Kapitel {28} - Maskenball

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28.

Jeder Atemzug von mir, wurde immer schwieriger. Ein blinzeln, und ich wurde müder. Mit dem Gedanken, war ich noch mehr in meine Welt vertieft.
Mir wurde heiß und mein Kopf explodierte gleich.
Dieser Maskenball ist unnötig. Wozu das alles?
Ich hatte ein schlechtes Gewissen. Jetzt bin ich an dem Punkt angelangt, wo ich mir über alles sorgen machte. Wann wird das alles aufhören? Menschen,...junge Menschen sterben. Und heute Abend, wird es auch der Fall sein. Ich weiß es. Tief in mir drinnen, weiß ich, das ich alles falsch mache. Ich sollte zur Polizei gehen, oder mit jemanden darüber reden. Ich sollte das nicht alleine durchstehen. Oder doch? Wenn ich Menschen hineinziehe, dann werden sie verletzt. Und das darf ich nicht zulassen.

Ich berührte meine Stirn, ich war komplett erschöpft.
Was wenn ich nicht zum Ball gehe?
Das Kleid war wunderschön, obwohl ich Kleider hasse, gefiel mir dieses, was mir der Mörder gab.
Wieso wusste er, dass das genau das Kleid ist, was ich mögen werde? Wieso zur Hölle weiß er so vieles über mich?
Ich hatte Angst. Wer war er? Was hatte er vor?
Ich ging ins Badezimmer. Ich sah scheiße aus. Ich hatte überall im Körper schmerzen. Ich kramte die Schränke, um irgendwelche Tabletten zu finden, was die Schmerzen lindern könnte. Schlaftabletten? Nein. Aspirin? Nein.
Rose rief mich an.

„Hey, soll ich dich abholen?", fragte sie mich durchs Telefon. „Wenn du schon mit Dylan fährst, dann will ich euch nicht stören.." „nein, ich nimm dich mit.", unterbrach sie mich.

„In 15 min bin ich bei dir.", sagte sie und legte auf.
Ich zögerte. Ich starrte das Kleid von der Ferne, die Maske wartete nur darauf, das ich sie trage.

Mein Körper gab auf. Mir ging es einfach nicht gut. Nichts desto trotz, schlüpfte ich ins Kleid.
Meine Hüften waren betont. Es passte mir. Nicht zu groß, nicht zu klein. Nun die Maske.
Es war einfach nur schwarz. Das Material war weich auf der Haut. Es fühlte sich hochwertig an.
Das alles hier macht kein Sinn. Wieso sollte Veronica einfach so einen Ball veranstalten? Hat der Mörder sie manipuliert?
Ich bindete die Maske hinter meinen Kopf, ich richtete die Maske. Die Form der Maske, passte sich meinem Gesicht an. Man erkannte mich nicht. Aber für wen war ich denn schon bekannt?
Meine Mom arbeitete heute lange, das hieß, sie käme Mitternacht zurück, wieso ging sie überhaupt arbeiten? Vor einpaar Tagen wurde sie vom Mörder gerettet, das Gebäude war in Schutt und Asche gelegt, sie muss doch sicher erschöpft gewesen sein...aber meine Mom war immer so..egal wie schlecht es ihr ging, sie ging immer zur Arbeit.
19:42.
Ein Hupen kam von unten. Ich warf ein Blick auf dem Spiegel. Professor White hatte recht. Man konnte ab nun ein anderer Mensch sein, wenn man die Maske trägt. Denn hinter dieser Maske, befindet sich ein gebrochenes Mädchen, dass Angst hat verletzt zu werden. Ein Mädchen,das ihre Schmerzen innerlich durchhält und deswegen innerlich immer mehr stirbt. Was ist aus mir geworden?

Ich schaltete alle Lichter aus und schloss die Haustür hinter mir zu.

„Wow, du siehst..", sagte Rose und konnte nicht weiter reden vor Erstaunen.
„Aria, von wo hast du dieses Kleid?", fragte sie mich.
„Eeh..meine Mom hat sie mir gekauft.", sagte ich unsicher. „Wieso was ist damit?", fragte ich verwirrt.
„Das kostet eine Menge Geld, also deine Mom ist echt großzügig.", sagte sie. „Echt? Dieses Kleid ist teuer?", fragte ich. „Ja, es gibt nur wenige Exemplare davon, ich glaube der Preis fängt ab 10.000€ an.", sagte sie verträumt. „Was?", fragte ich mit breitgeöffneten Augen.
Ich war wie erstarrt. Wieso kauft der Mörder, solch ein teures Kleid? Und das nur für mich? Der Mörder war reich? Und außerdem, dieses Kleid war einfach nur schlicht gehalten...wieso kostet das so viel?
Ich hatte nie eine Ahnung von Kleider, aber Rose war eine Spezialistin.

Rose sah wunderschön aus. Sie hatte ein rotes Kleid, das rot war eher ein weinrot. Die Maske war hingegen schwarz und rot.
„Wo ist Dylan?", fragte ich neugierig. „Ach frag nicht, er wollte kurz was mit seinen Freunden etwas machen.", sagte sie genervt.
Heute wird es tote geben, ich fühle es.
Als wir ankamen, hatte ich noch immer ein schlechtes Gewissen.
„Findest du es auch nicht komisch, das Veronica plötzlich so einfach aus dem nichts,einen Maskenball macht?", fragte ich als wir aus dem Auto ausstiegen.
„Eigentlich nicht, ich meine es ist doch gut,..die Schule hier ist nicht mehr die alte,..seitdem es angefangen hat mit diesem Mörder...letztes Jahr hatten wir viele Veranstaltungen, das hat unsere Schule so besonders gemacht."
Ja da hatte sie recht, letztes Jahr gab es viele von solchen Veranstaltungen, aber ich bin nie gekommen, ich bin zuhause geblieben und nichts gemacht, weil mich nie jemand gefragt hat, ob ich deren Begleitung sein möchte.
Wir gingen rein. Ich hörte die Musik schon. Wie ein leichtes Beben spürte ich am Boden.

ʙᴇᴄᴀᴜsᴇ ɪ ʟᴏᴠᴇ ʏᴏᴜWo Geschichten leben. Entdecke jetzt