Kayahan, mein Mann.<<, spricht sie für ihn.

Es ist komisch so etwas zusehen, vor paar Monaten war ich die, die ihn jeden vorgestellt hatte, doch jetzt macht es eine andere Frau für ihn.Ich fühle mich ausgenutzt, als wäre ich ein Spielzeug, welches man hin und her werfen kann, je nachdem wann man es gebrauchen könnte.Du warst nie nützlich, Nefes.Mein Vater hatte Recht, ich war die Tochter einer Schlampe, ein nutzloses Wesen.Die Gedanken an ihn lassen mich erschaudern, ich blicke zu Vatan und sehe ihn Canan einen giftigen Blick zu werfen.

Ach, Vatan, mein kleiner Bruder.>>Wir sollten los, nicht das wir zu spät kommen.<<, unterbricht Vatan uns und zieht mich weg von den anderen, wie dankbar ich ihm bin kann nur Gott und ich wissen. Ob Timur Kaan dort alleine steht oder nicht, juckt mich in dem Moment überhaupt nicht.>>Danke.<<, nuschele ich als wir weiter weg von den anderen waren, er schenkt mir ein Lächeln und öffnet mir die Beifahrertür.Ich hocke mich hin und er schlägt die Tür danach zu und setzt sich auf seinen Platz.

Er startet das Auto an und gibt Gas, vom Augenwinkel sehe ich, wie Kayahan zu mir schaut. Ich schaue sofort zum Seitenspiegel. Mein Herz springt auf Hochtouren und lässt meine Hände schwitzen. >>Ich habe ihn vermisst.<<, flüstere ich und beiße auf meine Unterlippe.Er schaut kurz zu mir und schaut wieder nach vorne.>>Es ist nur eine Prüfung, ihr werdet zusammenkommen.<<,>>Wann?<<, flüstere ich und kneife die Augen fest, spüre die Tränen langsam die Wange hinunterrollen.>>Dann, wenn Allah euch fertig geprüft hat.<<Sanft lächelt er mich an, ich seufze und lehne mich nach hinten. Die restlichen fünfzehn Minuten versucht er mich abzulenken und bringt mich zum Öfteren zum Lachen.

|Wenn Hass regiert|Where stories live. Discover now