Teil 2.1 - Es geht weiter!

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Geweckt wurde Sienna durch Schüsse.
Dumpf nahm sie die Kugeln wahr, die ihr Ziel trafen oder verfehlten.

Schließlich schnitt eine Patrone das Metall des Hubschraubers, wodurch Sienna zurück in die Wirklichkeit katapultiert wurde. Sie schreckte hoch und hielt kampfbereit ihre Fäuste in die Luft.
Irritiert sah sie sich um und konnte erkennen, dass sie bereits gelandet waren. Der Sand wurde über einen Meter vom Boden hochgewirbelt und versperrte jegliche Sicht nach draußen auf den Kampf, welcher immer noch klar zu vernehmen war.

Sienna stemmte sich vorsichtig hoch und ignorierte ihren brennenden Oberschenkel.
Sie starrte einen Moment nach draußen und blickte dann hinunter zu Minho, welcher über den Lärm hinweg weiter schlief. "Hey!" schrie sie und klopfte ihm auf die Brust, bis er seine Augen langsam öffnete.
Gleichzeitig hörte sie lautes Geschrei von außerhalb des Hubschraubers, welches immer lauter wurden und beständig näher kam.
Dann trafen mehrere Männer bei Ihnen ein, welche begannen, Pfanne aus dem Hubschrauber zu ziehen und in dem Sandsturm zu schleppen.
„KOMMT SCHON!" schrie einer der Männer und zog seine Maske über Mund und Nase.
„LOS JETZT, WIR SIND DA!"
Fünf weitere trafen ein und zogen Thomas und Newt in den Sand, die verschlafen hin und her sahen.
Newts und ihr Blick kreuzte sich und sein Blick wurde klarer, als er den Griff des Mannes um seinen Arm spürte.
Minho richtete sich neben ihr auf und blickte verwirrt hin und her.
„JUNGE, WACH AUF, WIR HABEN NICHT VIEL ZEIT!"
schrie der letzte Mann ihn an und Minho schüttelte den Kopf und griff nach Siennas Hand.
Er sprang aus dem Hubschrauber und half ihr hinter her zu klettern.
Sie beide ließen sich von dem Mann mitziehen, kniffen die Augen zu und rannten den Bewaffneten hinterher.

Sienna hörte Schreie des Kampfes und vernahm immer öfter das Wort „Crank." was sie stutzen ließ.
Was sollte das bedeuten?
Aber sie hatte keine Zeit darüber nachzudenken.

Sie folgten den Männern so schnell sie konnten in Richtung eines riesigen Gebäudes, weit weg von den Schüssen, die ihnen das Trommelfell zerrissen.
Zwei Männer hatten Sienna unter den Schultern gegriffen, um ihr Bein zu entlasten.
Ihre Kolonne stockte und der erste der Männer schob mit all seiner Kraft den Riegel einer Metalltür beiseite, sodass sie sich langsam zu den jeweiligen Seiten öffnete.
Thomas und Newt waren die ersten die in den geschützten Raum hineineilten und die anderen folgten mehr oder weniger freiwillig nach.
Teils wurden sie hinein geschubst, teils sahen sie keine andere Möglichkeiten, um den andauernden Schüssen der Maskierten zu entkommen.
Sienna hörte eklige Geräusche, Stöhnen, ein Kratzen und Schreien und war mehr als froh, als sie schließlich die Halle betreten konnte.
Die Männer schlossen von draußen die Tür durch das vorschieben des Riegels und das zusammen rucken der Türteile und feuerten immer weiter ihre Kugeln in den Sandsturm.

Metallarbeiten, Schweißen und Hämmern war zwischen dem Gestell in der Halle zu hören.
Die Lichter standen unmittelbar vor der Tür, hatten keine Ahnung was um sie herum passierte.
Sienna beobachtete Männer, die Türen und Fenster in der riesigen Halle schrubbten, besah sich Maskierte, die die schwere Arbeit an zufällig, so schien es, gewählten Metallstücken durchführten.
Sie erkannte eine Tür mit der Aufschrift „Waffenlager." und mehrere Tore, eines größer als das andere, die sich an den langen Seiten der Halle aneinander reihten.
Wohin die wohl führten?

Sie trat einen Schritt vor und zuckte dabei leicht zusammen. Die Wunde ihres Oberschenkels war nicht auf magische Weise verheilt.
Was ein Wunder.
Sie schielte über die Schulter und zählte unauffällig ihre Freunde, die es mit ihr aus dem Labyrinth geschafft hatten, um mit ihr ein neues Leben anzufangen.
Weit weg von WCKED und dem ganzen Leid und Sterben, was sie erleben mussten.
Bilder von den Grievern und dem Kampf des Vorabends schossen ihr durch den Kopf und ließ sie eine Grimasse ziehen.

Die Lichter standen noch einige Momente still dar, sahen sich um oder versuchten ihren Gedankenfilm endlich zu stoppen.

Sienna schüttelte schließlich den Kopf und drehte sich einmal im Kreis, sah Minho, Newt, Thomas und Pfanne in die Augen.
Beobachtete wie Winston sich eine Träne aus dem Augenwinkel wischte und tief durchatmete und sah wie Teresa Thomas von hinten zu verschlingen schien.

Sie zog die Augenbrauen hoch und holte einmal schnell Luft.

„Ich hab dermaßen Hunger." sagte sie schließlich und grinste in ihre kleine Runde.

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