[c h a p t e r f o u r t y f i v e]

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„If a man can bridge the gap between life and death, if he can live on after he's dead, then maybe he was a great man

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„If a man can bridge the gap between life and death, if he can live on after he's dead, then maybe he was a great man."
James Dean

Ein Zischen ertönte, als der Dämon wabernde Schatten über den glatten Boden gleiten ließ und dunkle Linien in den weißen Marmor brannte. Ein schwaches Flimmern wie von glühenden Kohlen ging von ihrem Inneren aus.

Valentine musste missbilligend feststellen, wie seine schönen Gemächer mit dem äußerst kostspieligen Fußboden durch das Pentagram verschandelt wurden. In seiner Mitte lag aufgebahrt Sebastians verdrehter Köper, den er durch einen seiner Handlanger, auf Anweisung der Dämons, hatte bergen lassen. Die weißen Haare erinnerten Valentine an dünne Spinnfäden, die sich verzweifelt an den langsam verwesenden Schädel klammerten. Sebastian war in vielerlei Hinsicht wirklich eine Spinne gewesen, die in ihrem ausgeklügelt gesponnenem Netz hockte und nur darauf warten musste, bis ihre Beute an den klebrigen Fäden festhing. Er hatte jeden Augenblick genossen, in dem sein Opfer strampelte, sich wehrte und damit nur noch stärker verfing. Doch nun hatte sich Sebastian in seinem eigenen Netz verfangen und es hatte ihn das Leben gekostet. Valentine drehte sich zum wiederholten Male der Magen um, als ein ekelerregender, fauliger Geruch sich in einen Weg in seine Nase bahnte.

Die Kerzen die den Raum erhellten flackerten leicht, als der Dämon sein Werk vollendet hatte. „Seid ihr euch sicher, dass ihr das wirklich wollt, mein Herr? Vergesst nicht, wenn ich ihn zurückhole wird auch einer seiner Feinde zurückkehren. Das Gleichgewicht muss um jeden Preis gewahrt werden. Ihre Leben werden auf Ewig miteinander verbunden sein. Stirbt der eine einen gewaltsamen Tod so wird es der andere auch tun. Wenn wir den Lauf der Geschichte umkehren und den Sensenmann um eine Seele betrügen, dann wird das Konsequenzen haben. "

„Ich will es." antworte der König. „Jetzt beginnt endlich." schnauzte er den Dämon barsch an und machte eine auffordernde Handbewegung. Er war sich des Risikos durchaus bewusst und dennoch musste er seinen einzigen Sohn beschützen. Sebastian war der einzige der ihm noch blieb, der treu an seiner Seite stehen würde.

„Wie ihr wünscht, mein Herr." Valentine meinte einen leicht spöttischen Unterton aus seiner Stimme herauszuhören, doch das konnte er sich auch nur einbilden. Der Dämon war schon immer eigensinnig gewesen. Ein Wesen wie ihn könnte man niemals vollständig beherrschen.

Valentine war sehr froh, dass seine Frau Jocelyn sich diesen Tag ausgesucht hatte um mit Lady Amatis eine Teegesellschaft zu besuchen. Abgesehen davon, dass diese Festlichkeiten unglaublich öde und monoton waren, wäre ihm äußerst unangenehm gewesen, wenn sie in diesem Moment hier hereingeplatzt wäre.

"Schatz, was machst du denn da?"

"Ach nichts, ich erwecke nur meinen Sohn von den Toten, der durch eine Affäre entstanden ist, von der ich dir nie etwas erzählt habe."

"Na wenn das so ist. Ich lass mir ein Stück Kuchen bringen, möchtest du auch eins?"

Der Dämon richtet sich zu voller Größe auf und es wurde auf einmal stockfinster. „Arde!" (Brenne!) befahl er und das Pentagram flammte auf. Das dunkelrote Feuer leckte an dem Dämon wie ein treues Kätzchen, das seinen Herren begrüßen wollte, als er näher zu Sebastians Körper trat. Ein beißender Geruch von Rauch und verkohltem Fleisch schlug ihm entgegen.

The Beauty and the Beast (Malec)Where stories live. Discover now