[c h a p t e r f o u r t y s e v e n]

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„Most people are other people

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„Most people are other people. Their thoughts are someone else's opinions, their lives a mimicry, their passions a quotation."
Oscar Wilde

Der Junge drückte seinen schmalen, ausgezehrten Köper weiter in die kleine, dreckige Nische, in der er Unterschlupf gefunden hatte. Er hatte ein paar modrige Holzplanken zwischen die aus Feldstein gemauerten Wände geklemmt, um sich vor den unerbittlichen Regenfällen und dicken Nebelschwaden des Oktobers zu schützen. Doch gegen die Kälte und die Gefahr in der Nacht ausgeraubt zu werden halfen sie Sebastian auch nicht. Seine zerrissene Hose war von Schlamm bedeckt und von Löchern durchfurcht. Auch sein Hemd befand sich in keinem besseren Zustand. Durch einen langen Riss konnte er seine milchweiße, mit Dreckschlieren bedeckte Haut erkennen, die sich über seine Rippenbögen spannte.

Er rieb seine Hände gegeneinander und hoffte sie so etwas aufwärmen zu können. Hasserfüllt musterte er seine dreckigen, eingerissenen Fingernägel. Am liebsten hätte er sich vor Ekel übergeben. Er hasste den Dreck, die Angst und diese unbarmherzige Kälte. Die fadenscheinige Decke, die ihn sonst begleitet hatte, war ihm in der letzten Nacht gestohlen worden. Auch die hässliche, längliche Wunde auf seinem Unterarm, die sicherlich zu einer wulstigen Narbe werden würde, rührte von dieser Begegnung her. Den pulsierenden Schmerz, der von ihr ausging, ignorierte Sebastian einfach.

Gedämpfte Stimmen ertönten von der anderen Seite der schmalen Gasse und zogen sofort die Aufmerksamkeit des Jungen auf sich. Reflexartig schlossen sich seine Finger um den rostigen Metallsplitter, dessen Form sich durch den Stoff der rechten Hosentasche abzeichnete.

"Und ihr seid euch ganz sicher, dass er hier ist?" Das Geräusch von schweren Stiefeln, die auf den festgestampften Boden trampelten, drang in seine Nische. Die Männer konnten unmöglich nach ihm suchen. Schließlich war er immer unauffällig geblieben, wie ein dunkler Schatten, auf den man höchstens aus dem Augenwinkel einen Blick erhaschen konnte.

„Ja, mein Herr. Meine Quelle wird es sicherlich nicht gewagt haben mich zu betrügen, angesichts der unschönen Konsequenzen." versicherte die andere Person und stieß ein selbstzufriedenes Grunzen aus.

Sebastian schmiegte sich eng an die Wand hinter ihm und versuche sich so klein wie möglich machen. Er wusste wann er sich geschlagen geben musste. Manchmal war es besser einem Kampf zu entgehen, als sich der Gefahr zu stellen. Übermütige Helden starben meist zuerst. Der Junge musste zwar zugeben schon mit dem Gedanken gespielt zu haben, aber er wollte sein klägliches Dasein noch nicht beenden.

"Ich kann nichts sehen." brummte der erste Sprecher ungehalten und Sebastian erlaubte sich erleichtert auszuatmen. "Ich rate euch, dass ihr nicht falsch liegt. Denn sonst..."

"Mein Herr, ich würde doch nie- Wartet da ist doch etwas, dort hinten."  Plötzlich schoss eine Hand in sein Versteck und schloss sich um seinen Arm.

The Beauty and the Beast (Malec)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt