~31 - c l a r i f i c a t i o n~

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| KILIAN |

Sie ist eine halbe Stunde zu spät. Fast wäre ich gegangen, weil ich einen Moment dachte, dass sie überhaupt nicht kommt. Ihr Blick ist eisern und entschlossen. Sie will mit mir reden, das sehe ich in ihren blauen Augen. Sie läuft direkt auf mich zu und lässt mich nicht aus den Augen. Was sie wohl denkt?

Meine Fresse, Mädchen sind echt komplizierte Geschöpfe.

Ich weiß nicht, ob ich ihr die Sache von Paul erzählen soll. Ich weiß nicht, wie sie das verkraftet, weil Paul was mit Lucy hat und Rosé doch sehr eng mit Lucy ist. Aber schließlich geht es um sie. Ich muss ihr etwas sagen, sonst habe ich das Gefühl sie zu hintergehen und das will ich ehrlich gesagt nicht. Ich werde ihr das Nötigste erzählen und mehr nicht. Sie muss ja nicht wissen, dass es nicht die ganze Wahrheit ist.

Sie bleibt vor mir stehen und sieht abwartend auf mich herab, weil ich mitten auf der Wiese sitze. Ich klopfe einladend neben mich auf den Boden und sie verzieht genervt den Mund.

Dieser Ausdruck bringt mich echt zum lachen und ich verschlucke mich fast.

Frauen sind definitiv kompliziert.
Zumindest ist sie so.

»Willst du dich nicht setzten?«, frage ich immer noch lachend und klopfe seit bestimmt einer Minute neben mir auf den Boden. Sie blinzelt, dann verschränkt sie die Arme vor der Brust. Ich rolle mit den Augen. »Verstanden! Es ist deine Wiese und du entscheidest dich wann du dich setzen willst«, gebe ich genervt von mir und lege den Kopf in den Nacken, um in den Himmel zu schauen. Erst jetzt merke ich wie sie versucht ein Lachen zu unterdrücken und in diesem Moment erkenne ich, dass ich voll auf sie reingefallen bin.

Und dann fängt sie an zu lachen, als sie merkt, dass ich kapiert habe. »Kilian King hat Respekt vor mir! Vor MIR!«, lacht sie. Ich schließe die Augen und ärgere mich über mich selbst, dass ich auf ihr Getue reingefallen bin.

»Ja, Rosé ich dich auch und jetzt setz dich, sonst...!«, fange ich an, aber ich habe keine Idee was ich nach dem ›sonst‹ noch sagen kann. Rosé lässt sich lachend neben mich ins Gras fallen, als sie merkt, dass ich nichts mehr zu sagen weiss. Dann grinst sie schief. »Das werde ich nie vergessen, Hübschling!«

Sie boxt mir gegen den Arm. »Ich nehme das Wort ›Hübschling‹ als Kompliment. Und als Entschuldigung.« »Vergiss es King! Entschuldigen würde ich mich für eine schlechte Beleidigung nie.« Ich hebe meine Hände. »Bitte nicht schießen!«, lache ich. Sie blickt mich kurz böse an, dann erhebt zeigt sie mit einem Finger auf mich. Ihr Lachen verstummt.

»Kannst du mir bitte erklären, was mit Paul abgeht?«, fragt sie direkt. Ich versteife mich und atmete tief durch. Vielleicht ist es doch besser, ihr die ganze Wahrheit zu erklären. Anscheinend weiß sie schon etwas. Woher auch immer. »Ich kann es dir erzählen, aber ich habe keine Ahnung wie du es verkraftest«, meine ich zaghaft. Sie blinzelt und wirkt verzweifelt.

»Ich will alles wissen. Ich bitte dich. Nur so können wir etwas dagegen tun... wenn wir zusammenhalten«, sagt sie und sieht mir dabei tief in die Augen.

Ich liebe diese blauen Augen. Sie sind wie mein ständiger Wegbegleiter. Ich sehe sie oft in meinen Träumen und manchmal verliere ich mich ein bisschen zu tief in ihnen...

Ich schüttele mich, um diesen Gedanken abzustreifen und mich zu sortieren. »Ich hatte am Montag morgen eine kleine Auseinandersetzung mit Logan, so eine Art großer Bruder, kleiner Bruder Gespräch«, fange ich an. Sie legte den Kopf schief und ich weiß was sie mir damit sagen will: ›Und was hat das jetzt mit dem Rest zu tun?

Fast muss ich lachen.

»Andere Geschichte. Ich will jetzt nicht darüber reden, in wen mein Bruder verliebt ist. Auf jeden Fall bin ich etwas früher zu Paul gefahren, um ihn für die Schule abzuholen« Ich mache eine kleine Pause, weil Rosé grinst, als wäre es ein Wunder, dass ich auf dem Weg zur Schule war.

Destiny Love ✓Where stories live. Discover now