Kapitel 11

1.9K 62 0
                                    

Ich löse mich sofort von ihm und räuspere. Es durfte nie wieder vorkommen!Ohne etwas zu sagen, gehe ich rein und hole mir eine Decke und einen Kissen zum Schlafen.Ich lege mich hin und schlafe auch ein.

Am nächsten Tag werde ich durch die warmen Sonnenstrahlen geweckt. Ich strecke mich und öffne meine Augen, gut gelaunt laufe ich ins Bad und wasche mir mein Gesicht und putze die Zähne.Hüpfend sprinte ich in die Küche und bereite Essen vor. Heute ist Montag somit Arbeitstag. War Kayahan schon weg?

Ich renne in sein Zimmer und blicke sein leeres Bett.Als ich mit dem Essen fertig, putze ich gründlich die Wohnung sowie die Fenstern.Erschöpft dusche ich und laufe mit einem langem Handtuch in sein Zimmer, aus seinem Schrank hole ich mir ein T- Shirt raus und eine Joggingshose.

Ich ziehe sie mir an und kämme meine Haare durch und entdecke Spliss. Genervt davon, schmeiße ich meine Haare an den Rücken und föhne sie.Es wird klingelt, ich öffne sie und sehe Kayahan. Schräg lächelt er, was ich erwidere. Er läuft rein, zieht sich seine Jacke und die Schuhe aus. Kayahan bemustert mich von oben nach unten und grinst breit.

„Steht dir", „Ich weiß", gebe ich eingebildet von mir und grinse.Er verdreht die Augen und geht sich die Hände waschen, ich bereite das Essen vor und wir essen zusammen.„Wir müssen dir Kleidungen holen"„Ich hab aber kein Geld!", gehe ich in meinem Kopf durch.„Ich kauf es dir schon, kein Grund zur Sorge", spricht er, als hätte er meine Gedanke gelesen.„Ich weiß nicht so", nuschele ich schämend, „Nefes, willst du so in der Gegend rum laufen, also ich hätte nichts dagegen."

Er grinst schon wieder, ich seufze und sehe ihn an.„Ich werde es dir aber zurückzahlen"Er will mir widersprechen, doch komme ihm schneller entgegen.„Oder ich verkleinere deine Kleidungen und ziehe sie mir an"Sein Grinsen vergeht ihm und seufzt, ich grinse und lehne mich nach hinten. Er läuft aus der Küche.„Ich hol dir was zum Anziehen, bleib du solange Zuhause!", schreit er aus seinem Zimmer, ich bejahe es und räume die Küche auf.„Welche Nummer hast du?"„Oberteil S und Hose sechsunddreißig"Er nickt und schlägt die Tür beim Gehen zu.

Ich schaue bisschen fernsehen und hole mir eine Zeitung vom Tisch. Ich brauche unbedingt einen Job!Ich kann ja wieder in einer Firma arbeiten, dafür brauche ich meinen Abschlusszeugnis.Meine E-Mail Adresse weiß ich auswendig sowie das Passwort, also kann ich mein Zeugnis heraus kopieren und die Bewerbungen los schicken.

Aber meine Kontokarten sowie meinen Pass?Ich muss zurück, außer ich gehe zur Polizei und werde sie als gestohlen melden.Fasziniert von der Idee, warte ich auf Kayahan, er schließt die Tür selbst auf und kommt mit drei vollen Tüten zurück.Mit offenem Mund sehe ich ihn an, er legt sie vor mir ab und wischt sich den Schweiß mit dem Handrücken weg, zieht sich die Jacke und Schuhe aus.„Hier bitteschön die Dame, ihr Frauen seid so schrecklich."„Danke", bringe ich schüchtern hervor und ignoriere seinen letzten dummen Satz.„Wie bitte?"Sein Grinsen verrät mir einiges, er will es wieder hören weil, ich mich noch nie schüchtern bei ihm bedankt habe und wird es mit vollen Zügen genießen.

Ich zeige ihm den Mittelfinger.„Kayahan!", zische ich, er grinst breiter und läuft ins Wohnzimmer.„Wo werde ich sie einräumen?", „In mein Schrank"Ich schleppe sie in sein Zimmer und öffne seinen Schrank. Da er vier Schubladen hat, ordne ich seine Sachen in die ersten zwei und meine in die untersten. Als ich mir meine Kleidungen anschaue, muss ich echt sagen, dass er Geschmack hat. Lächelnd von dem welchen Geschmack er besitzt, laufe ich ins Wohnzimmer und setze mich auf das andere Couch.„Kayahan?", „Mhm?"Er ist vertieft in sein Fußballspiel.„Kayahan, es ist wichtig!"Er macht es leiser und blickt mich gespannt an, mein Herz schlägt mir bis zum Hals.„Mein Pass ist drüben und ich brauche sie"„Du willst zurück?"Man hört eindeutig die Enttäuschung heraus und aus den schwarzen Augen kann man es auch daraus lesen.Ich schüttele den Kopf.

„Es wäre zu riskant. Ich muss zur Polizei und melde, dass mein Pass gestohlen wurde und ich ein Neues brauche. Meine Bankkarte auch"Er nickt lächelnd.„Ich hol dich nach der Arbeit ab und fahren zusammen hin, vielleicht könnten wir diesen Bastard anzeigen!"Er beißt die Zähne zusammen und zischt.„Können wir machen", ist das letzte was ich sage um das beschissene Thema zu ändern. Ich werde ihn definitiv nicht anzeigen.

Ich laufe auf die Terrasse und stütze meine Arme an den Geländer, schaue in die Ferne.

|Vergangenheit|

„Vater, Vater tue mir das bitte nicht an!", flüstere ich weinend und verstecke mein Gesicht mit meinen Händen, damit mein Gesicht nichts abbekommt.„Halt deinen Mund du Ehrenlose!", brüllt er.Er zieht mich mit den Haaren hoch und spuckt mir ins Gesicht bevor er mir in den Magen kickt, ich japse nach Luft, mein Leib zittert vor Schmerz und Angst.

„Vater, ich habe nichts gemacht!"Er zieht seinen Gürtel aus und peitscht auf meinen Bauch, ich schreie schmerzvoll auf und weine.„Wie du hast nichts gemacht? Der Mann ist zu mir gekommen und hat sich bei mir beschwert.

Habe ich dir nicht gesagt, dass du gut arbeiten sollst, damit ich gutes Geld bekomme?"Vor Wut schmeißt er seine Bierflasche gegen die Wand und hebt eine Scherbe hoch, mit schnellen Schritten kommt er auf mich zu und stecht mir mit einem Mal in den Bauch.

|Gegenwart|

Plötzlich wird mir so schlecht als ich daran denke und das Blut vor mir sehe. Ich halte mir mein Mund fest und renne zum Bad, weinend übergebe ich mich und spüre plötzlich Kayahan meine Haare hoch halten.

Ich übergebe mich weiter und drücke am Schluss auf die Spüle. Mit Tränen überströmtem Gesicht putze ich mir mein Mund und danach meine Zähne damit der eklige Geschmack meinen Mund nach lässt.Kayahan lässt meine Haare sanft los und wischt mir meine Tränen weg, er blickt mir besorgt in die Augen.

Mein Herz schlägt wie wild gegen meine Rippen, mein Atem verschnellert sich.„Hast du Fieber?"Gleichzeitig fasst er mein Stirn an und runzelte die Stirn, langsam lässt er seine Hand fallen und hebt mich plötzlich hoch.

Zu erschöpft davon, sage ich nichts und lasse mich von ihm tragen, sanft legt er mich in sein Bett und deckt mich zu.Meine Augen schließen sich automatisch.Ich will das alles nicht.Ich öffne langsam meine schweren Augenlider und stehe auf, schwach von gestern noch, gehe ich duschen und ziehe mich an. Meine Haare binde ich zu einem strengen Zopf, meine grauen Augen sehen ziemlich müde aus.

Seufzend hole ich mir einen Apfel aus der Küche und putze die Wohnung. Müde setze ich mich auf die Couch und höre ein Hupen. Ich eile zum Fenster und sehe Kayahans' Auto. Schließe die Tür hinter mir zu und flitze nach unten, öffne die Beifahrertür und hocke mich mit einer Begrüßung hinein.Wir fahren zur Polizei, bevor wir eintreten werden wir kontrolliert."Was kann ich für Sie tun?", fragt eine blonde Polizistin.

Die Frage wird eher an Kayahan gestellt anstatt mir. „Meine Freundin hat ihren Pass verloren, sie bräuchte ein neues"Sie sieht kurz zu mir und wendet sich zu ihm.„Es wird eine Weile dauern, bis Sie alles erhalten werden und natürlich viel Arbeit wird da auch stecken. Sie müssen nämlich wieder an ihren Geburtsort fahren und ein neues beantragen", erzählt sie weiter und blickt intensiv zu Kayahan. So, als würde ich kein Stück Deutsch verstehen und sie müsste sich unbedingt an Kayahan wenden. Miststück.

Ich zische, nehme seine Hand eher ich seine Wange küsse und ohne mich zu verabschieden raus laufe. „Was soll das?"Kayahan bleibt stehen und blickt gespannt zu mir. Seine Mundwinkeln heben sich hoch und er fangt das Grinsen an.„Eifersucht?"„Ich? Dich? Nicht einmal in deinem Traum!", zische ich und steige in sein Auto.Er steigt mit ein und schaltet den Motor an. Wir fahren die Straße entlang, bis ein Auto von der Seite angerastet kommt.

Atsizim_

|Wenn Hass regiert|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt