Kapitel 07

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Er grinst mich an und kommt näher. Ich laufe Schritt für Schritt nach hinten, bis ich die Wand hinter mir spüre, amüsiert schaut er meine Bewegungen an.

"Ümit çık evimden dedim sana! (Ümit verschwinde aus meiner Wohnung raus, habe ich dir gesagt!)"
„Niye ki? (Warum denn?) kann ich meine Freundin nicht besuchen kommen? Schließlich habe ich dich letztens durchgenommen"

Sofort klatsche ich ihm eine, sein Gesicht fliegt auf die linke Seite und wird rot vor Wut.

„Ich habe nicht mit dir geschlafen! Hör auf, Lügen auf die Welt zusetzten, wir wissen das es Photoshop war Ümit! Du verdammter Mistkerl"

„Nefes'im, seni seviyorum, benide sevdiğini ikimizde biliyoruz. (Meine Nefes, ich liebe dich und wir beide wissen auch, dass du mich liebst.)"

„Seni sevmiyorum! Anladınmı? Onun içinmi resimi öyle yaptırdın? Beni alamadığın için mi? (Ich liebe dich nicht! Hast du das jetzt verstanden? Hast du deshalb ein solches Foto gemacht, weil du mich nicht bekommen hast?)"

Wütend fährt er mit der Hand durch seine Haare. Auf seiner Nase hat er einen Pflaster kleben, wegen Cem.
„Cem redet nicht mehr mit mir Ümit! Alle anderen denken jetzt, ich wäre ehrenlos! Wie kannst du mir sowas antun? Warum tust du das überhaupt?"

Wieder einmal fängt er an zu grinsen, wenn er es wieder tut, werde ich ihn härter schlagen!

„Nefes ich liebe dich.", wiederholt er die Worte. Was hat das jetzt mit dem, was ich gesagt habe, zutun?
„Sus! (Sei leise!)"
„Benimle evlen! (Heirate mich!)", flüstert er in mein Ohr.

„Sus dedim sana, sus!(Sei leise habe ich dir gesagt!)"

Er legt sanft seine Stirn an meine und schließt die Augen, ich sehe ihm dabei zu und habe ein mulmiges Gefühl, tief atmet er ein und aus.

„Halt dich fern von mir.", „Warum?", eindringlich schaut er mir in die Augen

„Du versucht mich in den Dreck zu ziehen"
„Ich hatte nichts damit zu tun, Nefes"
„Ich glaube dir nicht!"

„Das hattest du auch nie gemacht! Du hast mir nie vertraut Nefes!", sauer entfernt er sich von mir und blickt mir tief in die Augen.

„Erzähl mir was von deiner Vergangenheit!", ruft er und lächelt provozierend.
„Erzähl mir was du alles so gemacht hast in deiner Kindheit!"

Er öffnet meine Wunden, eigentlich haben sie sich nicht einmal verheilt. Ich habe die Schmerzen nur ignoriert und spüre sie nicht mehr. Mit ignorieren meine ich auch meine Gefühle, ich weiß nicht einmal, was ich in dem Moment fühle. War ich traurig? Glücklich? Keine Ahnung.

Ich werde stärker, durch meine Vergangenheit, jetzt versucht man mich in den schwarzen Loch zuwerfen. Da wo ich >>damals<< steckte.

„Geh raus.", meine Stimme hört sich verdammt kalt und stark an.

Er macht einen Schritt auf die Haustür und dreht sich um, sein Grinsen brachte mich um. Es gefällt ihm, wenn ich innerlich zerstört war.

„Ich werde es erfahren, ich werde jeden einzelnen Detail herausfinden und sie dir unter die Nase reiben! Ich werde dich zerstören Nefes. Dafür das du mich nicht liebst, Leiden wirst du Nefes, Leiden", und verschwindet.

Schwer atmend schließe ich die Tür und lehne mich an die Haustür, langsam rutsche ich runter und fange das Weinen an.

|VERGANGEHEIT|

Schwitzend liege ich auf dem weißen Bett, ich zittere wie verrückt und will nur das eine spüren. Und zwar die Droge. Ich bin verdammt aggressiv geworden und schreie die Krankenschwester immer wieder an, schmeiße Gegenstände rum und will sogar Selbstmord begehen. Ich bin psychisch am Leiden. Ich wälze im Bett rum und versuche zu atmen. Die Tür wird geöffnet und die Krankenschwester kommt rein.

|Wenn Hass regiert|حيث تعيش القصص. اكتشف الآن