[c h a p t e r t h i r t y f i v e]

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"Nobody is a villain in their own story

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"Nobody is a villain in their own story. We're all the heroes of our own stories. "
George R. R. Martin

Sebastian stöhnte genervt auf. Dieses verdammte Schloss hatte wirklich zu viele Räume für seinen Geschmack. Er hatte sich in einem der geräumigen, wenn auch etwas heruntergekommenen Schlafzimmer einquartiert.

Es wunderte ihn außerordentlich, dass das Gebäude noch nicht geplündert worden war. Er zuckte mit den Schultern, sein Problem sollte es nicht sein. Die Suche nach dem Amulett seiner Informantin stellte sich als schwieriger heraus, als er zu Anfang vermutet hatte. Und auch dem Rätsel, warum Lightwood hier seinen Bruder verscharrt hatte, war er noch keinen Schritt näher gekommen.

Frustriert schlurfte der Hauptmann durch die weitläufigen Gänge und brummte jedes Mal genervt, wenn die Dielen unter seinen Füßen knarrten. Die muffige, leicht feuchte Luft widerte ihn an und ließ ihn langsam verrückt werden.

Wahllos betrat er einen Raum und fand sich in einem Schlafzimmer wieder, dass den andern aufs Haar glich. Nur schien hier die Staubschicht noch dicker zu sein. Ein beklemmendes Gefühl machte sich in Sebastians Brust breit. Seine Hand fuhr sofort zu seinem Schwert, dass ordnungsgemäß an seiner Hüfte baumelte. Er konnte sich selbst nicht erklären warum, aber der Raum löste bei ihm das Bedürfnis aus, sich unter seiner Bettdecke zu verkriechen und nie wieder herauszukommen.

Er schüttelte sich. Am liebsten hätte er sich für seine feigen Gedanken geohrfeigt. Sebastian war schließlich kein kleines Kind mehr, das sich mit irgendwelchen Spukgeschichten abgab. Nicht, dass er das in seiner Kindheit auf den Straßen von Alicante jemals getan hatte. Dort überlebten nur die Furchtlosen und die Grausamen.

Routiniert begann er alle Schubladen, Fächer, Regale und sogar die Bettbezüge zu durchsuchen. Nachdem er selbst unter dem Fußbodenbelag nicht fündig geworden war, stieß er einen wütenden Schrei aus.

Er ballte die Hände zu Fäusten, so fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten. Von seiner Wut geleitet holte er aus und schlug auf das erstbeste Gemälde ein, das die Wand schmückte. Es war ein Stillleben, Öl auf Leinwand: Ein roter, viel zu runder Apfel neben einem schlichten Silberkelch vor einem dunklen Hintergrund. Dort wo einst die Frucht gewesen war klaffte nun ein Loch.

Verwundert musste der Hauptmann feststelle , dass seine Knöchel nicht wie erwartet die harte Wand berühren. Er streckte seine Finger aus und ertastete nichts. Hinter dem Bild musste sich ein Hohlraum befinden. Stürmisch riss er die Leinwand auseinander und kniff die Augen zusammen, um in der Dunkelheit etwas erkennen zu können.

Mit beiden Händen griff er in die Finsternis und wurde sogleich mit dem Anblick einer kleinen Schatulle belohnt, als er sie wieder hervorzog. Es war ein rundes mit geschnitzten Rosen verziertes Kästchen aus hellem Holz.

Neugierig öffnete Sebastian den Verschluss und befand sich Angesicht zu Angesicht mit einem taubeneigroßen Rubin, der in Gold eingefasst war.

Trunken von seinem Fund stieß er ein schrilles Kichern aus und ließ sich rückwärts auf das Himmelbett fallen. Die Götter waren ihm wohl gesonnen. Sebastian glaubte fest daran, dass es Schicksal war. Er würde die Rebellen zurück in die Tiefen der Hölle verbannen, aus denen sie hervorgekrochen waren. Lightwoods Kopf würde er auf den Zinnen von Alicante aufspießen, sodass ihn alle Welt sehen konnte. Und dann würde er Clary finden. Dieses eine Mal würde er Valentine Stolz machen. Seine Herz schlug höher vor Aufregung. Nichts konnte ihm mehr aufhalten, da war er sich absolut sicher.

The Beauty and the Beast (Malec)Where stories live. Discover now