Kapitel 16

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Langsam öffne ich meine Augen und sehe in das grelle Licht, schließe sie gleich wieder. Meine Augen brennen höllisch, spüre jeder einzelne Schmerz.
Meine Lungen brennen, dadurch kann ich sehr schlecht atmen und mein Hals kratzt. Ich stöhne auf und versuche das zweite Mal meine Augen zu öffnen, immer wieder muss ich jedoch blinzeln, weil sie tränen und erst jetzt.
Erst jetzt fallen die einzelnen Tränen meiner Wange entlang. Diese kalte Spur, die durch meine Tränen hinterlassen werden, sind so kalt. Sehr sogar.

Langsam versuche ich meinen Arm zu bewegen, ein stechender Schmerz macht sich breit.

„Kayahan", flüstere ich sehr leise.

Die Schmerzen sind kaum auszuhalten, außerdem will ich weg von hier. Dieser Geruch hier, bringt mich seelisch um.

„Kayahan"
Meine brüchige Stimme glich einem Flüstern.

„Kayahan!", schreie ich diesmal unter Schmerzen.

Meine Tränen verdoppeln sich, mein Körper fängt das Zittern an. Ich habe Angst und niemand hält meine Hand, um mir Kraft geben zu können. Mal wieder.

Ich schluchze und versuche aufzustehen, ich bin in einem scheußlichen Krankenhaus. Langsam versuche ich die Infusionen aus meinem Armen raus zu ziehen und zische bei jedem Schmerz.
Meinen linken Fuß setze ich an den Boden ab und stütze mich mit meiner linken Hand.
Den rechten Fuß setze ich auch ab und halte mich am Rand des Bettes fest. Ich habe meine Short und Top an, die Jacke liegt auf dem Stuhl, ich schlendere zum Stuhl und versuche die Jacke anzuziehen, meine Arme sind so schwer, mein Kopf schmerzt und ich höre das immer lauter werdender Herzschlag.
„Pat, pat, pat, pat!"

Mein Kopf dreht sich und mir wird mit einem Mal schlecht. Trotzdem beachte ich das nicht weiter und laufe aus dem Zimmer. Plötzlich entdecke ich Kayahan auf dem Stuhl schlafen. Um mein Herz wird es warm und ein glückliches klitzekleines Lächeln schmückt mein Gesicht.
Er hat seinen Arm um einen anderen Stuhl gelegt und seinen Kopf damit abgestützt, sein makelloses Gesicht kommt zum Vorschein, wer weiß wie viele Mädchen ihn, beim vorbei Laufen, betrachtet haben. Ich fasse ihn an den Haaren und wuschele durch.

„Kayahan?", flüstere ich in sein Ohr und versuche ihn aufzuwecken.
„Kayahan? Hadi (Los) steh auf"

„Noch fünf Minuten bitte", murmelt er wie ein Kind.
Ich grinse leicht und schüttele seinen Arm.
„Kayahan! Lass uns von hier weg!"

„Nefes?"
Er blinzelte dreimal und springt vom Stuhl auf.

„Nefes, bist du dumm? Du solltest dich hinlegen!"
Er fasst mich Arm und versucht mich ins Zimmer zu bringen, ich fasse seine Hand an. Fragend betrachtet er mein Gesicht und seine Augen werden immer größer.

„Kayahan, bitte lass uns von hier weg"
Mir wird immer schlechter, dieser Geruch brennt in meine Lungen.

„Du musst noch kontrolliert werden und-"
„Ich will von hier weg!", unterbreche ich ihn.
„Aber-"
„Kayahan!", zische ich.

Mir wird immer schwindeliger, mein Hals schnürt sich mit einem Mal zusammen, ich versuche zu atmen. Mit einem Mal falle ich auf das Knie, Kayahan hebt mich hoch und versucht mit mir zu reden, nebenbei schreit er nach einem Arzt.
Ich versuche ihm zuzuhören, verstehe ihn nicht, es vergeht wie in Zeitlupe.

„Çıkar beni burdan. (Bring mich von hier raus.)", flüstere ich, bevor sich meine Augen schließen.

Die Vergangenheit holt mich ein.

-

„Frau Kaya! Sie müssen aufwachen!"
Jemand rüttelt an mir, ich öffne mit einmal meine Augen und sehe in ein männliches Gesicht.
Plötzlich blendet der Arzt die Taschenlampe in meine Augen, ich schließe meine Augen und öffne sie wieder, der Arzt macht mit mir paar Übungen und schreibt mir ein Rezept auf.

|Wenn Hass regiert|Where stories live. Discover now