Kapitel 21

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Ich weiß nicht wie lange ich schon vor ihrem Grab sitze. Ob es Minuten oder sogar schon Stunden sind. Keine Ahnung. Es war inzwischen jedoch schon dunkel geworden.

Ich saß einfach hier und starrte ihr Grabstein an. Wieso? Diese Frage stellte ich mir immer und immer wieder. Wieso sie?

Am Anfang meiner Schwangerschaft hatte ich Zweifel, ich hatte sogar überlegt, ob ich abtreiben sollte oder sie zur Adoption frei geben sollte, aber je länger sie dann in meinem Bauch herangewachsen ist und mein Bauch gewachsen ist, konnte ich es nicht mehr übers Herz bringen und hatte sie dann behalten.

Mein Handy klingelte nun schon zum gefühlt tausendstens mal, weswegen ich es dieses mal dann aus meiner Hosentasche zog und ran ging. „Abby? Wo bist du? Wir machen uns furchtbare Sorgen. Hallo? Antworte doch!" redete sie direkt darauf los.

„Ich bin in 20 Minuten zuhause." nuschelte ich nur und legte dann auf. Langsam rappelte ich mich wieder auf, sah noch mal auf ihr Grab runter und ging dann zum Auto.

Geradewegs fuhr ich nach Hause.

Angekommen parkte ich in unserer Tiefgarage, da ich eben beschlossen hatte morgen zu Schwänzen. Bevor ich ausstieg, sah ich noch mal in den Spiegel und musste feststellen, dass ich echt verweint aus sah. Ich fuhr mir einmal übers Gesicht, schnappte mir meine Tasche und stieg dann aus.

Langsam trottete ich ins Haus, wo Chrissy direkt auf mich zu gerannt kam. „Wo warst du?" man hörte ihre Besorgnis genau raus. „Auf dem Friedhof" nuschelte ich und drückte sie dann an mich. Diese Umarmung brauchte ich einfach. Wir verharrten ein paar Sekunden so, als ich Aiden im Augenwinkel erblickte.

Schließlich löste ich mich aus der Umarmung und zog meine Schuhe aus. „Abby, es tut mir leid" wollte er mich umarmen, doch ich schritt ein Stück zurück. „Ist in Ordnung, aber ich möchte jetzt alleine sein" sagte ich leise, sah noch mal zu Chrissy, die verständlich nickte und ging dann an Aiden vorbei, nach oben.

In meinem Zimmer, zog ich mich bis auf mein Shirt aus und legte mich dann ins Bett.

Ich starrte an die Decke. Ich fühlt nichts, außer Schmerz und Einsamkeit. Ich fühlte mich verlassen und konnte nichts dagegen tun. Es ist zwar schon fast 2 Jahre her, aber es schmerzte wie am ersten Tag.

*1 Woche später*

Ich war wieder in dieses verdammte Loch gefallen. Ich hatte seid dieser einen Woche mit niemanden geredet und einfach alle ignoriert. Ich sprach nicht mit Chrissy, Devin oder den anderen. In der Schule ging ich auch allen aus dem Weg. Ich wollte einfach alleine sein.

Mein Tagesablauf war seid einer Woche gleich. Aufstehen, zur Schule gehen, was essen, dann Sport machen und den Rest des Tages verkrieche ich mich in meinem Zimmer. Entweder ging ich in den Keller um selber Sport zu machen oder ging zur Lagerhalle trainieren.

Natürlich hatten die anderen versucht mit mir zu reden, aber ich blockte ab, genauso wie ich abblockte, als Ryan mich ansprach was mit mir los sei und ich ihn darauf hin angemotzt habe. Jetzt lässt er mich in Ruhe, womit ich echt kein Problem habe.

Ich stand gerade unter Dusche, weil ich eben Sport gemacht habe und schäumte meinen Körper ein. Nach dem ich das ganze Schampo wieder von Körper gespült hatte, stieg ich aus der duschen und trocknete mich ab.

Als ich mich im Bad weiter fertig gemacht habe, ging ich in mein Zimmer und zog mich dann um.

 Dann schminkte ich mich, schnappte mir mein Handy und ging nach unten

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Dann schminkte ich mich, schnappte mir mein Handy und ging nach unten. Ohne auf irgendjemanden zu achten, schlüpfte ich in meine schwarzen Vans und ging aus dem Haus.

An der Lagerhalle der White Angels angekommen, stieg ich aus und machte mich auf den Weg in die Lagerhalle. An Antonios Büro klopfte ich kurz und nach einem einfachem „Herein" öffnete ich die Tür und trat ein.

„Abigail" war er überrascht. „Wie geht es dir?" fragte er. „Geht schon. Hast du irgendwas für mich zu erledigen?" lies ich mich auf dem Stuhl ihm gegenüber fallen.

„In 2 Stunden findet ein Autorennen statt, außerhalb der Stadt. Kaleb und Noel fahren dort auf jeden Fall hin, du kannst mit fahren, vielleicht kannst du anstatt einer der Beiden fahren" schlug Antonio vor und ich wusste ganz genau, warum er mir das und nichts anderes sagte.

Er hatte Angst, dass ich mir wieder was an tue, wie das letzte mal als ich in dieses beschissene Loch gefallen bin.

„In Ordnung, wo genau ist das Rennen?" fragte ich nach und atmete einmal tief durch. „Genau da, wo es letzte mal auch stattgefunden hat." erklärte er mir. „Okay" nickte ich und stand auf, mit einem schwachen Lächeln an Antonio verlies ich dann das Büro.

Im großem Gruppenraum lies ich mich dann auf eine der Couches fallen und vertrieb mir die Zeit etwas am Handy. „Hey Abigail" lies sich Ben, der Neuling neben mich fallen. „Hey" lächelte ich kurz. „Kann ich dich was fragen?" kam er direkt zum Punkt. „Hau raus" forderte ich ihn auf.

„Weißt du warum unsere Gang und dir Shadows so verfeindet sind? Ich frag mich das schon, seid dem ich hier angefangen habe." fragend sah er mich an. „Das ist eigentlich eine ganz einfache Erklärung" fing ich an und er sah mich fragend an.

„Also vor vielen Jahren hatten Antonios Großvater und dessen Bruder eigentlich ein sehr gutes Verhältnis, jedoch hatten sie einmal einen so heftigen Streit, dass sie sich getrennt haben und ihre eigenen Gangs gegründet haben. Naja und das wurde bis jetzt immer so weiter geleitet, genauso wie dieser Hass zwischen den Gangs." erklärte ich ihm und er nickte kurz.

„Abby, wir fahren jetzt" platzen Kaleb und Noel ins den Raum, was mein Zeichen war. „Naja, wir sehen uns Ben" verabschiedete ich mich von ihm und folgte Kaleb und Noel nach draußen. „Also Dad hat gesagt du möchtest auch fahren" sah mich Noel an weshalb ich nickte. „Okay, du kannst für mich fahren" warf Kaleb ein. „Okay" nickte ich.

„Hier, Noel du bist gleich dran und Abigail, du danach." reichte und Kaleb unsere Zettel. Wir standen an unseren Autos. Ein paar von unserer Gang standen auch noch bei uns und ungefähr 10 Meter von uns, standen die Black Shadows, inklusive Aiden und Ryan.

Noel fuhr gerade durchs Ziel, nur leider als zweiter, da ihn Aiden in den letzten Metern überholt hatte. Als dann erstmal Aiden für seinen Sieg gefeiert wurde und als Nächstes die Durchsage kam, dass die nächsten sich bereit machen sollte, stieg ich ins Auto und fuhr an den Start.

Nachdem dieses etwas von Frau, in kurzen Klamotten, die meiner Unterwäsche ähnelte, das Zeichen gab, fuhr ich mit quietschenden Reifen los und raste davon.

Ryan überholte mich recht schnell, jedoch war dies meine Taktik, wie jedes Mal. Ich war ihm dicht auf den Fersen und könnte ihn jeder Zeit überholen,  aber was tut am meisten weh? Wenn man den Gegner kurz vor dem Ziel überholte.

Woher ich es kannte? Vom Mario Kart spielen auf der Wii.

Als das Ziel in Sichtweite kam, erhöhte ich mein Tempo und raste an Ryan vorbei, durchs Ziel.

Nachdem ich dann zum stehen kam und Ryan und die anderen Fahrer auch, stieg ich aus und meine Gang war schon am jubeln bis das Zeug hält. Grölend kamen sie auf mich zu und feierten mich. Schließlich kam es nicht oft vor, dass jemand Ryan Black besiegte.

„Du bist die beste Abby" lachte Noel und umarmte mich einmal. „Das weiß ich doch" zwinkerte ich ihm lachend zu. Mein Blick schweifte zu Ryan, der bei Aiden stand und nicht sehr erfreut über meinen Sieg schien. Tja. Mies gelaufen.

Da er mir einen seiner Killerblicke zu warf, lächelte ich ihn zuckersüß an und wendete mich dann von ihm ab.

Ich feierte noch ein bisschen mit den Gangmitgliedern, als ich mich dann schließlich aufm weg nach Hause machte.

Es hatte mir echt gut getan, mal raus zu kommen und mal an nichts zu denken. Ich hoffe echt, dass die nächsten Tage wieder besser werden.

Zuhause angekommen machte ich mich schnell fertig fürs Bett und legte mich dann schlafen. Ich muss morgen unbedingt mit Chrissy und den anderen reden.

Hab euch lieb ❤️

Eure Josy 💕

Ryan Black Where stories live. Discover now