~23 - w h y?~

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| ROSÉ |

Ich sehe ihn genervt an, was er nicht sonderlich ernst nimmt. Äußerlich bin ich total genervt und innerlich würde ich am liebsten explodieren. Ich kann es kaum aushalten ihm cool gegenüber zu stehen und zu wissen, was er getan hat. Es tut verdammt weh, so ausgenutzt zu werden und es auch noch zu wissen.

Er setzt sich mit wenigen Zentimetern Abstand zu mir, aber weit genug entfernt, um mich nicht zu berühren, was ich auch nicht will. Ich werde nicht nochmal auf ihn und seine Berührungen reinfallen.

»Der Gang ist lange genug dafür, dass du dich auch mir gegenüber hinsetzen kannst.« Ich kann mir einen bissigen Kommentar nicht verkneifen, einfach weil er mir meiner Meinung nach immer noch zu nahe sitzt.

Er verdreht die Augen und lehnt seinen Kopf gegen die Wand und schaut nach oben und dafür bin ich ihm dankbar. Dafür dass er mir nicht in die Augen schaut.

»Gott, Rosé, warum bist du hier?« Ich wage nicht es auszusprechen, dass ich mir Sorgen gemacht habe und verdammt wütend war und immer noch bin. Er würde mich bloß auslachen und nicht ernst nehmen, zumindest wegen der ersten Sache. Also ziehe ich es vor zu lügen, wie so oft in meinem Leben. »Ich wollte erstens sehen, was dir mein Geheimnis gebracht hat und zweitens wollte ich wissen, in welche Situation du dich schon wieder gebracht hast. Ich wollte wissen, wie ich mich selbst retten kann, ohne weiter in die Scheiße zu sinken, die du verursacht hast, King«, murmele ich.

Er lacht auf, als würde es ihn nicht interessieren, was ich gesagt habe. Tut es ihn wahrscheinlich auch nicht. »Jetzt habe ich dir zugehört und deine miese Anschuldigung zur Kenntnis genommen, aber jetzt stelle ich eine Frage und will eine Antwort.« Jetzt bin ich diejenige, die die Augen verdreht. »Was liegt dir denn auf dem Herzen?«, zische ich zwischen zusammengebissenen Zähnen und schaue ihn so böse an, wie ich es nur kann, aber es scheint ihn nicht zu jucken. »Warum warst du da, wo ich war und warum hast du es gefilmt?«

»Also das waren jetzt zwei Fragen. Und verdammt nochmal habe ich keine Ahnung warum du ausgerechnet auf unserer Wiese... egal! Was macht Sofia hier?« Er schluckt und sieht mich nicht direkt an.

»Ich habe gesagt, ich will jetzt die Fragen stellen, aber na gut, Sofia ist ja genauso betroffen wie ich von der Sache. Es wird nichts passieren, das weiß ich, aber das was für mich gilt, gilt leider nicht für sie. Bei mir würde sich keiner trauen, irgendwas zu sagen, aber bei Leuten wie bei Sofia...«, erklärt er und seufzt. »Also könnte sie verhaftet werden. Mal ganz ehrlich, warum lässt du sie in dein Haus? Sie ist so mies! «,  maule ich.
Und sie ist die Freundin von Xander, füge ich noch in Gedanken hinzu.

»Weil sie früher mal eine gute Freundin war«, gibt er schulterzuckend als Antwort zurück. Aber die Antwort macht mich einfach nur wütend.

Warum musste dieses Miststück mit Xander zusammen und gleichzeitig mit Kilian befreundet sein?!

»Sie ist mit meinem Ex ins Bett gestiegen, aber ok, damit hast du ja schließlich nichts zu tun«, sage ich und will aufstehen, doch er hält mich am Arm fest. »Das ganze hat nichts mit Xander zu tun, okay?« Ich kann ihm weder vertrauen, noch glauben. Am liebsten würde ich ihm jetzt eine runterhauen und mir selbst gleich eine mit, dafür dass ich überhaupt hierher gekommen bin. Ich bin immer noch wütend. Ich schlucke meine Wut runter und würde ihn gerne etwas fragen, was mich am Ende sicher noch fertiger macht oder komplett zerstört.

Ich kenne bereits die Antwort.
Lucy sagt, dass sie auch denkt dass es so war.
Jetzt brauche ich nur noch Kings Bestätigung!

»War alles nur gespielt?«, frage ich so leise, dass ich es selbst kaum hören kann und fast hoffe ich, dass er es nicht gehört hat, dass ich keine Antwort bekomme. »Das kann ich dir nicht genau sagen. Aber zum Teil schon.«, flüstert er leise zurück und greift nach meinem Arm, um mich zu halten, aber ich kann das nicht.

Destiny Love ✓Where stories live. Discover now