Kapitel {19}

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19.

„It's my fault."

Kennt ihr dieses Gefühl, wenn man sich hilflos fühlt?
Wenn du das Gefühl hast, das niemand dich braucht.
Wenn du das Gefühl hast, das dich niemand will. Du fühlst dich einsam, und du weißt nicht weiter?
Kennst du das Gefühl, wenn man versuchen will es Menschen recht zu machen? wenn man versucht sein bestes zu geben aber alle um dich sehen dich nicht.
Niemand sieht dich und du fühlst dich einsam.
Wie laut muss man schreien, damit wenigstens einer hört, wie verletzt du eigentlich bist, wie einsam und alleine du bist?
Wann wird die Menschheit begreifen, dass das alles eine große Sache ist? Dass Menschen kein Selbstwertgefühl haben. Dass sich Menschen immer mehr verschlossen sind und andere nicht zu nahe kommen weil sie Angst haben nicht akzeptiert zu werden. So ein Mensch war ich. Ich bin es immer noch. Heute Nacht habe ich es begriffen.

Die Regentropfen prallen auf meiner Haut und ich spüre die Kälte im ganzen Körper. Dieses Gefühl wenn man Gänsehaut bekommt, wegen einer bestimmen Personen...
Wenn man sich hingezogen fühlt.
Die blauen Augen rufen nach mir. Ich fühle es.
Ich gehe mit kleinen Schritten zu ihm hinüber.
Er beobachtet jede meiner Bewegungen. Wie konzentriert er war. Wie er immer blinzeln musste weil ihm die Regentropfen über seine Wimpern prallten. Er hatte leicht gerötete Wangen auf blasser Haut.
Und da war ich. Ich stand vor ihm. Mein Herz pochte und ich konnte fast nicht atmen.

„Hey.", kam aus mir raus, ein etwas mitleidendes 'hey'.

Doch er antwortete nicht, er lehnte sich gegen einer Mauer und blickte auf den Boden, ich tat dasselbe.
Von der Seite betrachtet, sah ich seine kantige Kiefer und die hohen wangenknochen. Seine ganze Kleidung war nass, doch es schien ihm nicht zu interessieren. Es schien so, als ob er die Welt ignorierte, alles um ihn. Er blickte auf dem Boden, als wer sein Leben abhängig davon.
Stille herrschte aber das störte mich nicht.

„Was machst du hier ganz alleine?", fragte ich leise und blickte zu ihm. Sein Kopf wieder gesenkt auf den Boden.

„Darf ich nicht?.", antwortete er kalt.

„Doch aber, ich hab mich gewundert wieso ein Junge, einsam im Regen steht."

Er zuckte nur mit den Schultern. Es war, als ob eine Wand zwischen uns wäre, und wir Angst hätten sie zu durchbrechen, weil wir Angst hatten nicht akzeptiert zu werden.

„Was ist passiert?", fragte ich und gab nicht auf.

„Das geht dich nichts an.", sagte er nach eine Weile.

Wieso war er so? Wieso konnte ich Wut in seinen Augen erkennen? Er verschloss sich und gab nur kalte Antworten.

„Was ist passiert, dass du so verletzt bist?"

Plötzlich schaute er mich an. Er zog leicht seine Augenbrauen zusammen und schaute mich an ohne zu blinzeln.

„Wieso glaubst du, dass ich verletzt bin?"

„Ich kann es an deinen Augen erkennen.", sagte ich.
Die blauen Augen verraten alles. Kann schon sein dass er kalt reagiert, aber wenn man genau hinschaut, erkennt man Trauer, hinter der arroganten Maske.

Er gab keine Antwort. Niemand redete.

„Wenn man den Regen genau zuhört, dann ist es so, als ob tausende Menschen..."

ʙᴇᴄᴀᴜsᴇ ɪ ʟᴏᴠᴇ ʏᴏᴜWhere stories live. Discover now