Kapitel 18

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Nachdem wir etwas gegessen haben, lege ich mich auf die Wiese, sehe dabei zum Himmel. Es sieht so friedlich aus hier.
„Nefes?"
„Kayahan?"

„Ich werde dich jetzt etwas fragen aber du musst sie mir ehrlich beantworten!"

„Oh nein!"
„Diese eine Narbe von dir, den ich letztens gesehen habe, wie ist es entstanden?"

Ich stöhne genervt auf und drehe ihm den Rücken zu.
„Nefes!", drängt er mich.

„Was?"
„Beantworte es"

„Nein.", gebe ich kurz und knapp von mir.

„Warum?"
„Es sollte dich nicht interessieren!", zische ich.

„Tut es aber!"

Ich verstecke mein Gesicht in meine Hände und will einfach nur verschwinden. Da wo man mich weder findet noch sieht.
Ich habe Fernweh.

Mit einem Schwung springe ich auf die Beine und stemme meine Hände an meine Hüften ab.

„Du bist weder mein Bruder noch mein Freund, Kayahan!"

Zuerst sieht er mich wortlos an ohne etwas ahnen zu können, ist er auf den Beinen und kommt mit schnellen Schritten zu mir.

Genau als er vor mir steht, sehe ich auf seine Brust, er hebt meinen Kinn mit seiner Hand hoch, sodass ich zu ihm hoch schauen muss.

„Es ist mir egal, trotzdem möchte ich dich beschützen sowie alles über dich wissen. Ich will dich auswendig lernen, ich will wissen was du liebst, was du hasst, was dich wütend macht. Deine Kindheit und wie du deine Zukunft vorstellst. Ich will deine zweite Seele werden"

Mein Mund bleibt offen und ich kann es einfach nicht trauen.
Noch niemand hatte Interesse an mir! Okay Freunde habe ich, aber so richtige Freunde, die wissen wann es mir schlecht geht und wann ich glücklich bin. Elmas ist ein anderes Thema.

„Ich- Ich, Kayahan ich- ich weiß nicht was ich dazu sagen soll"

„Erzähl mir alles über dich"
„Ich fühle mich noch nicht bereit dazu"

Er nickt nur und wir packen alles zusammen, um zu gehen, da es kälter geworden ist.
Als wir im Auto sitzen und er losfährt, bekomme ich plötzlich eine SMS. Ohne nach zu schauen von wem es ist, lese ich sie mir durch.

„Du gehörst mir. Nur mir."
Ümit.

Ich seufze und stecke sie mir ein, ohne sie zu löschen.

„Von wem ist es?"
„Von niemandem"

„Wenn du meinst."
Er wirft mir einen skeptischen Blick zu und wendet sich zum Verkehr.

„Kayahan, warum gibst du dich mit mir ab? Ich meine, jeder hat etwas besseres zu tun, als mit mir Zeit zu verbringen"

Er lacht leise und fährt sich mit der einen Hand durch die Haare und mit der anderen hält er den Lenkrad fest.
Das sieht so gut aus.

„Ich weiß es selber nicht. Irgendwie finde ich dich interessant. Von der Art her, wie du bist. Und deine Augen erzählen eine Menge Geschichte. Sie sehen so zerbrochen aus, aber sie funkeln noch so schön. So eine graue Farbe wie in deinen Augen habe ich noch nie in meinem Leben gesehen, sie sind einzigartig"
Ich werde immer roter und schaue aus dem Fenster damit er mich nicht erwischt.
„Rot steht dir."

Eingeschnappt schlage ich ihm leicht auf den Arm und lache danach leise.

„Ich will dich auch kennen lernen", gebe ich meine Entscheidung.
Er grinst mich an.

|Wenn Hass regiert|Where stories live. Discover now