~36 - o n l y y o u~

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| ROSÉ |

Ich lehne mich an den Türrahmen. »Du hast ihm also alles erzählt?«, fragt Kilian leise und wirkt dezent blass, als wir uns 5 Tage später sehen. Die letzen Tage waren grauenvoll. Meine Mutter hat sich echt komisch verhalten. Wir durften nirgends hin, ohne unserer Mutter zu sagen, wohin wir gehen. Das war noch nie so und ich habe keinen Schimmer warum das jetzt so ist. Layla und ich durften nicht aus dem Haus. Ich habe mich nicht getraut zu fragen warum. Als ich vor zwei Tagen ausbrechen wollte, hatte Layla es schon vor mir versucht und wurde erwischt.

Danach durften wir nur noch zum Essen aus dem Zimmer. Mir war bewusst, dass irgendwas nicht stimmte und ich wusste nicht was!

Es erschreckt mich, als Kilian laut spricht. Immerhin sind wir noch im Flur und noch nicht in meinem sicheren Zimmer. Heute ist das erste mal, das wir wieder raus konnten, aber das liegt glaube ich mehr daran, weil meine Mutter heute morgen weggegangen ist.

Ich zische und halte einen Finger von dem Mund. »Ja habe ich. Ich habe ihm alles erzählt. Hätte auch keinen Sinn, wenn ich das ganze nur halbherzig durchgezogen hätte. Und sei bitte leise. Mum ist zwar nicht da, aber wenn dich irgendjemand anderes hört...«

»Ich kann's nicht fassen! Warum hast du ihm alles erzählt? Ich meine, er weiß jetzt von allem. Er weiß, dass wir vermuten, dass Xander unter einer Decke steckt mit Paul, Sofia und Jaden. Und er weiß dass wir glauben, das Abigail etwas mit dem Tod meiner Mutter zu tun hat!«, ruft Kilian aufgebracht und schaut mich wütend an.

Ich greife nach seinem Arm und ziehe ihn langsam zu mir.

Ich klimpere mit den Wimpern und schaue an ihm vorbei. »Es wird schon alles gut. Lee wird uns helfen. Wegen deiner Mutter-« »Rosé!«, ruft jemand durchs ganze Haus. Ich erstarre zur Eissäule.

Okay, okay.
KILIAN VERSTECKEN!

Ich sehe Kilian an und wir bewegen uns gleichzeitig, weil er den gleichen Gedanken hat, wie ich.

Das Badezimmer.
Das verdammte Badezimmer!

Ich schiebe Kilian in Richtung des kleinen Badezimmers am Treppenaufgang. Es ist der nächste Raum, von dem ich weiß, dass wir dort alleine sind. Und keiner darf mitbekommen, dass Kilian hier ist. »Rosé!«, ruft wieder eine bekannte Stimme, aber ich bin in dem Moment zu durcheinander, um die Stimme zuzuordnen. Ich schiebe Kilian ins Bad und drücke ihn gegen die Wand. »Sei jetzt ja still!«, warne ich ihn, als ich die Tür hinter mir zukicke. Aber anstatt dass er sich Sorgen macht, legt er nur den Kopf schief und ich weiß sehr wohl was jetzt gleich kommt. Wir stehen ganz eng zusammen in dem Badezimmer.

Er lacht.

»Rosé!«, ruft wieder die Person und ich versuche die Stimme jetzt zuzuordnen und Kilian gleichzeitig einen bösen Blick zuzuwerfen. Die Stimme wird lauter und kommt näher. »Kilian sei jetzt still...«, warne ich, aber er unterbricht mich.

»Weißt du, Rosé? Ich finde es total interessant, wenn du mich an die Wand drückst. Wir können jetzt den Spieß ja mal umdrehen, oder?«, fragt er und kurz merke ich, wie meine Wangen rot anlaufen. Jetzt grinst er, aber ich bin immer noch in Alarmbereitschaft. Es klopft an der Tür.

»Rosé, hier ist Mary. Können wir kurz reden?«, fragt sie und ich hätte mir am liebsten selbst eine runtergehauen, weil ich die Stimme nicht erkannt hatte. »Ist alles okay da drinnen?«, fragt sie weiter, als ich so erstarrt bin, dass ich keine Antwort gebe. Ich halte Kilian den Mund zu. »Ja, alles gut. Ich komme«, rufe ich. Kilian muss prusten und ich boxe ihm in die Seite. Dann drehe ich mich Richtung Ausgang. »Du kannst ja später versuchen den ›Spieß umzudrehen‹«, flüstere ich. Er lacht und ich mache die Tür nur so weit auf, dass ich rausschlüpfen kann, ohne dass Mary reinschauen kann.

Destiny Love ✓Where stories live. Discover now