Kapitel{59} - Hör auf dich selbst zu hassen

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59.

Meine Mom hat sich in den 3-4 Wochen gar nicht gemeldet. Wenn ihr etwas schlimmes zustößt. Das könnte ich mir nie verzeihen.

Schon war ich einmal in meinem Leben glücklich, und höre dann so etwas. Die Tränen flossen hinunter und ich konnte schwer atmen. Ich lief nach draußen.

„Hey warte, hey..", sagte Damon der hinter mir war.

„Ich muss zu meiner Mom.", sagte ich mit zittrige Stimme.

„Beruhig dich zuerst, alles wird gut.", er versuchte mich zu trösten. Aber es klappte nicht.

„Du bleib hier, ich muss jetzt gehen.", sagte ich und drehte mich Richtung nach draußen. „Ruf mich an.", sagte er besorgt. Ich ging nach draußen und rannte zu Dad. Es war nicht weit entfernt von Jack. Ich weinte noch immer. Der Wind und die Kälte trockneten meine Tränen aus. Ich sah mein Dad, als er ins Auto stieg. „Dad.", schrie ich und verlangsamte mein Tempo. Er umarmte mich. „Alles wird gut hörst du?", sagte er. Seine Augen waren errötet.

Nein. Nein. Etwas stimmt hier nicht.

Wir stiegen ins Auto und Dad fuhr so schnell wie er nur konnte. Er ignorierte die roten Ampeln.

Ich konnte das alles nicht realisieren. Das ist ein Traum oder? Es muss eines sein...

Ich verlor mein Verstand.

Wir waren da. Ich lief hinein. Dad war neben mir. Ich sah ein Krankenwagen, das vor dem Krankenhaus stehen blieb.

Dann sah ich sie.

Ihre Augen geschlossen.

Blut.

Ich sah Blut.

Sehr viel Blut.

Alles verging für mich in Zeitlupe. Ich hab vergessen wie man atmet.

Ich sah ihr Gesicht. „Mom!", schrie ich und hoffte das sie ihre Augen aufmachte. Sie trugen sie hinein.

„Nein, nein!!", schrie ich und lief ihnen hinterher. Sie schlossen die Tür zu und schlug mit meiner Faust die Tür.

Wenn meine Mom...

Nein, das wird nicht passieren. Das kann nicht passieren.

„Beruhigen sie sich erstmal.", sagte ein Arzt. „Wird sie es schaffen? Sagen sie es mir?", fragte ich. „Nichts ist sicher, wir werden euch noch rechtzeitig Bescheid geben. Sie hat sehr viel Blut verloren, außerdem hat sie eine sehr starke und tiefe Wunde am Kopf." „Gehirnerschütterung? Gedächtnisverlust?", fragte ich eindringlich. „Es ist noch nicht sicher, sie hat gebrochene Knochen, wir werden alles dafür tun, das sie bei uns bleibt.", und damit ging er in den OP- Saal.

Ich fasste meine Stirn an und weinte noch mehr. Mein Dad umarmte mich. Aber es half nicht.

Ich brauche Damon.

Ich brauche Damon...

***

Ich konnte mich einigermaßen beruhigen, aber der Gedanke ob es meine Mom schafft oder nicht...

Am liebsten würde ich sterben, als sie sterben zu lassen.

Ein Arzt kam aus dem OP- Saal. Ich stand ruckartig auf und schaute ihn erwartungsvoll an.

„Wir konnten ihre Blutung stoppen, aber.."

Mein Herz zerbrach.

„Sie liegt im Koma."
Dieser Satz kam wie ein Echo auf mich und durchströmte meinen ganzen Körper. Mir kamen die Erinnerung mit meiner Mom durch den Kopf. Wie oft wir uns gestritten haben. Und ich habe mich nicht entschuldigt...

ʙᴇᴄᴀᴜsᴇ ɪ ʟᴏᴠᴇ ʏᴏᴜWhere stories live. Discover now