Kapitel 32

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„Was tust du da?"
„Meine Schuhe ausziehen"

Ich bücke mich runter und ziehe meine High Heels aus, muss dabei mein langes Kleid festhalten.

Leicht lacht er und schaut mir zu.
„Du bist nicht normal"
„Niemand ist normal-"

„Und hier ist unsere Professorin", unterbricht er mich und seufzt genervt.

„Was ist?"
Ich verdrehe meine Augen und schaue hoch zu ihm.
„Wie lange brauchst du noch?"
„Ich bin ein Mädchen, ich darf das"

„Ich bin ein Mädchen, ich darf das", äfft er mir nach.
„Klappe"

Er schlägt mir gegen den Hinterkopf, ich zische wütend und stehe auf.

„Öküz! (Ochse!)", zische ich und laufe weg von ihm.

„Üf Nefes üf!", brüllt er mir hinterher.
„Du bist so kindisch! Wann wirst du endlich erwachsen, verdammt!", brüllt er und höre seine Schritte hinter mir.

Plötzlich packt er mich an meiner Taille und wirft mich auf seine Schulter, ich schlage ihn mit meinen Schuh.

„Die tun voll weh"
„Ach, echt?", kreische ich und zappele. Dabei schlage ich ihn weiter mit meinen High Heels, er packt meine Schuhen und wirft sie ins Meer.

Ich reiße meine Augen auf und höre das Zappeln auf.
Meine Schuhe!

Tief atme ich ein und kreische los.
„Besitzt du überhaupt noch ein Gramm Hirn? Du spinnst doch!", kreische ich in sein Ohr.

Er wirft mich aufs Sand, meine Haare fallen mir ins Gesicht. Wütend schaut er mich an.

„Wenn du mich wie eine Verrückte schlägst, kann ich nichts dafür!"

„Und das soll dein Argument dafür sein? Was anderes hast du nicht drauf?"
Er schüttelt nur seinen Kopf und läuft weg.

„Verdammt!", schreie ich vor mich hin und schmeiße meine Haare nach hinten.
„Na, wer ist jetzt kindisch? Du oder ich?", kreische ich ihm nach und sehe ihn zu mir umdrehen.

„Versuche mich ja nicht zu provozieren, Atem. Es wird für uns nicht gut enden!"

Ohne mich weiter zu beachten, läuft er aus meiner Sichtweite. Ich seufze und bleibe auf dem Sand sitzen. Vor mir ist das wunderschöne Meer, die Sonne geht gleich unter und es sieht so was von atemberaubend an.
„Hey"

Ein Typ lässt sich neben mich fallen. Ich schaue weg und rutsche ein Stück von ihm weg, da es mir unangenehm geworden ist.

„Keine Angst, ich tue dir nichts an"
Er lacht leicht, es erinnert mich an Kayahan's Lachen.

„Du kannst mir dein Problem erzählen, ich werde dir auch versuchen zu helfen"

Ich seufze und schaue ihn an, er lächelt mich aufmunternd an, seine geraden weißen Zähne kommen zum Vorschein, dazu hat er noch zwei Grübchen.

Seine schwarzen Augen beobachten mich, sein leichter Bart lässt ihn männlicher wirken.
„Er ist ein Arsch", ich spiele mit dem warmen Sand und spüre sein Grinsen.

„Dein Freund?"
„Mein Verlobter", verbessere ich ihn.

„War das der Typ von vorhin?"
Ich schaue ihn an und ziehe meine Augenbrauen zusammen.

„Ja"
„Dein türkisch ist schlecht", wechselt er das Thema.
Ich schaue ihn wütend an und fluche innerlich.

„Ich weiß, danke fürs erinnern"
Er lacht und schaut zum Meer.

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