Alte Fassung (2): Twos - Ein Märchen von Sommer und Winter

Nachwort

Was schreibt man in ein Nachwort? Liest überhaupt jemand Nachwörter?
Mal sehen. Ich werde es einfach versuchen.
Viel Vergnügen auf dieser kleinen Zeitreise.

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Es war einmal ...

Es war einmal ein nächtlicher Tagtraum im Herbst. Ich glaube jedenfalls, dass es Herbst war. Herbst 2012. Wir sind Auto gefahren, nach Hause, vielleicht nach einem Besuch bei Verwandten, vielleicht waren wir auch nur in Deutschland einkaufen.
Es war schon dunkel, alles nass wegen dem Scheisswetter und mein vierzehnjähriges Ich lehnte mit dem Kopf an der Scheibe unseres Renaults. Papa fuhr, Mama war vermutlich wieder während des Strickens eingeschlafen und mein vier Jahre jüngerer Bruder Joshi drückte sehr wahrscheinlich gereizt auf den Knöpfen seines DS' rum.
Wir sind durch den Wald gefahren und ich habe mir vorgestellt, dass diese Szene das Intro eines Films wäre. Die Namen der Schauspieler würden auftauchen und verblassen, während die Kamera meine müde, mürrische Familie aus verschiedenen Winkeln filmen würde. Vielleicht erklänge eine Stimme aus dem Off; die Gedanken der Protagonistin. Und dann der Punkt, in dem das erste Mysterium seinen Auftritt hätte und der eigentliche Film beginnen würde: Gelbe Augen würden aus dem Dickicht des Waldes aufblitzen und die Protagonistin schrecke hoch, nur um sich gleich darauf nicht mehr sicher zu sein, ob sie da wirklich einen Wolf gesehen hatte.

Wem das bekannt vorkommt, der muss ein alter Twos-Hase sein. - So ähnlich ist nämlich der Inhalt des ersten Kapitels von Twos' alter, ersten Fassung, denn tatsächlich war jene Autofahrt vor sechseinhalb Jahren die Geburtsstunde von Twos.

Die alte, erste Fassung

Damals war ich 14. Und Twos hätte im Sand verlaufen können, wie all die anderen Geschichten, die ich die Jahre zuvor zu schreiben begonnen hatte. Doch wie durch ein Wunder habe ich Twos nie verloren.

Zu Beginn habe ich noch nicht auf dem Computer geschrieben. Wenn ich mich recht erinnere, hab ich die ersten 10 Kapitel auf dem alten iPod meines Bruders in die Notizfunktion abgetippt und später bis etwa Kapitel 24 auf meinem Handy. Auf Wattpad war ich damals noch nicht. Meine einzige Leserschaft bestand aus meiner besten Freundin, die ich auch heute noch als solche bezeichnen darf. ♡ Sabrina heisst sie und ja, natürlich verdankt unsere Eisprinzessin mit dem Trollnäschen diesen Namen ihr. Ich habe der echten Sabrina damals jedes neue Kapitel per WhatsApp gesendet (und eines auch mal per SMS, was dann so richtig, richtig teuer geworden war, weil die Zeichenbegrenzung weit übersprungen war und sich die ewig lange Nachricht irgendwie Silbe für Silbe verschickt hatte. Twos hat irgendwie schon immer Anbeginn jeden Rahmen gesprengt).
Etwa ein Jahr später erschienen dann die ersten Kapitel auf Wattpad und das Abenteuer begann, so richtig los zu gehen.

Mensch, es gibt so viele lustige Dinge über diese Anfangszeit zu berichten!
Ich habe damals nichts, gar nichts geplottet. Ich habe alles einfach frei Schnauze getippt. Wurde ein neuer Charakter eingeführt, war das meist an Ort und Stelle, nicht selten wurden Namen von Orten und Welten einfach durch wahlloses Tastendrücken geschaffen.
Ich weiss noch, wie Mile entstand. Ich wollte, dass Sabrina nicht allein reist. Es musste also ein weiterer Protagonist her. Ein Junge, aber weil ich nicht Mainstream sein wollte, nicht der Love Interest (man bedenke, Kapitel 1, etwa die ersten fünf Zeilen, was für ein progressiver Gedanke, Mara, den Schangli nicht schon nach den ersten paar Sätzen einzuführen!), sondern der Bruder. Milo sollte der heissen, doch irgendwie musste ich dabei statt des Os das E erwischt haben, was ich aber erst ein Kapitel später gemerkt habe. Und da mir Mile dann so gefiel, änderte ich den Namen überall.