~4 - x a n d e r s m i t h~

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| ROSÉ |

Ich schlucke, während ich mir die verrücktesten Szenarien ausdenke. Ich habe Angst wer mir gleich die Tür aufmacht und ich merke auch wie ich ungeduldig werde, denn ehrlich gesagt habe ich große Angst vor dem was kommt.

Ich bin das erste Mal in meinem Leben alleine und das weiß ich. Ich weiß auch, dass mein Ex oder seine Zimmermitbewohnerin gleich diese Scheiß Tür aufmacht. Wahrscheinlich kennt sie mich und schlägt mir deshalb sowieso die Tür direkt vor der Nase zu.

Ich hebe meine Schultern an und schlucke die hochkommende Galle herunter, die sich in meinem Mund bereitmacht. Die Tür hat einen Glasstreifen aus Milchglas und so kann ich sehen, wie sich ein Schatten auf mich zu bewegt.

Einen Wimpernschlag später macht ein hübsches Mädchen die Tür auf. Sie hat ganz hellen Teint und genauso helle Haare. Ihre Lippen sind rot angemalt und stechen deswegen aus ihrem runden Gesicht hervor, genauso wie ihre dunkelblauen Augen. Sie ist perfekt.

Sie lächelt mich nett an und ich lächele vorsichtig zurück. »Ähm... kennen wir uns?« fragt sie und sieht mich durchdringend an. »Du musst Sofia sein richtig? Ich bin Rosé«, sage ich und streckte meine Hand aus. Sie nimmt sie und legte den Kopf schief. Und ich bin total erleichtert, dass Xander nicht zu sehen ist.

»Rosé Silver?«, fragt sie und lacht. Ihre Stimme ist hell und lieblich. »Ja die«, sage auch ich lachend. »Ich wollte dich schon immer mal kennenlernen, aber das du, Rosé, jetzt vor meiner Tür stehst, hätte ich nicht gedacht. Du bist so großzügig und nett. Auch das du neulich soviel Geld an arme Kinder gespendet hast«, erklärt sie aufgeregt und fiel mir in die Arme.

Ich weiß ehrlich nicht was ich tun soll. Ich lächele und erwidere unbeholfen die Umarmung. Dann stellt sie sich wieder vor mich und lächelt weiter. Mir wird langsam übel, alleine schon wegen der Tatsache, dass ich ihr sagen muss, dass Jax, ihr Arsch von Freund ihr Fremdgegangen ist und dass sie mit einem Typen zusammenlebt, der ein noch größeres Arschloch ist. »Okay Rosé, ich denke das du zu einem ganz bestimmten Grund hier bist«, sagt sie und lehnt sich gegen den Türrahmen.

»Ja, tatsächlich bin ich das. Ähm... bist du alleine?«, frage ich und sehe in Richtung Hauseingang. »Nein, ich bin nicht alleine. Ist es so wichtig, dass du es mit mir alleine besprechen willst?« Ich lächele sie beruhigend an, doch ich habe verdammt Schiss.  Xander ist da, ich weiß es. Ich spüre es.

»Wer ist das, Sofia?«, fragt die bekannte Stimme, die ich schon so oft gehört habe und die mich in meinen Träumen heimsucht. Ich kenne sie in- und auswendig. Ich habe sie in der realen Welt und auch in meinen Träumen oft gehört. Sie ist mein größter Albtraum. Da Sofia nicht antwortet und nur auf mich schaut, kommt Xander auf uns zu.

Er sieht mich nicht und er beachtet mich auch nicht groß. Ich sehe seine blonden Haare, seine geschwungenen Lippen und wie seine eisblauen Augen strahlen. Er umarmt Sofia von hinten und küsste sie. Ich lächele falsch. Xander ist mit Sofia zusammen und Sofia ist mit Jax zusammen, der wiederum wahrscheinlich etwas von Xander und Sofia weiß und deswegen was mit mir hatte.

Und damit ist Xander mal wieder das Arschloch. Ich lächele, aber es fällt wortwörtlich so ziemlich alles gerade in sich zusammen. Wie sagt meine Mutter immer? ›Ein Starkes Mädchen lächelt, auch wenn sie innerlich zerbricht‹
Dieser Spruch passt am besten zu dieser beschissenen Situation.

Ich merke wie mir die Tränen kommen und ich mich umdrehen will, um zu verschwinden. »Du betrügst Jax also auch?«, frage ich Sofia. Sie sieht mich erschreckt an. Xander schreckt auch hoch und erkennt mich mit weit aufgerissen Augen, ganz in der Rolle des verloren Freundes und der Blick ist so falsch, was ich sofort erkenne.

»Rosé?«, fragt er sanft. Ich will ihm eine Ohrfeige verpassen, als mich die plötzliche Wut packt. »Ja, ich betrüge Jax, aber er mich doch auch, oder? Ich bin nur noch mit ihm zusammen wegen dem Geld. Xander Baby, kennst du sie?«, fragt Sofia im scharfen Ton. Ich bin geschockt. Sofia, die jetzt vor mir stand hatte nichts mehr mit der Sofia zu tun, die ich vor fünf Minuten kennengelernt habe. Und meine Beziehung mit Xander ging doch durch die ganze Presse! Warum weiß sie nicht, dass ich seine Ex bin?

»Ja wir kennen uns. Habe ich recht, Rosé?« Xander sieht mich herausfordernd an. »Xander, ich wollte dir nur schon mal sagen, dass du deine besten Anwälte anheuerst. Ich werde dich nämlich anzeigen!«, rufe ich. Sofias Kinnlade fällt herunter und sie sieht Xander böse an. »Du willst mich anzeigen, Rosé? Ernsthaft? Du hast keinen Grund mich anzuzeigen. Oder wollen wir jetzt anfangen wie Garett und Abigail?«, fragt er.

Ich sehe ihn mit der blanken Wut an.
Warum habe ich Angst gehabt diesem Mistkerl gegenüberzutreten?
»Du nennst Madam Silver ›Abigail‹ und Mister King ›Garett‹?«, ruft Sofia geschockt, als würde sie immer noch nicht kapiert haben, wer genau ich bin und er mal war. »Sofia, könntest du dich da bitte heraushalten? Ja, ich kenne Garett und Abigail persönlich und sehr gut!«, meint Xander.

»Das wird sich aber bald ändern. Ich werde dich anzeigen wegen Körperverletzung«, sage ich und sehe wie ich Xander völlig aus der Bahn werfe. Er lächelt nicht und der sagte auch nichts. Damit habe ich gewonnen.
Ich sehe Xander nochmal in die Augen und schenke Sofia ein falsches Lächeln, ehe ich die Stufen hinunter gehe und am Wagen von Bernhart vorbeimarschiere.

Ich will alleine für mich sein. Ich habe keine andere Wahl, als Nachhause zu laufen. Andererseits hätte ich mir Bernhart anhören müssen, wie er darüber redete, dass ich das ganze nie hätte tun dürfen. Ich hätte Xander nie drohen sollen, ihn anzuzeigen. 

Eine Träne kullert aus meinem Augenwinkel und ich bleibe angewidert stehen.
Ich kann mich selbst nicht Lieben und das will ich können.
Ich will nicht so egoistisch sein.
Ich will so sein, wie ich bei Lucy bin, aber das geht nicht, denn sonst wäre ich schwach und das funktioniert nicht.
Ich will Xander dadurch zeigen, dass ich stark bin.

Ich liebe mein Leben, klar, aber warum soll ich es ändern? Warum soll ich mich ändern? Ich laufe weiter und komme der großen Hauptstraße immer näher. Ich sehe alles nur noch verschwommen, weil mir mittlerweile die Tränen gnadenlos übers Gesicht fließen.

Ich laufe einfach weiter. Ich habe meine Arme vor der Brust gekreuzt und das nur, um irgendwas zu tun. Ich stolpere über irgendwas und bleibe stehen, um das Gleichgewicht zu halten, da ich ja kaum was sehen kann. Plötzlich hupt etwas sehr laut und mein Kopf schießt zur Seite. Etwas sehr großes kommt auf mich zu.

Es ist ein Laster mit voller Geschwindigkeit.

Ich schreie und merke, wie mich jemand an der Schulter schubst und ich auf dem harten Boden des Bürgersteigs aufschlage.

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Was denkt ihr passiert als nächstes?❤️🌟

Und wer denkt ihr hat sie gerettet?

Überarbeitungs-Ich:
Also kommt schon, wer meinem Frage da oben nich beantworten kann, der hat echt was an der Kllatsche...
Scherz...
Schlechter Scherz...
Egal ihr erfahrt im nächsten Kapitel wer es ist...
Bitte seid mir wegen diesem Witz nicht böse...❤️

Destiny Love ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt