Kapitel 51

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Die warmen Sonnenstrahlen wärmt meine Haut, leicht lächele ich und lockere die Leine von Atsız.

Mit dem Schwanz wedelnd läuft er durch den Park und springt ab und zu, was mir ein Lachen entlockt.

Mein Blick fällt auf meinen Handgelenk, das Tattoo.
Tief atme ich ein und fülle somit meine Lungen mit Sauerstoff.

Es vergingen zwei Tagen nach dem Vorfall und heute Abend werden wir zurückfliegen. Kayahan habe ich seitdem nicht wiedergesehen.
Es war besser für uns.
Durch das Aufeinandertreffen zerbrechen unsere Herzen immer mehr, wir töteten uns nur selber dadurch, aber töten uns auch, indem wir uns fernbleiben.

Er ist bestimmt glücklich mit Canan. Ich schüttele meinen Kopf, er hat doch selber gesagt, dass er mich liebt.

Aber-, Ich komme durcheinander, da ist definitiv eine Lücke, die Puzzleteile fehlen, da fehlt etwas, etwas Großes und Wichtiges.

Die Kopfschmerzen bringen mich um, sie werden stärker, ich lasse mich auf eine Bank fallen und lasse die Beine bummeln.
Der Tumor wächst immer mehr, ich spüre sogar, wie mein Körper Tag für Tag immer schwächer wird. Manchmal verliere ich meine Orientierung.

Mein Handy brummt, ich fische es heraus und drücke auf den grünen Button, nachdem ich Elmas Namen gelesen habe.

>>Wo steckst du?<<, ist ihre erste typisch Elmas Frage, augenverdrehend beantworte ich ihre Frage und lehne mich seufzend nach hinten.

>>Nefes, du musst sofort her kommen!<<, kommt ihre hektische Antwort aus der anderen Leitung. Sofort setze ich mich aufrichtig hin.

>>Was ist los?<<
>>Da ist jemand, die mit dir etwas Wichtiges bereden muss.<<, ein mulmiges Gefühl macht sich in mir breit.

>>Wer ist die Person.<<
>>Es wäre besser, wenn du es selber sehen würdest.<<, ich presse meine Lippen aufeinander und schlucke, langsam stehe ich auf und bewege mich zum Haus der beiden.

>>Ich komme.<<, nuschele ich bevor ich auflege und meine Schritte verschnellere.
Der Weg dauerte über zwanzig Minuten, auf dem Weg zerbreche mir den Kopf und bleibe letztendlich vor der Haustür stehen.
Ich klingele und straffe den Rücken, da ich meine gebückte Haltung nicht bemerkt habe.

Die Tür wird von Elmas geöffnet, mit undefinierbarem Blick sieht sie mich an. Zwei Schritte und stehe genau vor ihr. Sie umarmt mich fest und streichelt mir den Rücken.

>>Du bist stark, Nefes. Ich glaube an dich.<<
Das mulmige Gefühl in mir wird stärker, ein Kloß bildet sich im Hals.
Ich lächele leicht und ziehe meine Schuhe aus. Meine Jacke jedoch lasse ich an mir. Mit Atsız laufe ich in das Wohnzimmer und sehe Timur Kaan, Vatan und Barış dort nebeneinandersitzen. Die Person jedoch sitzt an einer anderen Couch, dessen Gesicht ich nicht sehen kann.

Die Atmosphäre ist angespannt, Vatan verkrampft sich immer wieder und übt Druck am Kissen aus.

Mit kleinen Schritten laufe ich in die Mitte, Vatan sieht mich an und steht sofort auf.
>>Ablam (Schwester).<<, flüstert er und küsst mich auf die Stirn. Lächeln kann ich in dem Moment überhaupt nicht.
Beschützerisch nimmt er meine Hand und sieht mich an.
Der Feuer in seinen Augen macht mir Angst, vor dem, was mich erwartet.

>>Nefes-,<<, höre ich die Stimme, ich kriege Gänsehaut am ganzen Körper. Sofort schaue ich zu der Person.
Die Luft bleibt weg, mir wird schwindlig, mir ist schlecht.
Geschockt sehe ich zu der Person neben ihm.

|Wenn Hass regiert|Where stories live. Discover now