~e p i l o g~

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| ROSÉ |

»Das ist jetzt nicht dein Ernst, Kilian, oder?«, frage ich und muss heftig lachen und ich mache mir nicht mal die Mühe, meine Hand vor den Mund zu nehmen. Er sieht mich an und sein Blick zeigt mir, dass es nicht witzig ist. Ich lache trotzdem und das nur noch lauter, weil er so genervt ist. Er zwickt mir in den Oberschenkel. »Aua! Kilian! Ich suche ja schon nach einer Tablette!«, stoße ich eine Sekunde später hervor. Ich krame in meinem Handgepäck herum.

Dass Kilian an Bord schlecht geworden ist finde ich total witzig. Er nicht.

Warum auch immer...

Okay, zugegeben, der Flug ist total turbulent, weil wir durch ein Unwetter fliegen, aber das ist mir eigentlich total egal. Als ich eine Tablette gegen seine Übelkeit finde, gebe ich sie ihm mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Er sieht aus, als würde er mir dieses Grinsen am liebsten aus dem Gesicht radieren. Er schluckt sie ohne Wasser oder sonst was.

»Dir muss echt richtig übel sein«, glaube ich. Er wedelt mit den Armen in der Luft herum. »Es ist Sturm, okay?«, verteidigt er sich und sieht kurz demonstrierend zum Fenster heraus. »Ich dachte nur nicht, dass dir so schnell übel wird«, sage ich lachend. Er sieht mich nur nochmal böse an, dann schaut er zum Fenster raus. Ich will ihm nicht sagen, dass es ihm dadurch nur noch noch schlechter werden würde.

Schlechtes Gewissen oder nicht?

Es ist das erste Mal nach Monaten, dass ich wieder total ausgelassen Lachen kann. Ein paar Stunden ohne Anrufe. Auch wenn Mr.White so gut wie alles erledigt, müssen Layla oder ich immer noch alles genehmigen, oder unterschreiben und dies und das und jenes...

Das ist manchmal echt nervig. Aber es ist besser, als dass alles weiterlaufen würde wie vorher. Ich lege meinen Kopf auf Kilians Schulter. »Bist du jetzt beleidigt?«, frage ich zuckersüß und zwicke ihn in die Schulter. Er dreht seinen Kopf zu mir und lächelte. »Jaaaaa total, weißte«, sagt er. Ich schlage ihm leicht gegen die Schulter. »Du hast mir meinen Witz zerstört!«

Frustriert mache ich die Augen zu.

»Ich weiß«, hubt er völlig unbeeindruckt zurück und drückt mir einen Kuss auf den Mund. Ich lächele. Dann lege ich meinen Kopf auf seine Schulter, während er sich mit seinen Handy beschäftigt und ich mit ihm draufschaue. »Miss Silver, kann ich Ihnen was bringen?«, fragt eine Stewardess.

Ich drehe mich zu ihr um.

Wenn mich nochmal einer so nennt dann... dann...

»Nein Danke«, lehne ich ab und lehne mich wieder an Kilians Schulter. Dabei ignoriere ich bewusst den Blick der Stewardess auf Kilian. »Du wärst der Stewardess echt gerne an den Hals gegangen, weil sie dich ›Miss Silver‹ gennant hat oder Blondie?«, fragt er und lächelt.

Dieser bescheuerte Kosename, den er am Anfang zu mir gesagt hat.

»Ja Hübschling!« Er verzieht das Gesicht. »Den mag ich nicht«, sagt er angewidert, muss aber weiter grinsen. »Blondie gefällt mir auch nicht.« »Miss Silver?«, fragt er, als denkt er, dass würde besser sein.

»Ähhhh nein?«
»Okay sorry, Babe«, entschuldigt er jetzt und lacht wieder.
Ich drücke mich noch enger an ihn und schlafe zufrieden ein.

***

Okay Fuck!

Wo bin ich?!

Ich wache auf und liege in einem mir fremden Bett.

Ruhig atmen, Rosé.
Ganz RUHIG!!!

Ich sehe mich um. Es ist fast dunkel draußen, nur noch die Sonne steht leicht über dem Horizont. Sie würde also bald untergehen. Ich lehne meinen Kopf an das Bettgerüst hinter mir, um kurz zu verschnaufen. Ich habe noch ein BH und ein Slip an, was ich leider Gottes erst jetzt bemerke.

Destiny Love ✓Where stories live. Discover now