Kapitel 22

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Ryans Sicht

Wie mich dieses Mädchen verrückt macht und das meine ich nicht im positivem Sinne. Reicht ja nicht schon, das sie mich gestern Abend beim Autorennen noch in den letzten Metern überholt hat, nein. Heute in der Mittagspause, meinte sie mir einen so dummen Spruch zu drücken, das die Hälfte der Cafeteria auf meine Kosten gelacht hatte.

Wutentbrannt schlug ich auf den Boxsack vor mir ein. Nach der Schule bin ich direkt zur Lagerhalle gefahren und schnurstracks in den Trainingsraum gelaufen.

Blind vor Wut schlug ich immer und immer wieder weiter drauf ein, bis mich eine Stimme aus meinem Gedanken zog und ich langsam auf hörte. Schwer atmend drehte ich mich zur Tür, wo einer unserer ältesten Mitgliedern stand.

Er war schon Mitte 50, war ziemlich groß und breit gebaut. Er ist einer Vaters loyalsten Leute und hatte nie den Respekt, wie manch andere, vor uns verloren.

„Was gibts?" drehte ich mich zu Tom. „Er will noch immer nicht reden, vielleicht solltest du mal ran" ertönte seine tiefe, kratzige Stimme, welche zu 70% vom vielem Rauchen kam. „Alles klar" nickte ich kurz und direkt verschwand Tom wieder.

Ich wusste genau wen er meinte. Wir halten jetzt schon seid 5 Tagen einer von den Bulldogs bei uns fest, weil wir mit gekriegt hatte, dass sie irgendwelche wichtigen Informationen über die Angels raus bekommen haben.

Nachdem ich noch einmal schnell pissen war, machte ich mich auf den Weg in den Keller zu seiner Zelle. „Na wen haben wir denn da" grinste ich einmal, als ich diese Angst in seinen Augen sah.

„Ich habe gehört du willst nicht reden?" wendete ich ihm den Rücken zu und wendete mit zu dem Tisch mit dem ganzen Werkzeug zu. Noch ein Blick über die Schulter, verriet mir das Tom ihn schon gut zugerichtet hatte.

Er hatte eine Platzwunde an der Stirn, seine Lippen waren auf geplatzt und seine Nase lief schon blaulila an. Außerdem hatte er ziemlich viele blaue flecke und blutete an verschiedenen Stellen seines Körper. Sogar 3 Fingernägeln fehlten ihm. „Da hat Tom ja super Arbeit geleistet." gab ich einen Kommentar ab, der einfach so im Raum stehen blieb.

Mit einem einfachen Messer, drehte ich mich wieder zu dem besagtem Herrn und lies mich auf den Stuhl, den ich ran zog, ihm gegenüber nieder. Ich zog noch mein Feuerzeug aus der Hosentasche und wendete mich dann an ihm.

„Also, was weißt du?" fragte ich, mit hochgezogener Augenbraue und lies meine Stimme so emotionslos, wie es ging. „Gar nichts" spiegelte sich seine Angst in der Stimme wieder. „Und wie ist es jetzt" zischte ich und setzte mein Messer an seinem Oberschenkel an. „Ich weiß nichts" kam von ihm wieder, weshalb ich das Messer einmal mit Kraft über sein Bein zog.

Ein lauter Schrei ertönte und daraufhin ein wimmern. Seine helle Hose verfärbte sich in ein rot, welches immer mehr wurde. „Wie ist es jetzt?" knurrte ich und hielt dann das Feuerzeug immer näher an seine Hand. Er versuchte seine Hand immer mehr weg zu ziehen, was aber nicht viel half, da er schließlich gefesselt war.

Nach mehreren Durchgängen wie diese, fing er endlich an zu reden. „Okay, stop" rief er auf einmal, weshalb ich in meiner Position inne hielt und ihn auffordernd an sah. „Du bist genauso schlimm wie dein Vater" kam leise aus seiner Kehle.

Es war nicht das erste mal, dass ich sowas hörte, jedoch versuchte ich es einfach zu überspielen. „Was hast du zu sagen?" knurrte ich. „Sie wissen Bescheid, dass ihr die White Kinder umbringen wollt." kam von ihm. Seufzend lehnte ich mich zurück. „Was noch?" fragte ich weiter. „Das wars, ich schwöre" sagte er und ich erkannte, dass es die Wahrheit war. Ich sah ihn noch mal prüfend an und verlies dann, ohne noch ein Wort zu verlieren, die Zelle.

Ryan Black Where stories live. Discover now