~5 - s a v e~

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| KILIAN |

Mein Vater kommt die Tür hereingestürmt und knallt die Tür hinter sich zu. »Was ist denn jetzt schon wieder, Dad?«, frage ich gelangweilt und starre weiterhin auf mein Handy. Ich gehe meine Instagram Nachrichten durch und lösche alle.

Manchmal ist es nervig so viele Mädchen an der Backe zu haben. Mein Vater lässt sich auf das Sofa fallen und legt die Hände an den Kopf. »Verloren«, sagt er und ich weiß was er meint. Also es ist schon echt witzig. »Wurde ja auch langsam Zeit«, murmele ich so leise, wie es geht.

Mein Vater starrt mich böse an, doch ich schaue weg. Das ist der Nachteil bei meinem Vater. Er ist immer gleich so beleidigt. »Warum bist du nicht im Bett und schläfst deinen Kater weg?«, fragt er und sieht zu mir hoch. Ich werfe ihm einen bösen Blick zu. »Weil Milch sehr hilfreich sein kann. War ein Scherz, ich bin heute Nacht nicht auf Partys gewesen«, sage ich und lache.

»Du warst in der Schule?« fragt er unglaubwürdig. Warum kann ich seine Unglaubwürdigkeit verstehen? »Ich bin immer in der Schule. Naja meistens«, sage ich und fahre mir mit der Hand durch die dunkelbraunen Haare. »Und wo ist der Rest?«, fragt Dad und ich weiß, dass er meine Brüder meint. »Der ist irgendwo und übrigens Dad,  Paul und ich wollten morgen nach Australien fliegen. Das geht doch klar, oder?«, frage ich. Gut eine Bombe einen Tag vorher platzten zu lassen, ormalerweise kommt das drei Stunden vor dem Flug und Dad hat echt Glück gehabt. Dad hebt eine Braue.

Das ist so typisch Dad. Es interessiert ihn nicht wirklich, was ich tue oder mache, denn ich bin der Prinz, der alles erben wird! »Ja dürft ihr. Aber nur unter einer Bedingung.« Er legt nachdenklich seine Stirn in Falten. »Alles«, sage ich und wappne mich darauf was gleich kommen würde, denn wenn mein Vater so redet, dann bedeutet dass nichts Gutes.

»Du gehts auf keine Partys, also du darfst schon, aber nicht jeden Tag.« Ich öffne den Mund, um einen Widerspruch einzulegen, doch mit dem bösen Blick den er mir zuwirft sieht er noch älter aus als er ist. Ich schließe die Augen. »Das kannst du nicht machen. Für was bin ich sonst in Australien? Ohne Partys und Unmengen an Alkohol ist es ja total langweilig«, sage ich völlig geschockt.

»Vielleicht ist nicht genug Milch da«, scherzt er und zuckt mit den Schultern. Ich drücke meine Zähen fest aufeinander und starre ihn böse an. Dann lehne ich mich zurück. »Können wir einen anderen Deal machen«, bitte ich, denn ich will nicht auf Alkohol verzichten und die langweiligsten Ferien haben, die es gibt.

Immerhin bin ich Achtzehn und kann tun und lassen was ich will, doch mir ist die Meinung meines Vaters immer wichtig und deshalb höre ich meistens auf ihn, um das zu bekommen, was ich will. Er sieht mich aber nur kalt an und ich weiß, was das bedeutet. Entweder ich gehorche oder ich kann Australien streichen.

»Das ist verdammt dämlich, Dad«, zische ich wütend. »Okay, du darfst auf Partys. Aber Maximal drei Mal in der Woche«, sagt er ruhig und bringt mich damit zur Weißglut. Ich balle die Hände zu Fäusten und stehe auf. »Ich muss mal raus. Ich kann hier gerade nicht bleiben, okay!«, drehe mich um und gehe durch die Tür, ohne auf die Antwort meines Vaters zu warten.

Ich habe gerade so verdammt viel Stress und er will mir meinen Stressabbauer nehmen? Manche Leute rauchen zum Stress abbauen und ich feiere halt gerne. Ich bin nicht unverantwortlich oder so, aber ich bin einfach anders. Und damit habe ich kein Problem und ich habe alles was ich brauche. Ich habe einen besten Freund, dem ich vertrauen kann und ich habe einen Vater, der für mich sorgt.

Es ist alles in Ordnung.

Noch!

Ich laufe an der Hauptstraße entlang. Ich richte meinen Blick geradeaus und laufe langsamer, als ich eine Bewegung aus dem Wald neben der Straße wahrnehme. Ein Mädchen meines Alters stürzt heraus. Ihre blonden Haare sind zerzaust und ihr Gesicht ist von Tränen verschmiert.

Sie läuft wackelig und kippt fast um. Ich kenne sie irgendwoher, doch ich weiss nicht woher. Sie weint hemmungslos, als hätte ihr jemand gesagt, dass ihr Leben vorbei wäre oder als stünde sie kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Sie läuft direkt auf die Hauptstraße zu, ohne die fahrenden Autos zu beachten.

Ich fange an zu rennen, um die Meter zwischen uns zu überbrücken. »Hey Miss! Bleiben Sie stehen!« Doch die hübsche Frau hört nichts und läuft immer eiliger auf die Hauptstraße zu. Ich renne weiter, doch jetzt rast mein Herz.
Was würde passieren, wenn sie überfahren werden würde?

Sie läuft mitten auf die Straße und dreht sich zu einem großen Lastwagen um, der auf sie zukommt.

Es sieht so aus, als will sie sich umbringen, doch das will ich nicht. Es sind noch glatte zwanzig Meter zwischen ihr und dem Lastwagen, also sprinte ich auf die Straße und schubse sie mit einem Satz aus dem Weg, direkt auf den Boden des Bürgersteiges. Mein Herz klopft rasend gegen meine Brust.

»Alles ok Miss?« frage ich das Mädchen, das vor mir liegt. Sie atmet zu schwer und als langsam wieder zu sich kommt und aufrichtet erkenne ich wer sie ist. Ich ziehe eine Braue hoch. Ich hatte gerade also Rosé Silver gerettet. Sie setzt sich aufrecht am Bürgersteig hin und hält sich die Schulter, auf die sie gefallen ist.

»Wer sind Sie und was haben Sie gemacht?«, fragt sie empört. »Wer ich bin ist nicht so wichtig und ich habe Sie gerade von der Straße gerettet. Wären Sie noch eine Sekunde weiter mitten auf der Straße stehen geblieben dann gäbe es Sie jetzt nicht mehr, Miss Silver«, sage ich. Sie sieht mich durchdringend an.

Jackpot, sie weiß nicht wer ich bin.

»Sind Sie die echte Rosé? Sie sehen so anders aus.« Sie fährt sich über das Tränennasse Gesicht. »Ja, ich bin die echte«, sagt sie, doch sie ist noch nicht fertig. Und ich bin es auch noch nicht. »Sie wollen doch sicher etwas oder? Dafür das Sie nichts von meinem Aussehen oder dem Vorfall von vorhin an die Presse weitergeben oder?«

»Ganz recht«, sage ich und grinse hämisch. »Okay, was wollen Sie? Geld?«, fragt sie. Ich weiß was ich will, doch tue so, als würde ich nachdenken.

»Ich habe mich entschieden. Ich will kein Geld, ich will einen Kuss.«

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Sorry, dass ich noch keinen Namen von dem Jungen verraten habe, aber sonst wäre es ja langweilig oder?😂❤️

Überarbeitungs-Ich:
Ich habe mich jetzt umentschieden und den Namen trotzdem hingeklatscht😂😂❤️

Destiny Love ✓Where stories live. Discover now