Kapitel 14

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„Ey, Nefes bleib doch stehen!"
„Ey, Nefes bleib doch stehen!", äffe ich ihm nach.

Ich schiebe den Wagen Richtung Kasse, bis ich plötzlich am Arm gepackt werde und drehe mich zu ihm.

„Mach dir nichts daraus, Canan ist nun mal so. Nimm sie nicht ernst"
„Aha."
„Aha.", äfft er mir diesmal nach und klimpert mit den Wimpern und macht eine komische Grimasse. Dafür bekommt er einen Schlag auf die Brust und ich fange an zu lachen.
„Du solltest öfters Lachen."

Ich verstumme, sehe ihn kurz an und schiebe den Wagen weiter.
Nachdem wir eingekauft haben, fahren wir nach Hause und schleppen die Tüten die Treppen hinauf.

„Irgendwann fliege ich die Treppen hinunter."
„Das solltest du wirklich."

Genervt schaue ich zu Kayahan, er grinst mich schief an und sprintet hoch. Ich nehme zwei Treppen in einem und komme bei ihm Zuhause schneller an.
Erschöpft räumen wir die Lebensmitteln ein und lassen uns auf das Sofa fallen.

„Ich bin so müde."
„Erhäng dich.", gebe ich mein überflüssiger Kommentar ab.

Er seufzt und macht plötzlich eine komische Haltung, bevor ich fragen konnte was er tut, springt er auf mich drauf und rollt wie wild auf mir. Ich kreische auf und japse nach Luft.
„Kaya- han. Steh endlich au-auf"

Er rollt hin und her, ich bin kurz vor dem Ersticken. Mit letzter Kraft schubse ich ihn nach unten und atme hastig ein und aus.

„Öküz (Du Ochse) wie viel wiegst du?"
„Cadı (Du Hexe) ich breche mir irgendwann etwas", ignoriert er mein Gesagtes.
„Geschieht dir recht!"
„Geschieht dir recht!", äfft er mir mal wieder nach.

„Hör endlich auf damit! Du hörst dich voll schwul an."
„Vielleicht bin ich das auch."

Angewidert schaue ich ihn an und stehe auf, um mir eine Wasserflasche zu holen, doch werde von Kayahan am Arm festgehalten und nach unten gezogen. Ich schreie vor Schreck auf und lande auf seiner Brust.
„Kayahan!"
„Nefes!"

Ein genervtes Stöhnen entweicht von mir.
Ich stemme meine Hände an seiner Brust, um mich selbst hoch zu heben, bis wir Augenkontakt haben. Mein Atem verlangsamt sich, als ich mich in seine dunklen Augen verliere.

Wir sehen uns intensiv in die Augen, bis er mir näherkommt.
Wir sind uns so nah, dass sich unser Atem miteinander vermischen. Er schließt langsam seine Augen und will mich küssen, bis ich sein Gesicht richtig wahrnehme und los pruste.
Er hat die Augen zu und einen Schmollmund, währenddessen springe ich von ihm hoch. Genervt geht er sich durch die Haare und steht auf.

„Ich kriege noch diesen Kuss, Nefes!", drohend hebt er seinen Zeigefinger und wedelt sie hin und her, sein grinsen darf natürlich auch nicht fehlen.

„Ach wirst du das?"
Dabei verschränke ich meine Arme vor die Brust und hebe meine Brauen hoch.
„Oh ja"

Ich lache kurz auf und schüttele den Kopf, eher ich in die Küche laufe und mir eine Flasche hole.

„Nefes!", „Ja?", „Lass Fifa spielen!", „Bereite vor!"

In den Schränken wühlend hole ich mir Chips und Cola- Dosen heraus. Mit Süßigkeiten gewappnet, laufe ich ins Wohnzimmer und setze mich runter zu Kayahan auf den Boden.

Er schmeißt mir einen Controller zu und wir fangen das Spielen an, davor wählen wir noch die Mannschaften aus. Ich nehme Galatasaray und er Fenerbahçe.

„Ich werde gewinnen!", kreischt Kayahan. Ich hebe sofort eine Braue hoch.
„Wirst du eh nicht!"
„Wette?"
„Okey, der Gewinner sucht etwas für den Verlierer aus."

|Wenn Hass regiert|Where stories live. Discover now