Destiny Love ✓

~45 - d i s a p p e a r~

| KILIAN |

Sie geht nicht dran.
Und das wird sie auch nie wieder.

Du wunderst dich noch darüber?

Hätte sie mir früher gesagt, was sie vorhat, dass sie gegen ihre Mutter vorgehen will und sie stellen will, wenn sie mir nur gesagt hätte, dass sie allen von uns erzählen will... dann... dann hätte ich niemals den Deal Xander schliessen müssen.

Auf der Wiese, als ich mir ihr Schluss machte und sie mir sagte, sie hätte ihre Mutter angezeigt für mich, da war es schon zu spät. Da war der Deal schon geschlossen und sie damit zerstört. All das wäre nie passiert, wenn ich nochmal mit ihr geredet hätte. Dann wäre jetzt alles anders.

Was habe ich schon wieder für eine Scheiße gebaut?! Ich habe mal wieder alles verbockt.

Ich fahre mir frustriert durch die Haare und lehne mich nach vorne. Hinter mir stöhnt ein Mädchen auf. Wie heißt sie noch gleich? In meinem Gehirn rauscht es und mein Körper fühlt sich an wie Blei. Vielleicht liegt es am Alkohol oder am Gras, aber wohl eher an der Tatsache, dass ich mit der Presse geredet habe, während ich betrunken war. Und ich weiß was ich für einen Mist rede, wenn ich betrunken bin.

Und Rosé hat dieses beschissene Video wahrscheinlich schon gesehen. Ich bin so ein Arschloch. Ich habe sie beleidigt und noch mal beleidigt. Genau das Gegenteil von dem was ich wollte. Aber das einzige was ich jetzt machen kann ist abwarten wie sie reagiert. Ob sie wirklich etwas gegen ihre Mutter unternimmt. Vielleicht wartet sie auch auf meine Reaktion, aber das glaube ich nicht. In diesem Video war ich nicht ich selbst. Ich weiß selbst nicht, warum ich an dem Abend auf die Party gegangen bin. Vielleicht weil ich einfach raus unserem Haus wollte.

Weil ich das erste mal in meinem Leben vor meinen Gefühlen davonlaufe.

Ich brauchte diese Ablenkung. Aber jetzt muss ich mit den Konsequenzen leben. Und das, glaube ich, kann ich einfach nicht. Ich will nur mit ihr reden.

Will ihr sagen, dass es ein Fehler war sich mit Xander auf diesen Deal einzulassen.

Immer wieder denke ich darüber nach, ob sie das ›Ich liebe dich‹ ernst meinte. Ich denke schon, dass sie damit nicht gelogen hatte, weil sie das mit der Presse durchgezogen hat. Ich muss abwarten was jetzt passiert, aber das passt mir absolut nicht in den Kram. »Kilian«, haucht das Mädchen hinter mir. Ich drehe mich genervt nach ihr um, denn ich bin in irgendeinem Haus und es ist mitten in der Nacht.

Ich bin nun mal hier und sie war meine Ablenkung. 

Das Mädchen liegt nackt und nur spärlich mit der Decke bedeckt neben mir und sieht mich erwartungsvoll an. »Ich gehe jetzt«, erkläre ich kurz und stehe auf um mich anzuziehen. Das Mädchen schmollt. »Wir können das gerne wiederholen«, erklärt sie. Ich winke einfach ab, weil ich auf sowas jetzt absolut keinen Bock habe, ziehe mich schnell an und laufe aus dem Haus.

Wie konnte ich nur?

Ich steige in meinen Wagen und schreibe Rosé eine Nachricht, sie soll mich anrufen, aber die letzen gefühlten fünfhundert Nachrichten hat sie auch ignoriert. Ich hatte keine Antwort erwartet, aber es kommt eine. ›Halt die Fresse!!!!!!‹ Ich verdrehe die Augen, auch wenn ich ganz kurz glaubte, es wäre Rosé, aber augenblicklich weiß ich, dass es Layla ist, die mir schreibt. Rosé hätte das nie so geschrieben. Ich fahre nach Hause und vor meinem Haus wartet natürlich wieder die Presse.

Hallo?! Wir haben halb drei, Leute?
Habt ihr nichts besseres zu tun?!

Ich fahre einfach vorbei, schüttele kurz den Kopf und setze ein gelangweiltes Gesicht auf. Ich steige vorm Haus  aus und höre die Rufe der Presse hinter mir. Langsam nervt es  gewaltig, dass die Leute nicht besseres zu tun haben, als hinter mir her zu rennen. Ich ziehe eine Sonnenbrille auf, um meine Augenringe zu verdecken, sollte jemand ein Bild von mir bekommen und laufe ins Haus.