Kapitel {55} - hast du mich je geliebt?

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55.

„Es passierte, als er geboren wurde.", begann Logan zu erzählen.

„Ich kannte damals seine Eltern nicht. Sie waren nur Geschäftspartner von Hugo. Ich selbst war noch klein und hatte von nichts eine Ahnung. Seine Eltern kamen einmal zu uns nach Hause wegen einem Geschäft das abgemacht werden musste. Da warst du noch im Bauch deiner Mutter.", erzählte Logan und senkte sein Kopf. Er traute sich nicht den Mörder anzuschauen. Der Mörder hörte ihm zu. Logan klang so traurig und schuldig.

„Ich durfte nie bei meinen Vater bleiben und nie dabei sein, wie mein Vater mit anderen Menschen zusammen arbeitete. Deswegen lauschte ich Ihnen zu. Daraufhin wurde ich von meiner Mutter entdeckt und sie drohte mir es mein Vater zu verraten. Ich wollte immer eine glückliche Familie haben. Ich wollte gemocht werden aber dieser Wunsch wurde nie in Erfüllung gegangen. Ich sagte mir selbst, das dieses Kind im Bauch dieser Frau, auch kein glückliches Leben führen soll. Ich beschloss diese Frau zu töten aber habe es nicht getan. Ich war so viel mit Hass erfüllt worden und ich wollte einfach nur glücklich werden. Meine Mutter hasste mich zutiefst und mein Vater wünschte mir den Tod. Ich war nicht erwünscht.", ich hörte wie seine Stimme immer senkte und wackelte.

„Einmal kamen deine Eltern wieder zu uns und dein Vater war mit einem Geschäft nicht zufrieden und verlangte sein Geld zurück, das war das mindeste was ich verstehen konnte. Hugo war wütend und tötete vor seiner Frau, den Mann. Ich beobachtete es im Hintergrund und sah dabei zu, wie ein Mann getötet wurde. Ich konnte nichts unternehmen. Ich dachte an dieses Kind im Bauch der Frau. Es würde schrecklich sein, wenn dieses Kind kein Vater hätte. Nun, ich sah den Mann tot am Boden liegen und die Frau schrie und weinte. Aber sie lief nicht weg. Sie blieb bei ihrem toten Mann. Dein Vater war sehr mutig, ich wünschte ich hätte solche Eltern wie du gehabt, und ich wünschte sie würden noch leben. Dann versuchte Hugo, die Frau zu töten. Aber sie gab nicht auf. Beide waren sehr stark und mutig. Sie verteidigte sich. Aber...", dann stoppte er sich selbst.

„Hugo hat sie erstochen, genau auf dem Bauch, genau dort, wo das Kind war. Und ich wollte so sehr, das dieses Kind im Bauch nicht glücklich sein sollte, das er ebenfalls gehasst werden soll. Aber er hatte seine Eltern verloren. Und ich wollte dieses ungeborene Kind, Glück und Freiheit wünschen. Ich dachte das Kind wäre längst tot, weil die Mutter umgebracht wurde. Dann kam eine Arbeiterin unseres Hauses und schnitt ihr Bauch und holte dieses Kind raus. Meine Mutter erwischte mich und zog mich mit sich und warf mich neben dieser Frau. Die Frau lebte noch, aber sie blutete stark. Diese Arbeiterin schaffte es, das Kind lebend beizubehalten. Meine Mutter schrie mir, das alles wegen mir passiert sei. Dann blickte ich zu dieser Frau, die mich lächelnd ansah. Obwohl sie am Sterben war und das gerade das Kind von ihr wegnahm, lächelte sie mich an. Ich fühlte mich so schuldig. Dann hast du geweint und ich höre es immer noch, wie du geschrieen und geweint hast als du geboren wurdest.

Dann zog mich die Frau zu sich und flüsterte mir zu. Sie sagte : 'Sein Name ist..', sie hat mir deinen Namen gesagt. Und sie starb in meinen Armen und ging mit einem Lächeln fort.", dann hörte Logan auf zu reden. Ich sah wie eine Träne Logan's Gesicht runter floss. Er weinte.

„Hugo beschloss dich bei uns zu behalten. Weil er mit dir Experimente durchmachen wollte. Du konntest nicht mal richtig gehen und schon folterte dich Hugo. Du konntest nie nach draußen gehen und die Sonne auf deine Haut spüren. Du warst immer im Keller und wurdest ununterbrochen gefoltert. Ich hörte jeden Tag deine Schreie. Wie du geweint hast. Dann ging ich runter zu dir, um mich vorzustellen. Da warst du sechs Jahre alt, und ich war elf. Ich wusste nicht ob du sprechen konntest, aber dann hörte ich dich sagen 'Warum?' Das war das erste Wort was du zu mir gesagt hast. Dann sagtest du 'Eines Tages werde ich gegen dich ankämpfen!', an dem Tag an, haben wir uns gehasst und uns den Tod gewünscht. Aber weißt du was? Ich wollte doch immer anerkannt werden, und ich wurde von dir anerkannt. Meine Eltern betrachteten mich gar nicht, aber du hast mich gesehen. Ich wollte einem wichtig sein. Auch wenn du mich gehasst hast, habe ich dir etwas bedeutet und das war immer mein größter Wunsch gewesen. Ich hab dich als kleiner Bruder betrachtet.

ʙᴇᴄᴀᴜsᴇ ɪ ʟᴏᴠᴇ ʏᴏᴜWo Geschichten leben. Entdecke jetzt