~1 - u n f a i t h f u l~

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| ROSÉ |

»Verdammt! Schneller, Bernhart!«, schreie ich meinen Fahrer völlig unverfroren an. Bernhart ist normalerweise der beste Fahrer in der Kolonne von Bediensteten in unserem Haus. Ich will gar nicht wissen wie viele Leute meine Mutter in ihren Imperien an Firmen hat.

Doch ich bin diesen verdammten Firmen dankbar, denn ohne sie habe ich nichts und ich bin dazu geboren, viel zu haben. Ich lehne mich vor, um diesen Fiat vor mir genau zu beobachten. »Also Bernhart, wir hatten schon schlimmere Fälle! Wir haben einen Sportwagen und dieser Mistkerl einen Fiat! Ich will mit diesem Arsch reden!« Bernhart sieht mich von seiner Seite kurz an. Und dieser Blick reicht mir schon, um mich zu wissen zu lassen, dass ich verrückt bin.

Er sieht jetzt sogar noch älter aus, als er wahrscheinlich ist. Eine meiner blonden Strähnen fällt mir ins Gesicht. Ich schiebe sie schnell zurück und Bernhart schießt um die Ecke, dass ich ans Fenster gedrückt werde, wie in einem Film, nur viellicht nicht ganz so übertrieben und unrealistisch. »Ich mache das schon, Rosé! Das haben wir fast jede Woche. Und habe ich dich jemals enttäuscht?«, fragt er.

Wenn irgendeiner der Bediensteten mich Rosé nennen würde und nicht Miss Silver, den würde ich feuern. Doch ich kenne Bernhart jetzt schon fast siebzehn Jahre. Es ist mir ehrlich gesagt gleichgültig, wie er mich nennt. »Ja, du hast mich noch nie enttäuscht!«, erkläre ich trocken.

»Und wir haben das ganze hier nur, weil du mit Typen ins Bett gehst, die vergeben sind«, sagt er, aber sieht mich nicht an. Ich öffne meinen Mund, um etwas zu sagen, doch er hat völlig recht. Alle Typen sagen mir sie seien Single, doch am nächsten Tag stellt sich dann blöderweise heraus, dass sie gar nicht Single sind.

Ich hasse das und ich will es ihnen heimzahlen. Und das tue ich dann auch. Ich werde auch schon blöd behandelt von meinem Ex, Xander, doch das ist eine Geschichte, die noch zu sehr schmerzt. Die mich innerlich zerstört und auffrisst. Die mich bis auf den Boden bringt und noch weiter.
Für mich ist Xander der Teufel persönlich, auch wenn ich weiß, dass es in Beziehungen von anderen viel schlimmer zugeht.

Und erstens hasse ich es, wenn Leute betrügen und zweitens finde ich, dass Leute dann auch schlecht behandelt werden.
Und das erinnert mich an Xander.
»Wo ist eigentlich Mum?«, frage ich in Gedanken versunken. »Sie ist wieder auf einem Gerichtstreffen«, meint Bernhart.

Ich schließe die Augen, doch ich muss umbedingt loswerden was ich sagen will. Innerlich lache ich, weil es langsam echt witzig ist und vielleicht auch ein beschissen kindisch, aber vielleicht soll ich mir lieber Sorgen machen...

»Warum kann sie die Kings nicht in Ruhe lassen? Ja klar, sie klagen uns die ganze Zeit an, aber mal ehrlich! Mum könnte man als Königin von Manhattan bezeichnen und die Kings, ja die Kings sind Arschlöcher! Die ganze Familie besteht aus Männern. Angefangen von dem Typen... wie heißt er doch gleich? Ich glaube er hieß Kilian. Er soll angeblich der heißeste Typ Manhattans sein, aber zeigt sich kaum in der Öffentlichkeit nur in irgendwelchen billigen Clubs!« Ich werde wahrscheinlich ganz rot beim Sprechen, vor Wut und vielleicht auch einem kleinen bisschen Frustration.

Ich spanne meinen Körper an. »Ja, er heißt Kilian und ist wahrscheinlich genauso schlimm wie du!«, meint Bernhart und sieht mich kurz an, mit dem gleichen dummen Blick, wie gerade eben. »Außerdem sind die Kings auch die Könige von Manhattan. Es fehlt vielleicht noch ne gute Million Unterschied, doch die will sich Garett King jetzt holen.« Ich sehe Bernhart verwirrt an.

»Garett King ist einfach zu blöd zu allem! Genauso wie dieser Kilian und wie heißen die beiden Brüder nochmal?«, frage ich. Ich lasse mich wieder zurück auf den Sitz fallen. »Der Jüngste ist Vierzehn und heißt Jay der mittlere heißt Logan und ist Sechzehn und der Älteste ist Kilian und ist Achtzehn«, erzählt Bernhart wie aus der Pistole geschossen. Woher weiß er denn den ganzen Scheiß?

Natürlich, meine Mutter hat ihnen das bestimmt eingebläut, damit sie nicht zu blöd dasteht. Mein Handy klingelt kurz und ich sehe auf den Display. Leyla, meine kleine Schwester hat geschrieben.
›Habe die Adresse von dieser Freundin‹, schreibt sie mir. Ich lächele und schaue wieder nach vorne. »Bernhart, Leyla hat die Adresse!«, rufe ich aufgeregt. Leyla ist erst fünfzehn, aber sie ist die Allerbeste! Und leider hat sie eine Leidenschaft fürs hacken.

Und wir haben noch eine Schwester. Naja, sie ist nicht unsere leibliche Schwester, sondern meine wirklich allerbeste Freundin Lucy White. Sie ist der einzige Mensch, der mich wirklich versteht und mit dem ich über alles reden kann. Wir drei stehen uns einfach so nah, dass die Presse uns als ›Schwestern‹ bezeichnete.

Und das passt mir voll in der Kram. »Miss Lucy hat auch geholfen, oder?« Ich lächele ihn nur an. ›Die Freundin heißt Sofia‹, schreibt mir Lucy.
›Okay das ist zu einfach! Wo ist der Haken?‹, schreibe ich schnell.
›Sie wohnt bei Xander.‹ Ich fluchte lautstark. Jetzt muss ich überlegen, ob ich diesen Typen entkommen lasse und damit meiner größten Angst aus dem Weg gehe, oder ob ich mich meiner Angst stelle.

›Wir reden später‹, schreibe ich nochmal, weil ich mich nicht entscheiden kann. Die eigentliche Frage ist doch, warum ein Mädchen bei Xander wohnt.
Und es tut weh daran zu denken, aber diese Sofia hat einen Freund, es kann also nichts passieren...

»Rosé? Der Typ hält an!«, sagt Bernhart. »Fahr an den Rand!«, befehle ich ihm. Als der Wagen zum stehen kommt, steige ich so schnell aus, wie meine zu enge Hose das eben erlaubt. Ich laufe in zügigen Schritten auf den Typen zu, der schon ausgestiegen ist. Er sieht gar nicht mehr so gut aus, wie letzte Nacht. »Hi, Jack? Janes? Jacob?«, fragt ich und fluche, dass ich seinen Namen nicht mehr weiß.

»Ich heiße Jax!« Ich überlege kurz. Ja, dass machte eindeutig einen Sinn. »Oh ja stimmt. Entschuldige. Also Jax, du hast mir gestern gesagt du wärst Single und du hattest eigentlich eine Freundin. Sofia richtig?« Ich setze ein charmantes, falsches Lächeln auf. So falsch, wie die Extensions, der meisten Mädels in Manhattan.

»Wer hat das herausgefunden? Einer deiner Detektive? Okay, ja, ich habe eine Freundin, aber gib mir einen Grund, wieso ich mir die Chance mit dir entgehen lassen soll? Mit dir! Rosé Silver!«, fragt er aufgebracht. Er weiß, dass mich solche Wörter um alles bringen und er denkt tatsächlich, dass er das ganze hier noch ins Gute zieht. Also hole ich aus und schlage ihm auf die Wange.

Sein Kopf schnellt zur Seite und er nimmt sofort die Hand auf die jetzt schon rote Wange. »Das nächste mal, wenn du mich anlügst, dann sitzt du im Gefängnis, ach und deine Freundin wird das ganze hier auch erfahren!«, flüstere ich in sein Ohr. Er stöhnt kurz. Ich drehe mich um und winke nochmal.

»Bye Jack oder Jax! Egal Bye!«, sage ich und steige zurück ins Auto.

»Bühnenreife Show, Miss Silver!«, sagt Bernhart. Ich weiß selber, dass alles was ich tue bühnenreif ist. Das muss mir keiner noch sagen. »Okay, Bernhart! Bringst du mich bitte zum Gericht? Ich muss dringend Mum sehen!«, sage ich.

»Natürlich, Miss Rosé. Der Tag hat ja erst begonnen.«    

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Hey Friends,
Hier bin ich wieder mit etwas Neuem! 💝
Und ihr werdet mich am Ende des Buches als KRANK beschreiben!
Gott!
Ich liebe das Drama von hier!

-Feedback?
Feedback ist auf jedenfalls erwünscht. ❤️

BITTE LASST EUCH VON DEM CHARAKTER NICHT ABSCHRECKEN!!! ICH HABE DAS EXTRA SO GEMACHT UND SIE WIRD SICH ÄNDERN!

Sorry, dass es noch so langweilig ist, aber es kommen ja noch einige Begegnungen und ich freue mich wenn ihr dran bleibt!❤️

Achso übrigens ich schreibe es Rosé aber es wird Rośe ausgesprochen, wegen der Betonung. Ich finde aber das, wenn der Akzent auf den e ist, dann schöner aussieht😂💝

EURE TABBY❤️

Destiny Love ✓Where stories live. Discover now