~33 - f e e l i n g~

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| ROSÉ |

Ich weiß nicht, wie lange ich and seiner Brust lag und auf den Horizont starrte, an dem die Sonne schon fast untergegangen war. Ich weiß, dass wir bald gehen müssen, aber ich will noch bleiben. In irgendeiner Weise geht es mir besser und ich habe das Gefühl, das eine grosse Last von mir genommen wurde, als ich Kilian von der Sache mit Xander erzählte. Ich atmete ein paar mal die warme Abendluft ein und entspanne mich. Kilian streichelt mir langsam übers Haar. Wir haben seit fast einer Stunde nicht mehr miteinander geredet und beobachten gemeinsam die Sonne beim untergehen.

Ich kann nicht sagen warum ich ihm immer wieder vertraue.
Warum ich mir alles gefallen lasse. Warum ich glaube, mit ihm über alles reden zu können.
Warum ich das erste Mal in meinen Leben das Gefühl habe, dass mich jemand versteht und ernst nimmt.

Ich weiss nicht, wie er es geschafft hat meine mentale Mauer - meine Maske, zu zerstören.

Ich habe gerade dem Jungen, dem ich am wenigstens vertrauen sollte, mein größtes Geheimnis erzählt. Es fühlt sich trotzdem wundervoll an. Und ich habe Gefühle für ihn. Und ich kann nichts dagegen tun.

»Waren die Worte schlimm, mit denen er dich runtergemacht hat?«, fragt Kilian leise. Ich hatte Kilian nicht jedes Detail erzählt. Mittlerweile ertrage ich es besser, darüber zu reden.

»Worte, die du nicht wirklich wissen willst! «, sagte ich genauso leise. Er sucht meinen Blick und versucht, kein Mitgefühl zu zeigen, weil er weiß, dass ich das nicht will. »Ich will ihn nie wieder sehen, aber ich muss und dann werde ich ihm alles heimzahlen.«, sage ich.

Kilian weiß was passiert, wenn meine Geschichte rauskommt. Aber ich bin mir ziemlich sicher, er würde es niemals ausplaudern.

»Wir machen das!«, sagt er und lächelt. Ich kuschelte mich noch etwas näher an ihn, doch er zieht sich ein Stück zurück und sieht mir direkt in die Augen und ich sehe wie seine blauen Augen glitzern. Was meinte er mit wir?

Ich versuche zu verstehen, was er damit meint und schaue ihn mit drängendem Blick an, weil ich wissen will was in ihm vorgeht.

Und dann fängt er an zu reden.

»Rosé, ich weiß, dass das alles schwer ist. Ich weiß auch, dass ich ein King bin und so etwas gar nicht sagen darf, aber es ist irgendwie so vertraut, mit dir im Arm. Komisch. Es ist einfach komisch. Es ist wie... wie...« »Wie als würden wir etwas empfinden, das weit über das Wort ›Freundschaft‹ geht,  ist richtig? Dass du mich verstehst und ich dich, meistens jedenfalls! Und das trotz dem ganzen Mist, richtig?«, frage ich und ein kleines Lächeln schleicht sich in mein Gesicht.

Kilian sieht mich wieder kurz mit einem warmen Blick an und nickt dann langsam. Ich muss schlucken, weil ich nicht weiß was ich sonst tun soll.

Klischee-Filmmoment.

Wenn das jetzt ein Netflix-Film wäre, würden wir uns küssen, weil das einem Liebesgeständnis gleich käme und unweigerlich schweift mein Blick zu seinen Lippen und ich kann mich nicht dagegen wehren, weil ich tief im Inneren immer noch weiß, dass ich das hier will. Und er merkt meinen Blick und verzieht seinen Mundwinkel zu einem grausam attraktiven Grinsen. »Hast du mir gerade auf die Lippen gestarrt?« Ich weiß, dass ich rot werde, aber das ist mir einfach komplett egal. Jetzt ist sowieso schon was passiert. »Und selbst wenn, was würdest du tun wollen, um das zu verhindern?«, kontere ich und lache, weil ich mich von meinem Blick und meinem roten Gesicht ablenken will.

Was das Lachen aber nur verschlimmert.

Sein Grinsen wird noch breiter und seine Augen leuchten. »Ich würde das tun, um zu verhindern, dass du mir auf die Lippen schaust«, sagt er, beugte sich vor, hob in einer unnormalen Geschwindigkeit mein Kinn an und drückt seine Lippen auf meine.

Destiny Love ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt