Teil 1.26

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„So ein Scheiß." sprach Minho die Gedanken aller aus.
„Was machen wir jetzt?" fragte Teresa und sie alle sahen zu ihr auf den Boden.
„Ich würde sagen wir warten ab und machen erstmal das was Gally sagt, bis Thomas wieder aufwacht." Nachdenklich sah sie zu Scott und schließlich zu Newt der das Wort ergriff.
„Würde ich auch sagen, wenn wir jetzt noch mehr Stress anfangen lebt morgen früh keiner mehr."
Gally und die Lichter um ihn waren einige mehr als sie es waren, weshalb eine andere Option eigentlich auszuschließen war.
Bevor noch jemand etwas ergänzen konnte, abgesehen von zustimmenden Nicken, kamen Gally und seine Leute auf sie zu.

Minho stellte sich vor Sienna und spannte seinen Körper an.
Erstaunt sah das Mädchen zu ihm auf und schüttelte ihren Kopf um ihn daran zu erinnern, dass sie nicht beschützt werden musste.
Er hob seine Augenbrauen, ließ sich aber dennoch zur Seite ziehen, bevor er Gally genervt ansah.

„Bringt ihn und Teresa zu den Käfigen." sagte er  während des Laufens und verfolgte mit seinen Augen vier Lichter, die Thomas und Teresa mitschleppten.
Das Mädchen wehrte sich etwas, bevor sie Sienna ansah, die kaum merklich ihren Kopf schüttelte, um sie an Newts Worte zu erinnern.

„Also um das zu klären, jeder der Thomas hilft kommt auch in einen Käfig oder direkt unter die Erde, verstanden?"
Sienna seufzte leise.
Gallys Augen wanderten einen Moment umher, bis er wieder seine Gegner fixierte.
„Jetzt gehen wir einfach alle schlafen und vergessen, was heute passiert ist."

Die Lichter rund um Gally lösten sich langsam auf, bis nur noch ihre Ausgangsgruppe, ohne Teresa und Thomas zurückgeblieben war.
„Ich würde sagen wir gehen auch schlafen und hoffen auf Thomas." sagte Newt nachdenklich und kniff einmal seine Augen fest zusammen.
Die anderen nickten und Scott, Pfanne und Newt brachten Chuck zu einem Schlafplatz in ihrer Nähe.

Sie und Minho standen einige Sekunden still da, bis es etwas unangenehm wurde und Sienna etwas unruhig hin und her wippte und an ihrem T-shirt zupfte.
„Uhm-„ setzte sie an und vermied Augenkontakt.
„Vorhin..." Konzentriert starrte sie auf seine Brust.
„Meintest du das ernst oder..." Sie versuchte nicht konkret über den Kuss zu reden, hoffte aber das Minho sie verstehen würde.

Nach ein paar Sekunden Stille sah sie langsam auf.
„Naja" fing er an und Sienna spürte wie sich ihr Herz langsam zusammen zog.
„Meintest du-?"
„Ich, uhm- also-?" irritiert sah sie auf den Boden.
Sie war sich sicher. Natürlich war sie das. Sie mochte Minho mehr als nur ihren besten Freund.
Warum war es dann so schwer zu sagen?
Warum kamen genau in diesem Moment all die Zweifel auf, die sie so verzweifelt in die hintere Ecke ihres Kopfes gedrückt hatte.
Vielleicht war das für Minho nur ein Kuss gewesen.
Immerhin ging es um Minho, der sich von niemandem was sagen ließ und auf ernste Situation mit Sarkasmus reagierte.
Vielleicht hatte Minho nur wegen der Situation so reagiert, schließlich hatte sie sich auch riesige Sorgen um Newt gemacht.
Seine Gefühle könnten einfach nur mit der Sorge vertauscht worden sein.
Genau, eigentlich kann er sich gar nicht sicher sein, dass er sie mochte.
Es ging gar nicht.

Aber er hatte sie geküsst.
Er hatte sie nicht einmal, nein, er hatte sie zweimal geküsst.

Verwirrt schüttelte sie kurz ihren Kopf.
Verwechslung.
Er hatte seine Gefühle einfach verwechselt. Wenn er sie wirklich mochte, hätte er es doch längst gesagt.

Minho sagte immer dass, was er dachte.

Erstaunt und enttäuscht von dieser Erkenntnis sah sie ihm erneut in die Augen.
„Vielleicht sollten wir schlafen gehen?"
Sie konnte nicht länger in seiner Nähe sein, ohne den Tränen, die sich bereits angestaucht hatten, einen Ausweg zu bieten.

Sienna drehte sich herum und ging zwei Schritte in Richtung der Hängematten.
Neben Chuck war noch ein Platz frei, wo sie für diese Nacht schlafen würde.

„Hey." hörte sie ihn sagen und spürte kurz darauf seine warme Hand an ihrem Handgelenk.

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