Kapitel 4

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Freitag

Ich saß gerade schon an meinem Schminktisch und schminkte mich dezent wie immer für die Schule und zog mich dann schnell an. Als ich mir meine Tasche schnappte hetzte ich nach unten. Ich war schon relativ spät dran und bemerkte nun auch das Chrissy und die anderen schon weg waren. Ich schnappte mir aus der Küche noch eine Flasche Wasser und machte mich auf dem Weg zur Schule.

Nachdem ich an der Schule ankam blieb ich noch etwas im Auto sitzen da ich doch noch etwas Zeit hatte. Gerade war ich auf Insta als auf einmal meine Autotür auf gerissen wurde und Ryan auf den Beifahrersitz fallen lies. „Was zur Hölle hast du in meinem Auto zu suchen" knurrte ich und sah ihn hasserfüllt an jedoch musterte er mich nur. „Hallo?" fuhr ich ihn noch mal an. „Wo warst du gestern Abend?" fragte er kalt und sah mir genau in die Augen. Seine eigentlich hell braunen Augen waren dunkel und funkelten mich böse an. „Ich hab mit meiner Mutter einen Film geschaut" log ich und verzog keine Miene. Er durfte schließlich keinen verdacht schöpfen. Er nickte einmal kurz und sah dann aus dem Fenster. „Und was willst du jetzt von mir?" fragte ich und hob die Augenbraue in die Höhe.

„Kommst du heute Abend mit auf eine Party bei einem Kumpel?" grinste er mich nun an. Hatte er Stimmungsschwankungen? Gerade war er noch voll kalt und jetzt das. „Nein ich mach schon was mit meiner Mutter" meinte ich nur und stieg aus da es gleich zur ersten Stunde klingelte. „Ach komm schon" stieg er auch aus und kam zu mir. „Nein ich mag Partys sowie so nicht so" zuckte ich mit den Schultern. Es war komplett gelogen. Ich mochte Partys eigentlich gerne aber ich wollte nicht mit Ryan hin und außerdem hatte ich Chrissy schon zu gesagt. „Nur das eine mal" versuchte er mich zu überreden als ich mich in Bewegung setzte. „Nein Black" zischte ich und lies ihn verdattert zurück. Ich merkte noch genau seine Blicke in meinem Rücken bis ich im Gebäude verschwand.

Nach den 6 qualvollen Stunden lief ich endlich aus diesem Schulgebäude und atmete erst einmal tief durch. Die ganze letzte Stunde hatte mich Holly die Oberschlampe angestarrt weil sie raus bekommen hatte das Ryan und ich uns mal getroffen haben und weil sie uns heute morgen anscheinend gesehen hatte. „Ey" rief mir genau diejenige nach. Ich jedoch ignorierte sie einfach und lief weiter bis sie mir Ihre Fingernägel in mein Handgelenk bohrte und ich mich somit zu ihr umdrehte. „Lass mich los" zischte ich sauer. „Hör du mir erst mal zu" fing sie an mit ihrer viel zu hohen Stimme weswegen ich kurz die Augen zu machte um sie nicht gleich zum schweigen zu bringen. „Halt dich einfach von Ryan fern." versuchte sie freundlich zu sagen und sah mich dann mit einem typischen bitch lächeln an. „Er gehört ganz Dir" verdrehte ich genervt die Augen und wollte gehen aber wieder bohrte sie ihre Fingernägel in meine Haut. Dieses Mal jedoch drehte ich mich sauer zu ihr um und tötete sie mit meinen Blicken. „Fass mich nicht an" zischte ich sie an und entriss ihr meine Hand. Ohne auf irgendeine Reaktion zu warten lief ich zu meinem Auto aber da ich natürlich so viel Glück hatte stand Ryan da. Ironie lässt grüßen. Können die mich nicht einfach in Ruhe lassen.

„Na Schönheit" grinste er mich an. „Was willst du?" verdrehte ich die Augen. „Lust nh Film zu gucken? Wir könnten zu mir" hatte er noch immer sein Grinsen im Gesicht. „Nein danke" lächelte ich ihn zuckersüß an was sich dann wieder in mein Pokerface verwandelte. „Komm schon ich Koch uns auch was leckeres" zwinkerte er mir zu. „Ich kann nicht" wollte ich in mein Auto steigen aber er warf meine Autotür wieder zu. „Komm schon? Wir wären dann auch alleine mein Kumpel ist arbeiten" versuchte er mich zu überreden. Ich fuhr mir einmal durch die Haare und nahm ohne irgendwas zu machen mein Handy raus und rief Chrissy an. Ich wusste nicht was ich mache solle. Klar ich wollte ihn bisschen ausspionieren aber ich hatte keine Lust heute und er wollte ein 'Film' gucken. Das sagt das schon alles oder nicht. „Abby? Wo bist du? Ich warte schon die ganze Zeit auf dich weil ich dachte wir trainieren heute zusammen" kam direkt von der anderen Leitung. „Hey Mom ist es in Ordnung wenn ich noch mit zu Ryan gehe?" sprach ich in den Hörer damit er dachte ich würde mit meiner Mutter reden. „Zu Ryan? Warum fragst du mich das?" lachte Chrissy auf der anderen Seite und ich könnte mir jetzt echt gegen die Stirn schlagen. Manchmal ist sie echt nicht die hellste Birne.

„Ja Ryan. Ich frage weil wir ja eigentlich was machen wollten" sagte ich und musterte Ryans kritischen Blick. „Ach er steht vor Dir" viel Chrissy nun die Situation auf. „Ja mach du mal was mit ihm und viel Spaß aber nicht zu viel da er der Feind ist Schätzchen" hörte ich Chrissys Grinsen raus und zu Ende hin lachte sie kurz. „Okay Bye" meinte ich nur Augenverdrehend und legte dann aber trotzdem mit einem kleinen Grinsen auf. „Und?" fragend sah Ryan mich an. „Ich hoffe für dich du kannst kochen" musste ich nun wirklich Grinsen. „Kann ich" grinste er mich nun breit an. „Ich fahr Dir hinterher" meinte ich nur noch und auf ein nicken von ihm stieg ich in mein Auto.

Als wir nun vor einem recht großem Haus zum stehen kamen und geparkt hatten stieg ich aus. Ich folgte ihm zur Haustür und sah mich erst mal um. Es war sehr schlicht und modern gehalten und ab dem Eingang erkannte man direkt das nur Männer in diesem Haus lebten. Es hängen keine Bilder oder so an den Wänden und generell an der Einrichtung. „Wer wohnt alles hier?" fragte ich während ich meine Schuhe auszog. „Ich und mein bester Freund." meinte er als ich ihm in die Küche folgte. „Worauf hast du Hunger?" er sah in den Kühlschrank und hatte mir den Rückenzugekehrt. „Auf Reispfanne" kam direkt aus mir rausgeschossen. „Wir haben kein Reis mehr" entschuldigend sah er mich an als auf einmal die Haustür auf ging und wenige Sekunden später der besagte Kumpel in die Küche lief. „Ich war einkaufen" legte er die Einkäufe auf die Kücheninsel und hatte mich gar nicht bemerkt aber das war mein kleinstes Problem. Es war nicht nur Ryans bester Kumpel. Nein. Es war Aiden. Mein Bruder.

„Hast du Reis gekauft?" durchsuchte Ryan die Einkäufe. „Ja ist in einer der beiden Taschen" nahm Aiden ein Glas aus dem Schrank und ging zum Kühlschrank. Ich schluckte hart. Was ist wenn er mich erkennt? Und noch schlimmer, was ist wenn er mich erkennt und nichts mit mir zu tun haben will oder so und mich genauso wegstößt wie unsere Eltern vor paar Jahren. Mein Herz schlug immer schneller und härter gegen die Brust das ich schon fast Angst hatte es würde gleich raus springen.

Als er sich nun umdrehte musterte er mich verwirrt und sagte nicht. Ich sah ihn nur in seine blauen Augen die mich von oben bis unten ansahen. „Hi" meinte er nur und drehte sich dann wieder zu Ryan. Er hatte noch immer diesen grübelnden Gesichtsausdruck wie früher nur waren seine Gesichtszüge härter und kantiger geworden. Er hatte auch ziemlich viel Muskeln aufgebaut. Im Großen und ganzen war er einer der typischen Traumtypen. Seine Blonden Haare standen wirr vom Kopf ab und durch sein enges Oberteil sah man auch leicht sein Sixpack. Jedoch als er mit Ryan sprach und mich nicht mal mehr ansah versetzte es ein Stich in mein Herz. Es tat einfach weh nicht von seinem eigenen Bruder erkannt zu werden. Ich merkte auf einmal wie die Tränen auf kamen und riss mich schnell zu sammeln. Was ist los mit mir? Das letzte mal als ich geweint habe war vor ungefähr 2 Jahren. „Wo ist die Toilette?" presste ich raus da ich kurz alleine sein wollte um meine Gedanken wieder zu sammeln. „Im Flur direkt links die Tür" meinte Ryan weswegen ich mich auf den Weg machte.

Als ich nun wieder zurück lief und kurz bevor ich in die Küche ging stoppte ich und hielt inne. „Ich hab mit Pedro geredet" hörte ich Aiden sagen weswegen ich lauschte. „Und?" kam von Ryan. „Er möchte nächste Woche anfangen" meinte Aiden weshalb ich noch hellhöriger wurde. Womit anfangen? „Er will ernsthaft nächste Woche schon Christina oder ihren Bruder entführen" hörte ich Verwirrung in Ryans stimme. Ich stand geschockt vor der Wand. Wie? Was? Warum wollen die das tun? Aiden wollte gerade ansetzten noch was zu sagen als Ryan ihn unterbrach. „Wir reden später darüber. Abigail könnte jeden Moment wieder kommen" meinte Ryan. „Abigail?" man hörte aus Aidens stimme das er geschockt war. „Ihr habt von mir geredet?" setzte ich ein falsches Lächeln auf und lief in die Küche. Aiden musterte mich noch einmal und verschwand dann auf einmal schnell aus der Küche.

Hab euch Lieb ❤️

Eure Josy 💕

Ryan Black Where stories live. Discover now