Destiny Love ✓

~57- t h o u g h t s~

| LUCY |

Ich sitze auf der Couch. Meine Gedanken schweifen durch die letzten Wochen. Ich sollte schlafen, aber ich kann nicht. Nein, ich will nicht. Immer wieder wandern meine Gedanken zu Rosé und zu allem, was passiert ist in der letzen Zeit.

Rosé hat echt viel Schlimmes durchgemacht.

Sie hatte alles verloren.

Echt alles.

Aber sie hat alles geschafft. Mit ihrer eigenen Kraft. Sie wäre bereit gewesen den Vertrag zu unterschreiben. Sie war bereit sich selbst aufzugeben, für alle anderen.

Sie war vor der Zeit mit Kilian ein ganz anderer Mensch. Sie wirkte auf alle Aussenstehenden unglaublich gemein, verzogen und arrogant. Sie hat immer versucht ihren Schein zu wahren. Ihre Mauer aufrecht zu erhalten.

Und Kilian hat diese Mauer gnadenlos eingerissen.

Brauche ich etwas, da meine Mauer einreisst?
Habe ich denn eine Mauer?

Nein. Ich hate mich auf Jaden eingelassen.
Oh nein, keine Gedanken an dieses Arsch!

Und ich hatte mich auf Paul eingelassen, ohne richtig darüber nachzudenken was er wirklich von mir gewollt hat. Rosé hätte diesen Fehler sicher nicht gemacht.

Oder?

Doch das hätte sie. Sie hat Kilian von der See-Geschichte erzählt, als sie damals fast ertrunken wäre. Und er hatte es ausgenutzt. Aber sie hat ihm vergeben, weil sie ihn liebt. Vielleicht kann ich Paul nicht verzeihen, weil ich ihn nie wirklich geliebt habe. Er ruft ständig bei mir an, lässt sich aber nicht blicken.

Ich will mich nicht mit ihm auseinandersetzten, weil ich weiß, dass ich wahrscheinlich nachgeben würde. Ich würde mich sicher wieder auf Paul einlassen nur um zu sehen was dann mit mir passiert. Ich bin echt dumm und blind.

Mein Handy vibriert und schreckt mich aus meinen Gedanken.

›Kannst du mir bitte mit Kilian einen Flug nach Australien buchen? Ich möchte nach der ganzen Sache ein paar Tage Urlaub. Die Schule hat uns ja genehmigt, dass wir erst wieder nächste Woche in die Schule müssen. Kilian wechselt ja zu uns. Und Paul auch... wegen Kilian... Möchtest du mit nach Australien?‹, schreibt Rosé.

Ich lese die Nachricht drei mal und noch ein viertes mal.

Paul würde zu uns wechseln? Ich bin am Arsch.

Fuck!

Ich weiß, dass Paul Kilian hinterher trauert, weil Kilian nichts mehr mit ihm zu tun haben möchte, was völlig verständlich ist. Ich muss Rosé irgendwas witziges antworten, dass sie nicht merkt, wie schlecht es mir geht. Ich will sie gerade jetzt nicht mit meinen Problemen belasten.

›Ich komme nicht mit. Ich will doch nicht die Kamera spielen...‹, schreibe ich zurück und muss sogar leicht Lächeln, weil ich es selber witzig finde.

›LUCY‹, schreibt sie zurück und ich weiß das sie rot geworden ist, auch ohne das ich sie sehe.

Ich lächele und lege das Handy auf den Nachttisch. Dann stehe ich auf, laufe zu dem neuen Computer, den mein Vater mir geschenkt hat. Er hat sich bereit erklärt mit Rosé alles zu managen, da er sowieso ein enger Freund von Rosés Familie war und nach seiner geheimen Aktion in England sowieso nichts mehr zu tun hat. Ich gehöre jetzt auch zu dieser Art von Elite, da ich jetzt die engste Vertraute von Rosé bin und damit auch so ziemlich im Rampenlicht stehe. Ich öffne den Computer und kneife die Augen zusammen.
Das ist der Zugang meines Vaters.

Seine E-Mails, sein Zeug, seine Arbeit.

Vielleicht hat er ja die Passwörter vertauscht, als er vorhin alles eingerichtet hat.

Das ist mein erster Gedanke. Mein Vater hat sowieso höhere Erwartungen an mich, seitdem er den Vertrag mit Rosé unterschrieben hat. Es ist wie als hätte er sich verändert. Er ist auch in England gewesen und kam total schlecht gelaunt wieder zurück und hat dann gleicht wieder mit meiner Mutter gestritten. Was dort vorgefallen war weiß ich nicht.

Geht mich auch eigentlich nichts an.

Ich weiß,  dass ich das nicht darf, aber ich mache die E-Mails auf und als erste springt mir eine Mail von einem Charles ins Auge. Ich öffne sie ohne weiter nachzudenken oder zu zögern.

›Meine Güte, wie konntest du nur? Du kannst doch nicht das ganze hier verraten und dann abhauen! Was wird deine Familie dazu sagen? Wir haben so viel zusammen erreicht. Es kann doch nicht sein, dass du uns einfach fallen lässt, wenn du alles von uns hast, was du brauchst. Was sollen mein Sohn und meiner Tochter jetzt machen?! Erklär mir das bitte mal!‹ Ich schliesse die Email wieder und schlucke.

Es geht mich nichts an!

Ich weiß, dass mein Vater für irgendwelche Geschäfte in England war, aber was genau dort passiert ist, das weiß ich nicht. Es interessierte mich auch eigentlich nicht. Das ist seine Sache und nicht meine.
Punkt!
Ich buche jetzt einfach über den Computer von meinem Vater einen Flug und lege mich dann wieder ins Bett.

Kurz nachdem ich wieder im Bett liege vibriert mein Handy wieder.

Ich setze mich auf und schaue auf das Display, wer das jetzt sein könnte.

Anonym.

Ich atme tief durch. Wer ruft mich nach einem so einem Tag nachts um zehn Uhr an?! Ich hebe das Handy an mein Ohr. »Ja Hallo, hier ist Lucy White«, gebe ich mich mit gelangweilter Stimme zu erkennen. »Paul hier, wir müssen reden, bitte.« Ich reiße die Augen auf undvor Schreck fällt mir fast das Handy aus der Hand. »Spinnst du?! Jetzt rufst du mich schon über Anonym an?!«, schreie ich ihn an und lege auf, ohne auf eine Antwort zu warten. Ich kann seine Stimme nicht hören.

Ich korrigiere, ich will sie nicht hören.

Ich lege meinen Kopf in die Hände und raufe mir die Haare. Es klingelt wieder und ich werfe es unter die Bettdecke, weil ich nicht in Versuchung kommen möchte.

Es darf nicht an dich ran kommen.

Und in diesem Moment fange ich an, meine Mauer zu bauen.

Und die darf nicht zerstört werden.

Von niemanden.

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Sorry für das kurze Kapitel, aber es ist irgendwie schwer 1100 Wörter reine Gedanken zu schreiben.
Heute kommt ja einiges...♥️

Überarbeitungs-Ich:
Omg.
Ich LIEBE Lucy und ich habe keine Ahnung Why...
I Love her❤️🌚