[c h a p t e r f i f t y o n e]

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"You are enough to drive a saint to madness or a king to his knees

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"You are enough to drive a saint to madness or a king to his knees."
Grace Willows

Raphael hob langsam die Hände und gab sich alle Mühe seinen Gesichtsausdruck neutral zu halten. Vor ihm stand ein junger Mann, vielleicht etwas älter als er selbst und richtete die Armbrust aus dunklem, polierten Holz auf ihn. Seine rotbraunen, glatten Haare waren ordentlich auf der linken Seite gescheitelt. Das fliehende Kinn und seine rosigen Wangen waren von dichten, rötlichen Bartstoppeln übersät, die in der Dunkelheit kleine Schatten auf sein rundes Gesicht warfen. Raphael richtete seinen Blick auf die mit weichen Lederschuhen bekleideten Füße und verstand nun warum ihn keiner hatte kommen sehen. Er war komplett in schwarz gekleidet. Ausgenommen vom Wappen des Königs, dass stolz auf seiner Brust prangte und ihm wie eine persönliche Beleidigung vorkam. Schließlich war er Valentines Leuten viel zu lange entkommen, als dass er sich jetzt von ihnen überrumpeln ließ. Manchmal fragte er sich wirklich, warum er immer das Opfer aller Unternehmungen war, obwohl er selbst kaum etwas zu ihrem Fortgang beitrug. Sein Herzschlag pochte so laut in seinen Ohren, dass er meinte, die Wache würde ihn hören können.

Die Wache musste Luke mit einem Bolzen aus der Armbrust getroffen haben. Heiße Wut stieg in ihm auf und brannte in seinen Adern wie flüssiges Feuer, doch er musste sich zurückhalten. Tot würde er den Anderen auch nicht viel nützen.

"Mein Herr" Raphael senkte respektvoll den Kopf und hätte sich am Liebsten übergeben. Seine Beine zitterten unter seinem Körper, doch er hätte sich lieber eigenhändig sein Messer in den Bauch gerammt, als das zuzugeben. "Ich und mein Gefährte, den ihr vom Baum geschossen habt, reisen allein. Wir bitten um Entschuldigung falls wir den Eindruck erweckt haben sollten, etwas verwerfliches zu tun. Aber wir sind nur auf der Suche nach seltenen Pilzen, um sie im Dorf zu verkaufen."

"Lächerlich." brummte die Wache verärgert. "Pilze suchen, ja? Zu dieser Jahreszeit? Ihr meint wohl ich hätte den Wachposten im Baum nicht bemerkt? Oder euere kleinen Freunde, die gerade zwischen den Bäumen verschwunden sind. Ihr wollt wohl meine Fähigkeit zu sehen in Frage stellen. Allein für diese unverschämte Lüge müsste man euch bis aufs Blut auspeitschen lassen. Ich weiß nicht wen ihr versucht zu schützen, doch es kommt mir sehr verdächtig vor." Wenn man ihm schon die Peitsche androhte, wie groß war die Wahrscheinlich hier lebend herauszukommen? Er hatte nicht vor noch einmal Bekanntschaft mit dem tückischen Lederriemen zu machen. Der Mann musterte ihn verächtlich, wie ein unliebsames Insekt, und hob eine Hand gen Himmel.

Verwundert musterte ihn Raphael und riss die Augen in stummen Entsetzen auf, als ein zweiter Mann die Lichtung betrat. Er war hochgewachsenen und mindestens doppelt so breit wie er selbst. Er hatte eine schwere Streitaxt auf den Rücken geschnallt, während an seinem breiten Gürtel mehrere lange Messer baumelten. Seine dunkle, von Narben überzogene Haut erinnerte ihn an eine zerklüftete Berglandschaft, deren Gipfel durch Wetter und Zeit geprägt worden waren. Sein rechtes Auge, oder was davon übrig war, wurde von einer braunen Binde überdeckt.

The Beauty and the Beast (Malec)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt