Teil 1.29

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Sienna merkte erst gar nicht wohin sie Minho zog, erst als sie die Käfige erblicken konnte, riss sie sich los und folgte ihren Freunden, während sie versuchte ihr verletztes Ego wieder aufzubauen.
Wie gerne sie diesen letzten Tritt noch ausgeführt hätte.

Angekommen hockte sie sich zwischen Minho und Newt und sah hinunter zu Thomas und Teresa.
„Hey." begrüßte sie die beiden und sie sahen auf.
Beide hatten große Augenringe, Teresas Haare hingen mitgenommen hinunter. Thomas spielte mit einer Ecke seines kaputten T-shirts und seine Augen waren etwas rot und geschwollen.
„Was ist passiert?" brachte er hervor und vermied jeglichen Augenkontakt.
„Gally hat die Führung übernommen und betont, dass du und teils auch Teresa an allem was passiert ist Schuld seit." Newt sah etwas besorgt durch die Stäbe.
Beide nickten.
„Und niemand darf euch helfen." fügte Chuck hinzu .
„Die Lichter drehen alle durch, wissen nicht was sie glauben sollen und realisieren nicht was gestern Nacht alles passiert ist." Newt fuhr sich durch die Haare.

Nach ein paar Sekunden Stille, in denen niemand so richtig wusste was sie tun sollten, ergriff Thomas das Wort.
„Gally hat Recht."
Dieser Satz warf sie alle etwas aus der Bahn. Siennas Augenbrauen schossen in die Höhe.
„Was?" fragte sie irritiert und rutschte etwas näher ans Gitter, hatte Angst Thomas Worte nicht richtig zu verstehen.
„Ich bin Schuld."
„Tommy, wie meinst du das?" Newt war irritiert.
„Ich habe euch das angetan. Die gesamte Zeit die ihr hier seit, ich saß auf der anderen Seite.
Ich habe euch beobachtet."
Chuck rutschte vor Schreck auf seinen Hintern, aber bevor jemand etwas sagen konnte, fuhr Thomas fort.
„Das hier ist kein Gefängnis wie wir gedacht hatten, es ist eine Art Test um bestimmte Funktionen unserer Gehirne zu prüfen und zu analysieren.
Und die Leute die euch hier herein gesteckt haben nennen sich WCKED. Und ich war ein Teil von ihnen, ich habe ihnen geholfen euch zu foltern."
Thomas wand sich von ihnen ab und seine Augen wanderten zu Teresa.
„Und du auch. Teresa, wir haben ihnen das angetan!"
Das Mädchen schüttelte ungläubig den Kopf und wischte sich eine Träne von der Wange.
„Das kann nicht sein." brachte sie mit brüchiger Stimme hervor.

„Das macht doch kein Sinn." sagte Minho nachdem niemand auf diese Neuigkeit reagierte.
Sienna und Newt hatten einen schnellen irritierten Blick ausgetauscht, aber blieben stumm.
„Wieso sollten sie euch denn hier rein stecken, wenn ihr auf deren Seite wart?"

„Keine Ahnung." antwortete Thomas.
„Aber ist doch auch egal." dir Verzweiflung war seiner Stimme anzumerken.

Wieder herrschte Stille und jeder von ihnen hing seinen Gedanken nach.
Schließlich meldete sich Sienna doch noch zu Wort.
„Es ist egal." sagte sie und sah Thomas direkt in die Augen.
„Das alles ist egal. Die Personen die wir vor dem Labyrinth waren, sie existieren nicht mehr."
„Tommy, es geht jetzt darum, dass du das beendest was du angefangen hast." stimmte Newt ihr zu.
„Aber wenn ich nicht versucht hätte einen Ausweg zu finden, dann wäre Alby vielleicht noch am Leben." er stütze seinen Kopf in die Hände und hielt angestrengt die Tränen zurück.
„Vielleicht, aber wenn du jetzt gar nichts tust, bedeutet das, dass Alby umsonst gestorben ist und damit kam ich nicht leben." sagte Minho und machte deutlich, dass Widerworte keinen Zweck hatten.
Thomas nickte und sein Blick verhärtete sich, während er sich gerade hinsetzte und automatisch folgte Sienna seinem Beispiel. Sie drückte ihr Selbstmitleid in die Ecke und zwang sich die Ereignisse, welche in Dauerschleife in ihrem Kopf abliefen, zur Seite zu schieben und sich nur noch auf das zu konzentrieren, was vor ihnen lag.
Sie spürte ihre Stärke zurückkommen und war glücklich darüber, dass sie sich wieder etwas wiedererkannte.
„Wir kommen hier raus." sagte sie schließlich.
„Auch wenn Gally uns im Weg steht."

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