Kapitel {22} - Enttäuschungen

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22.

„Aber dad ich kann das nicht.", sagte ich lachend und saß auf dem Fahrrad. Ich war damals fünf Jahre alt, ich wusste damals nicht wie die Welt da draußen war, ich wusste nur, dass ich mein Dad bei meiner Seite hatte.

„Doch du schaffst das, schau auf das Ziel, beachte nicht was rund herum um dich ist, wenn du konzentriert bist, schaffst du alles mein Schatz.", sagte er und hielte das Fahrrad. Es hatte zwei Reifen, ich begann nicht mit vier Rädern, nein, ich wollte es mit zwei Rädern versuchen.

„Aber du lässt mich nicht los versprochen?", fragte ich und schaute nach hinten zu ihm.
Er lächelte mich an und nickte.

Dann fuhr ich. Mein dad immer noch hinter mir.
Dann ließ er los. Ich fuhr weiter. Damals war ich so stolz auf mich.

„Du hast es geschafft!", schrie mein Dad.

Mit einem breiten Lächeln, fuhr ich die leere Straße entlang. Der Wind wehte und die angenehme Sonne tat mir gut.

Dann wachte ich auf.

Ich strich über mein Gesicht und begriff das alles nur ein Traum war, was aber in Wirklichkeit geschah, vor 11 fast 12 Jahren.
Ich vermisste ihn. Ich vermisste es, ein kleines Kind zu sein.

Ich schaltete mein Wecker aus und ging ins Badezimmer. Ich sah zwei dunkle Augenringe an mir und gerötete Augen. Meine Haare völlig durcheinander.

Es war Mittwoch aber meine Mom war immer noch nicht da. Was denn auch sonst.

Heute war ein Tag den ich mochte. Ich hatte früher aus, das hieß, ich konnte mich wieder ins Bett vergraben und die Welt ignorieren. Aber heute war es in dem Fall nicht so als ich es mir vorgestellt habe.

Es war wieder warm, war etwa der Frühling schon da?
Trotzdem entgegnete mir kühle Luft, aber das störte mich nicht.
Ich ging in die Schule, mal wieder mit gesenktem Kopf.
Diese Routine mochte ich nicht. Früher war ich immer mit Rose und Layla unterwegs. Da hatte ich wenigstens sowas wie „Freunde".
Ich öffne mein Spind und holte meine Bücher raus.
Ich hatte Geschichte. Es ging um Politik.

Ich ging in die Klasse rein und setzte mich hin.
Und nach 5 Minuten kamen die blauen Augen in die Klasse. Jedes Mal wenn ich diese Augen sehe, fühle ich mich angezogen, wieso machten mich diese Augen so verrückt?
Damon kam gerade von der Tür. Sein lässiger Gang faszinierte mich, alles an ihm faszinierte mich. Aber warum war das so? Was denke ich da? Er ist nicht einer von den Guten, man merkt es von seinem Aussehen, er gehört zu den gefährlichen, gemeinen Arten von Menschen, aber er ist auch Geheimnisvoll.
Seine Art war irgendwie selten. Man konnte nicht wirklich einordnen wie er drauf war, ob er gerade schlechte Laune oder gute Laune hatte.
Seine Kleider waren alle schwarz, seine blasse Haut kam mehr hervor und seine fast schwarzen Haare saßen wie immer perfekt auf dem Kopf.
Er kam zur meiner Richtung und....setzte sich neben mich hin?
Er schmiss seinen Rucksack einfach auf dem Tisch worauf ich kurz zuckte.
Er war schlecht gelaunt. Dachte ich zumindest.
Er setzte sich hin, er schaute mich nicht an, als wäre ich nicht da. Das war ich aber für alle.

Die Stunde verging, ich schaute durch das Fenster und träumte. Es war sonnig. Man ist doch automatisch gut gelaunt wenn es draußen schön ist oder nicht?
Jetzt muss ich meine fette Jacke nicht mehr anziehen, aber das war nicht meine größte Sorge.
Ich musste daran denken, was gestern geschah.
Ich konnte das alles noch nicht einordnen. Ich bin verzweifelt und habe ein schlechtes Gefühl. Ich war froh, dass der Einbrecher nicht tot war, aber trotzdem..., die Situation von gestern war für mich was neues. Ein Mörder...eine Waffe...ein Einbrecher...was muss ich noch erleben?

Diesmal hatte ich schlechte Laune, meine farbenfrohe Welt verblasste zu Sekunde zu Sekunde.
Mein leben hat sich geändert.
Mir kam dieser Schmerz auf meiner Brust wieder. Ich war verloren.
Es läutete zur Pause.

ʙᴇᴄᴀᴜsᴇ ɪ ʟᴏᴠᴇ ʏᴏᴜWo Geschichten leben. Entdecke jetzt