~50 - y o u~

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| ROSÉ |

Das Blut rauscht in meinen Ohren, mein Herz schlägt mir bis zum Hals und meine Hände fangen an unkontrolliert zu zittern.

Es tut weh, mein verdammtes Herz tut mir weh, wenn ich seine Stimme höre.

Meine Gefühle überfluten mich und meine Beine werden weich wie Pudding. Alles, was er je zu mir sagte, von ›Ich liebe dich‹ bis zu ›Hure‹ höre ich in meinen Gedanken. 
Aber ich werde stark sein und nicht weinen. Nich jetzt, nicht hier und auch nicht heute. 

Keine Gefühle!

Hoch erhobenen Hauptes stolziere ich auf ihn zu. Ich kann sein Gesicht in der Dunkelheit nicht sehen,  aber ich erkenne die Umrisse seiner breiten Schultern. Plötzlich donnert es. Ich zucke zusammen. »Was machst du hier?«, fragt Kilian ausdruckslos. Seine Stimme klingt eiskalt und ich muss tief durchatmen um nicht zusammenzubrechen. »Kilian, komm bitte aus dem Wasser raus und lass uns bitte ins Haus gehen. Es ist sowieso dumm, bei einem Gewitter im Wasser zu sein.«
Wobei ich mir sicher bin, dass die Chance nicht ganz so hoch steht, dass genau hier ein Blitz einschlägt.

Ich schaue ihn abwarten und schweigend an. 

Er schwimmt an den Poolrand und hält sich am Rand fest, wobei er mich nicht aus den Augen lässt . Nur wenige Meter vor mir lehnt er sich lässig an die Poolwand und grinst mich an. »Ich habe gesagt, du sollst rauskommen!«, fahre ich ihn ungeduldig an. Er lachte.

»Machst du dir Sorgen um mich, Silver?«, fragt  er und spuckt  meinen Nachnamen so aus, als wäre er Dreck. Ich trete ein Stück zurück.

Wir sind dann also wieder ganz am Anfang.

»Ich mache mir keine Sorgen um dich, King. Das würde mir nicht mal im Traum einfallen«, gehe ich ihn an, um sein Spiel mitzuspielen, das ihm scheinbar gerade viel Spass macht. Er legt den Kopf schief. »Schade, ich dachte du träumst davon!«, antwortet er süffisant.

Jetzt reicht es mir aber! 

Ich habe keine Lust mehr, dieses Spiel zu spielen.

Ich bin seine dämliche Arroganz leid.

»Sag mal, hast du eine an der Waffel?! Du spinnst doch völlig. Du bist echt der größte Arsch auf dieser verdammten Welt. Wie konnte es eigentlich so weit kommen, dass ich Gefühle für dich hatte?!«, schreie ich und hätte ihm gerne irgendwas an den Kopf geworfen, aber leider hatte ich nichts passendes zur Hand. 
Ausserdem bin ich auch sauer auf mich, weil ich es nicht schaffte, keine Gefühle zu zeigen.


Er sieht mich eiskalt an.

Es ist nur ein blödes Spiel, um mich fernzuhalten.
Ein Spiel, ein Spiel, ein Spiel...

»Du erzählst mit nichts, was ich nicht schon gehört habe, Silver.« Er zuckt mit den Schultern.

Ich koche vor Wut und bin mir gar nicht mehr so sicher, ob er nur ein Spiel spielt. Vielleicht macht er auf ernst und will mich einfach nur schnell  loswerden. Habe ich es mir tatsächlich nur eingebildet, dass es nur ein Spiel ist?  Ich sehe zur Seite und entdecke sein Handy und eine Flasche Wodka auf dem Tisch. »Hast du getrunken?«, frage ich ihn ruhig. »Nein. Ich bin nüchtern.«

Wer's glaubt wird selig.

»Dann bring dich doch bitte nicht in Lebensgefahr!«, brülle ich und er sieht mich immer noch nur an, ohne sich zu bewegen. Er hat dieses miese Spiel gewonnen. Plötzlich zuckt ein Blitz und es folgt ein Wolkenbruch, aber ich bleibe im Regen stehen und bewege mich nicht von der Stelle. Wenn ich dachte, dass unser Streit damals auf der Wiese beendet wurde, dann werde ich gerade eines besseren belehrt.

Destiny Love ✓Where stories live. Discover now