Kapitel {27} - Robert

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27.

„Robert...", sagte er. Seine tiefe metallische Stimme war leiser. Wurde er traurig? Wer zur Hölle war Robert?

„Durch ihm wurde mir einiges klar.", sagte er. Die Sonne verschwand und der Himmel war noch lila.

Er lachte auf.
„War er dein Freund?", fragte ich. „Mehr als das.", sagte er. Ich konnte spüren das er verletzt war. Ja auch Mörder haben Gefühle. „Als ich..", sagte der Mörder aber als er fortsetzen wollte, rief meine Mom meinen Namen.
Ich seufzte, wieso will die Welt nicht das er was über Robert erzählt?
Ich ging zu meiner Mom, die im Bett lag und Zeitschriften durchblätterte.
„Kannst du mir Wasser bringen, mein Hals ist trocken.", sagte sie mit rauer Stimme.
„Bevor du gehst, mit wem hast du gesprochen?", fragte sie mich neugierig. „Eeeh..mit mir selbst?", sagte ich und es klang wie eine Frage.
Ich drehte mich einfach um und holte ein Glas Wasser von unten. Als ich wieder oben war, ging ich an meinem Zimmer vorbei, die Tür war offen. Ich sah das der Mörder im meinem Zimmer war und ein Bild von meinem Schreibtisch betrachtete. Das Bild von meiner Familie...da war noch mein Dad und meine Mom noch verheiratet und glücklich. Er sah mich nicht, er war mit dem Rücken zu mir gedreht. Er schaute einfach das Bild an. Dann ging ich zu meiner Mom und übergab ihr das Wasser.
Als ich wieder in meinem Zimmer war, war er schon auf der Terrasse.

Auf der Terrasse waren zwei Stühle und ein Tisch, es sah gemütlich aus. Aber der Mörder setzte sich nicht hin, er lehnte sich einfach am Rand der Terrasse, die Terrasse hatte eine Treppe, wo man hinunter zum Garten gehen konnte.
Als er merkte das ich da war, stellte ich mich neben ihm und dann berührten sich unsere Schulter. Gänsehaut hatte ich ganzen Körper.
„Genau vor 10 Jahren, als ich hier das erste mal in dieser Stadt war, und ich neu hierhergezogen bin, fragte er mich ob ich sein Freund sein wollte. Natürlich sagte ich ja."
Er war traurig. Ich konnte es spüren. Er senkte sein Kopf.
„Und seitdem Tag an....war ich der glücklichste Mensch, er war nicht nur Freund, er war für mich wie ein Bruder. Er war immer für mich da, auch in Schwierigen Zeiten. Er akzeptierte mich, so wie ich war, er akzeptierte meine Fehler. Er war mein einziger Freund. Mein.bester.Freund", sagte er langsam.
Sein bester Freund...oh man.
„Er war immer glücklich, er machte sich auf dumm, aber eigentlich war er nicht so."
Das hat Professor White auch gesagt.

„Eigentlich war er ganz anders, er war alles andere als dumm. Vor 10 Jahren erzählte er mir, das er mal ein Architekt werden möchte.", er lachte auf.

„Fast hätte er es geschafft.", sagte er.
Ich war auch traurig. Tränen bildeten sich in meinen Augen. Er war doch noch so jung.

„Es ist unglaublich, wie ein einziger Mensch dein ganzes Leben verändern kann, er war ein Freund fürs Leben.Wir haben immer illegales angestellt und das Leben genossen.", sagte er.
„Aber dann..", begann er.
„Bei der alten Brücke...die alte Brücke..", sagte er wütend. Er bildete eine Faust, mit seinen Lederhandschuhen.

„Er war bei seinen Verwandten, und das war in England, und als er zurück kam, fuhr er durch die alte Brücke zu dieser gottverdammten Stadt. Er freute sich mich wieder zu sehen und ich ihn. Er war ein Monat nicht da.", sagte er.

„Er starb in meinen Armen. Sein letzter Atemzug und er ging fort. Und ich konnte nichts unternehmen. Ich war hilflos."
Oh nein.

„Und ich erinnere mich jeden Tag, als er zu mir rannte und fragte, ob ich sein Freund sein wollte. Ich erinnere mich jeden Tag, als er lächelnd vor mir stand und über sein Leben erzählte. Er hatte doch garkeine schuld, wieso musste er sterben?"

„Er wollte Architekt werden...", sagte er und lachte auf. „Das kann er jetzt nicht mehr.", sagte er und stellte sich aufrecht.
Was das wars? Ich will mehr hören.

ʙᴇᴄᴀᴜsᴇ ɪ ʟᴏᴠᴇ ʏᴏᴜWhere stories live. Discover now