[c h a p t e r s i x t y]

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„To fight and conquer in all our battles is not supreme excellence; supreme excellence consists in breaking the enemy's resistance without fighting

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„To fight and conquer in all our battles is not supreme excellence; supreme excellence consists in breaking the enemy's resistance without fighting."
Sun Tzu

Es begann mit einem einzelnen hellen Splitter, der sich unter dem Axthieb löste und langsam in die Überreste des von schweren Stiefeln misshandelte und zertrampelt Gras schwebte. Ihm folgte ein zweiter, ein dritter und noch viele weitere. Die Kerbe im Holz der Palisaden wurde immer tiefer und breiter, getrieben durch das scharfe Blatt der Axt. Ein letzter kräftiger Schwung des breitschultrigen Soldaten sorgte dafür, dass ein klaffendes Loch in die Befestigung geschlagen wurde.

Er kippte schon bald darauf um, weil sich ein Pfeil in seine Kehle bohrte. Ein leises Grunzen entkam seinen Lippen und dann war er für alle Zeiten still. Allerdings war der Schaden schon angerichtet. Seine Kammeraden begannen das Loch zu vergrößern. Die Leichen türmten sich, allerdings hielten die gestapelten Körper keinen auf. Bald schon wurde ein Durchgang geschaffen, der groß genug war, um einem einzelnen Mann Platz zu bieten. Und so strömten Valentines Soldaten wie eine Flut aus Ameisen in das Rebellenlager. Bald schon war die Lücke so breit, dass drei Männer Schulter an Schulter gleichzeitig hindurchgehen konnten.

Das Klirren der aufeinandertreffenden Schwerter erfüllte die Luft, während des erbitterten Kampfes, der nun im Inneren des Lagers tobte. Das weiße Leinen der Zelte färbte sich bald blutrot.

Diesen Moment der Verwirrung und des Chaos nutzte Sebastian, um sich auf sein nervös scharrendes Pferd zu schwingen. Beruhigend strich er über das seidige, schwarze Fell des Schlachtrosses und sprach ihm gut zu. Sebastian fühlte eine ihm bisher unbekannte Nervosität in sich aufsteigen und biss sich auf die Unterlippe, um das Gefühl zu unterdrücken.

Er wagte einen Blick über die Schulter und sah seinen Vater neben sich das selbe tun. In den dunkel wirkenden Augen des anderen lag ein mörderisches Funkeln. Der König zog mit einem animalischen Schrei sein grobschlächtiges Schwert und gab seinem Pferd die Sporen. Das Tier bäumte sich kurz auf und preschte dann in halsbrecherischem Galopp auf das Rebellenlager zu.

Sebastian schloss sich ihm an und schmiegte sich an den Hals seines Rappen. Er erhöhte den Druck auf die Flanken seines Pferdes und brachte es dazu über den verkohlten Graben zu springen. Geschickt wich er verstreuten Leichen und Körperteilen aus, die den Boden bedeckten. Der Hauptmann sprang von seinem Pferd ab und schickte es mit einem kleinen Klaps zurück. Sebastian wollte nicht riskieren, das Tier zu verletzen im Getümmel des Kampfes. Sofort zog er sein Schwert und stürmte mit gezückter Kling durch den Durchgang, den seine Männer geschaffen hatten.

"Nieder mit den Verrätern!" rief er lauthals und stürzte sich todesmutig ins Gefecht. Der Hauptmann mähte Männer und Frauen nieder, als wäre er der Sensenmann persönlich. Alles was nicht den Wappenrock des Königs trug, fiel ihm zum Opfer. Im Blutrausch erkannte er kaum wen er niedermetzelte. Es war als hätte sich ein roter Schleier über seine Welt gelegt, den er nicht mehr ablegen konnte.

The Beauty and the Beast (Malec)Where stories live. Discover now