Destiny Love ✓

~48 - s h o c k~

| KILIAN |

Hier in Australien ist es echt genauso schwer sich zu verstecken, wie in Manhattan. Die Presse versucht sogar hier, am andern Ende der Welt, uns zu finden. Tatsache ist, dass mich alles an diesem Ort an Rosé erinnert und das ist echt grausam. Mein Zimmer, wie sie immer am Fenster stand, der Garten, in dem sie in den Pool gefallen ist.

Einfach alles.
Es war wirklich eine dumme Idee hierher zu kommen.

Wie es jetzt weitergeht, das wissen wir nicht. Mein Vater schottet sich komplett von allem ab. Weder die Nachrichten interessieren ihn, noch will er hören, was draußen vor sich geht. Ich kann ihn da auch verstehen. Es sind alles nur Gerüchte, Lügen und Vermutungen. Weit weg von der Wahrheit und der Realität. Trotzdem schaue ich regelmässig die Nachrichten an, nur um irgendwie herauszufinden, was Rosé macht und wie es ihr geht. Aber sie ist noch immer im Krankenhaus und ich mache mir echt Sorgen. 

Hoffentlich hat Lucy ihr meinen Zettel gegeben. Ich schaue weiter die Nachrichten und es kommt nur langweiliges Zeug, das wirklich absolut keinen interessiert. Darum stehe ich auf und gehe in die Küche, um mir etwas zu Essen aus dem Kühlschrank zu holen. Außerdem denke ich die ganze Zeit über alles nach und kann nicht damit aufhören. Es macht mich stinksauer, dass Yole unser Geld und unser Leben gestohlen hat. Ich nehme mir ein paar Erdbeeren aus dem Kühlschrank und schaufele sie in mich rein, um meine Gedanken zu ersticken. »KILIAN!!!«, schreit mein Bruder von oben und ich halte in der Bewegung inne.

Er hört sich an, als würde die Welt untergehen. 

Ich stöhne, verdrehe die Augen, kaue noch einmal und laufe dann die Treppe hoch mitsamt der Erdbeeren in der Hand. »KILIAN!!!«, brüllt mein Bruder  und wieder verdrehe ich die Augen und laufe bequem weiter. »Ich komm ja schon!«, rufe ich zurück und laufe in mein Zimmer, wo der Fernseher immer noch läuft und auch das Gebrüll herkommt. Mein Bruder Logan steht mit dem Rücken zu mir und starrt auf den Fernsteher. Ich sehe an Logan vorbei und sehe auch, was gerade  im Fernseher läuft.

Ich werde blass und verschlucke mich fast an einer Erdbeere.

Nein.

NEIN!

Ich starre den Fernseher an. Es ist Live. Rosé sitzt an einem Pult. Ihr Lächeln so falsch wie die Nägel ihrer Schwester und sie sieht einen Typ an, der in der ersten Reihe sitzt. Sie hat ihre blonden Haare gelockt und einen Blazer an. Sie sieht nicht aus wie Rosé. Sie sieht aus wie ihre Mutter Abigail Silver. Das gleiche Haar, die gleichen Gesichtszüge, nur andere Augen. Ich schlucke. Ein Reporter fängt an zu reden. Ich starre unbeweglich auf den Bildschirm und vergesse fast zu atmen. »Sie haben selbst gesagt, Sie wären mit Kilian King zusammen gewesen. Was sagen sie zu seinem Video, das überall im Internet zu sehen war?« Rosé verzieht nur kurz das Gesicht und antwortet mit ruhiger Stimme.

»Kilian und ich hatten unsere Gründe für die Trennung. Es ist einfach nur kindisch von ihm, so zu agieren. Das zeigt nur wie schwach die Kings sind!« Mein Herz rast und es tut weh diese Worte von ihr zu hören. Warum hat sie mir nicht gleich einen Dolch ins Herz gestossen.

»Was war mit Ihrem Zusammenbruch?« Ihre Augen glitzern kurz und ich weiß, dass sie auf diese Frage gewartet hat. »Mir ist alles etwas zu viel geworden und nein, es war kein Zusammenbruch. Ich habe mir einfach eine kleine Auszeit gegönnt.«, sagt sie und bleibt dabei weiter sehr ruhig. »Was wurde Ihnen zuviel?«, fragt der nächste Reporter und Rosé atmet einmal tief durch, bevor sie antwortet. »Aus diesem Grund bin heute hier. Ich möchte, dass jeder hört was ich zu sagen habe. Jetzt werde ich ihnen Fragen stellen und auch Antworten geben. Sie wissen von dem Tod von Celine King? Sie wissen, dass sie nach einem Essen zusammengebrochen ist und man dachte sie wäre an zu vielen Tabletten gestorben, die sie selbst genommen hat? Dass sie Selbstmord begangen hat!« Ich lasse den Teller mit den Erdbeeren fallen vor Schreck. Er zersplittert in tausend Teile als er auf dem Boden aufschlägt.