~9 - d r e a m~

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| ROSÉ |

»Warum hast du uns verraten?«, fragt meine Mutter und zeigt mit dem Finger klagend auf mich. Ich schlucke und sehe sie einfach an. In meinem Hals ist ein Klos und ich halte mit aller Kraft meine Tränen zurück. Die Tränen, die mir kommen, weil meine Mutter weiß was ich getan hatte. Ich würde aus dieser Situation nie wieder herauskommen und das weiß ich aus guten Gründen. »Ich wusste nicht. dass er ein King war!«, rufe ich unter Tränen.

Mein Gesicht brennt förmlich und ich habe Angst umzukippen. Ich will sterben. Mein Herz blutet und ich fange an zu weinen. Nein, ich heule. »Das tut nichts zur Tatsache. Such dir ne neue Familie, Rosé! Wir brauchen dich nicht mehr!«, meint meine Mutter und macht eine abfällige Handbewegung in Richtung meines Körpers, als wäre ich nichts wert. Diese Geste erinnert mich an Xander...

Ich drehe mich um und muss feststellen, dass ich kaum laufen kann. Meine Beine zittern und ich muss mich an dem Tisch festhalten, der neben mir steht . Plötzlich kommt meine Schwester in diesen dunklen grauen Raum, der eine Ähnlichkeit mit einer Gefängniszelle hatte, herein. »Mutter, bitte höre ihr doch zu! Sie hat uns nicht verraten durch einen Kuss! Nicht nur wegen eines Kusses!«, meint Layla.

Das ganze ist  schon komisch. Ich habe ja schon nicht erwartet, dass Layla hier herein kommt, aber dass Kilian jetzt auch noch in den Raum kommt ist erschreckend. Ohne meine Schwester und Mutter zu beachten kommt er auf mich zugestürmt.

»Ich verbessere, sie hat euch nicht verraten wegen einem Kuss, sondern wegen zwei!«, sagt Kilian und drückt seine wundervollen Lippen auf meine.

***

Ich wache mit einem Schrei auf und fasse mir an die schweißnasse Stirn. Ich kann es nicht glauben. Ich habe von Kilian geträumt. Und er hat mich geküsst. Ich klopfe mir einmal fest gegen den Hinterkopf. »Du sollst Kilian löschen! Ich will nicht von ihm träumen!« sage ich frustriert und sauer zu mir selbst. Unwillkürlich frage ich mich was er gerade tut.

Nein, um ehrlich zu sein will ich nicht wissen in welchem Bett er gerade liegt. Bäh.

Hätte ich doch gar nicht erst darüber nachgedacht!
Ich setze mich richtig hin und klingele mit der Glocke neben meinem Bett. Ich nehme mein Handy und mache den Chat mit Lucy auf. ›Kommst du mit nach Australien? Ich brauche dich! Layla wird und kann mich nicht so gut verstehen, wie du!‹, schreibe ich ihr und hoffe das sie mir schnell antwortet.

Meine ›Hofdame‹, so nenne ich sie, kommt noch im Schlafanzug herein. »Hey Mary, könntest du mir vielleicht einfach ein Tuch holen?«, frage ich. »Natürlich, Rosé«, sagt sie und verschwindet eine Minute in meinem Bad, um mir eine Tuch zu holen. »Kann ich fragen, ob alles okay ist?«, fragt Mary. Ich nehme sie ohne ein Wort in den Arm.

»Du bist eine sehr gute Freundin, Mary. Bitte erzähle nicht weiter was ich dir jetzt erzähle.« Sie nickte und legt den Finger an die Lippen, um mir zu zeigen, dass sie das nicht tun würde. »Ich hab von einem King geträumt!« Mary hält die Luft an und kurz glaube ich, sie würde schreien, doch sie schreit innerlich. Was wirklich schon schrecklich genug ist. Ist es die richtige Entscheidung es Mary zu sagen?

Bin ich wirklich so schwach, dass ich es nicht alleine mit meiner Abscheulichkeit aushalte? »Bitte Mary, sag es niemanden. Und bitte frage mich nicht mehr danach«, bitte ich und raufe meine Haare. Mary lächelt aufmunternd. »Das werde ich schon nicht tun, Rosé!«, versichert sie und verlässt schnell den Raum. Ich lege mich zurück und hoffe, dass ich einschlafe.

Ich schließe meine Augen und bin kurz vorm einschlafen, als mein Handy piept. Das ist ganz sicher Lucy. Lucy hat zwar ›Ja‹, geschrieben, doch mich hat auch über Insta jemand angeschrieben. Als ich die App öffne erwartet mich der pure Schock.

›Na Blondi? Gut von mir geträumt?‹, fragt Kilian.

Shit.
Bullshit!

Ich kann kaum atmen und ich bilde mir ein, mein Herz klopfen zu hören.
›Nein ganz sicher nicht!‹, lüge ich und schlage mir gegen den Stirn. Dem würde ich diese Genugtuung niemals tun. Warum habe ich ihn nicht gleich blockiert?
›Weisst du, dass ich dir das nicht glaube? Ach ja, und bitte nicht blockieren, du musst mich noch dazu bringen die Klappe zu halten!‹
Das macht mich aufmerksam.

Stimmt, ich kann ihn dazu bringen die Klappe zu halten, was für mich ein Vorteil sein kann. Ich lege meinen Kopf schief.
›Ja genau. Könntest du bitte die Klappe halten? Das ganze ist niemals passiert!‹, schreibe ich und bin ziemlich zufrieden mit der Nachricht, auch wenn sie nicht bedeutend ist. Doch was dann kommt, regt mich so beschissen auf, dass ich ihn, wenn ich ihn das nächste mal sehen würde, schlagen würde.

›Das hat sich angehört wie ein Befehl und ich hasse Befehle, ich bin meistens der Dominante, wenn du weißt was ich meine. Ich würde gerne ein 'bitte Kilian' hören!‹
Das mit dem Dominanten verstehe ich sehr wohl und es schüttelt mich vor Ekel. Und um Gottes Willen, niemals würde ich ›bitte‹ schreiben. Aber wenn ich will, dass er mich in Ruhe lässt, werde ich das wohl müssen.

›Also King, mal ganz ehrlich, ich will nicht wissen, dass du Dominant bist und bevor du mir das jetzt auch schreibst, ich will auch nicht wissen in welchem Bett du gerade liegst und da du das so wolltest, hier dein „bitte Kilian".‹

Darauf kommt ungefähr zwei Minuten keine Antwort. Ich habe ganz klar gewonnen. Ich lache laut auf und hoffe, dass Layla und ihr Freund Simon nicht noch wach sind.

›Du generell bist ja schon sexy, aber deine Antworten sind total unsexy!‹
Meine Kinnlade fällt herunter. Hat mich gerade Kilian King als sexy beschrieben?
Klar war er sexy, aber... bin ich bescheuert?!
›Du spinnst doch!‹, schreibe ich zurück und bin völlig durcheinander von seinen Antworten.
›Das liegt im Auge des Betrachters‹, schreibt er trocken zurück.
Ich mache ohne noch ein Wort zu schreiben mein Handy aus und lache. Warum auch immer hat mir das Gespräch mit ihm gefallen und einmal im Leben will ich nichts dagegen machen. Es ist mir einfach egal, ich würde ihn sowieso nicht mehr sehen.

Zumindest nicht vor übernächster Woche. Das ist meine feste Entscheidung. Doch wie gesagt, das ist meine Entscheidung und nicht die des Schicksals und leider steht das Schicksal auf Kilians Seite und ich kann nichts dagegen tun.

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Hey Guys,
Ich bin mal endlich zurück mit einem Kapitel.
Hoffe es hat euch Spaß gemacht.❤️💕

Überarbeitungs-Ich:
Ich glaube, bin mir aber nicht sicher,
Ich habe hier den absolut geilsten Kommentar in meiner kompletten Wattpad-Zeit bekommen:
Ich glaube es war dieser Satz: ›Das hat sich angehört wie ein Befehl und ich hasse befehle, ich bin meistens der Dominante wenn du weißt was ich meine. Ich würde gerne ein 'bitte Kilian' hören!‹
Der Kommentar darauf:
Fifty Shades of King
Ich finde es witzig😂😂❤️
Als ich diesen Spruch gelesen habe, war Spanisch für mich und meine Freundin rum vor lachen...😂

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