Kapitel 30

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„Du ziehst dir das sofort aus!", schreit er mich an.
„Nein!", kreische ich zurück und verschränke meine Arme ineinander.

„Nefes, zieh das aus", versucht Kayahan mit mir sanfter zu sprechen. Ich jedoch schüttele hastig meinen Kopf.

„Du bist so kindisch, verdammt", zischt er wütend und zieht seinen Mund zu einer Linie.

Ich zucke mit den Schultern.
„Du hast dich verändert.", stellt er fest und lässt sich auf das Bett fallen. Mein Verlobter schaut mich nachdenklich an.

„Du zuckt mit den Schultern, obwohl du das verabscheust. Und du bist kindischer geworden."
Sofort ziehe ich meine Augenbrauen zusammen und gucke ihn wütend an.

„Du bist hier das Kindergartenkind, Kayahan!"

„Apropos Kind-„
„Wir müssen erst heiraten", unterbreche ich ihn und fange das Glätten meiner Haare an.

Kayahan schaut mir dabei zu.
„Ich werde Elmas umbringen", nuschelt er. Ich schaue ihn fragend an.

„Dieses Ding, was du anhast, hat dir Elmas gekauft"
„Es sieht toll aus", gebe ich zu und schaue mich im Spiegel an.

„Du hast nicht einmal einen Bh an!"
Ich verdrehe die Augen.
„Woher willst du das wissen, außerdem ist es ein Trägerloser!", zische ich und schaue mir meine glatten Haare an.

„Ich will immer noch nicht, dass du dir das anziehst"
„Kayahan, ich bin ein unabhängiger Mensch, entweder du akzeptierst mich mit meiner Art und Weise oder die Tür wartet darauf von dir verschlossen zu werden", sage ich ihm sanft und freundlich und halte dann meinen heißen Glätteisen in die Höhe. Kayahan springt sofort nach vorne und grinst mich frech an.

Plötzlich springt er zu mir und umarmt mich fest von hinten. Ich schreie los und kann mich nicht bewegen, nicht einmal meinen Glätteisen damit ich ihn den Hintern heiß machen kann.
Er gibt mir unzählige Küsse auf meine Wange, ich grinse und kichere leise.

Kayahan nimmt den Glätteisen aus meiner Hand und wirft es auf den Boden.
„Kayahan!"

Ich knirsche mit den Zähnen und schaue ihn sauer an.
Er fängt das Grinsen an zudem verpasst er mir ein Kuss auf meinen Hals.

„Lass uns jetzt gehen"
Kayahan nickt, lässt mich los und zieht sich seine schwarzen Air- Max an. Ich ziehe mir meine weißen Flipflops an und binde meine Haare zu einem unordentlichen Dutt.

Kayahan nimmt meine Hand und wir laufen aus dem Zimmer bevor wir in den Aufzug steigen und er mich vom Spiegel betrachtet, bis er laut seufzt und ich ihn anschaue.

„Was?"
„Deine Beine-„
„Kayahan!", unterbreche ich ihn aber zische auch gleichzeitig. Er schaut mich mit großen Augen an und dreht sein Kopf von mir weg, starr schaut er gerade aus.

Ich seufze und umarme ihn von der Seite.
„Tut mir leid, dass ich zu schroff war, aber ich werde es trotzdem nicht ausziehen", nuschele ich. Die Aufzugstüren öffnen sich, ohne, dass mich Kayahan beachtet läuft er los, lässt dabei meine Hand los.
Und das bald, für immer.

Ich könnte mich dafür ohrfeigen, diesmal habe ich es richtig übertrieben. Mit schnellen Schritten folge ihm. Er sitzt schon am kleinen Tisch und schaut sich die Menükarte an, welches speziell fürs Frühstück gedacht ist.

Ich setze mich ihm gegenüber und nehme mir die andere Karte in die Hand bevor ich sie aufklappe und es mir anschaue.
Der Kellner sieht uns und kommt schon gleich her um unsere Bestellung aufzunehmen.

Kayahan gibt ihm die Nummer, ich schaue Kayahan dabei zu, wie er seine Hände ineinander geschränkt hat und sich nach hinten lehnt, seine dünnen Lippen werden länger, er lächelt.

|Wenn Hass regiert|Where stories live. Discover now