Teil 1.34

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Die großen Tore, welche zu der kleinen Gruppe Lichter führte, öffneten sich und maskierte Männer rannten in den Raum.
Von draußen strahlte das hellste Licht in das Labor, was sie alle je gesehen hatten.
„Sun." sagte Minho mit ruhiger Stimme und griff unter ihre Schultern, um sie aus ihrer knienden Postion zu ziehen.
„Ich kann ihn hier nicht einfach zurück lassen."
„Sun. Bitte, reiß dich zusammen."
„Sag mir nicht was ich tun soll und was nicht!" schrie sie ihn an uns riss sich los.
Dabei vergaß sie das Messer in ihrem Bein und merkte, dass sie ihr eigenes Körpergewicht nicht halten konnte.
Sie sank in sich zusammen, aber bevor sie den Boden erreichen konnte, hielt Minho sie fest und zog sie näher zu sich heran.
„Ich weiß, dass es schwer ist, okay?"
Sie nickte einfach nur und ließ sich von ihm und einem der maskierten Männer mitziehen.
Sie durchschritten die Tore und erreichten ein Meer aus Sand.
Die kleinen Körner wurden von einem Helikopter aufgewirbelt, in welchen einige der Lichter bereits gestiegen waren.
Die Sonne strahlte mit einer enormen Kraft auf sie herunter.
Schneller als gedacht erreichten sie ihr Abreise - Taxi und Minho sprang hinein um Sienna herauf zu ziehen.
Jegliche Kraft ihres Körpers hatte sie verlassen.

„Das sieht mies aus." sagte einer der Männer zu ihr und deutete auf ihren Oberschenkel. Er hatte keine Maske auf, nur ein Tuch über dem Mund, um sich vor dem Sand zu schützen.
„Ich helfe dir damit gleich."
Er wartete bis alle Lichter den Helikopter erreicht hatten und betrachtete sich die Wunde dann genauer.
„Wer seit ihr?" fragte Minho, während er Sienna festhielt, die zwischen seinen Beinen saß und seine Hand ab ihrem Bauch vor Schmerz zerdrückte.
„Wir sind gegen WCKED. Genau wie ihr." sagte er und griff nach dem Messer an Siennas Bein, nachdem sie einige Meter über dem Boden waren.
„Das wird jetzt weh tun." er verschönerte nichts.
„Du-„ er deutete auf Minho.
„Halt sie fest, wenn sie sich zu viel bewegt wird's nur noch mehr weh tun. Und du-„ er zeigte auf Newt.
„Wenn ich das Messer rausgezogen habe, drückst du das hier-„ er deutete auf einen riesigen Verband.
„Auf die Wunde, einfach so zusammengerollt wie er ist, da wird eine menge Blut rauskommen.
Gut, dass ihr das nicht vorher rausgezogen habt, sonst wäre eure hübsche Freundin hier vermutlich verblutet."
Er holte eine Schere aus einem halb gefüllten Arztkoffer und schnitt ihre Hose am Oberschenkel auf, sodass die Wunde besser zu sehen war.

„Bereit?" fragte der Mann und sah Sienna dabei an.
Sie spürte wie Minho ihre Hände verschränkte und den Händedruck verstärkte und nickte schließlich unsicher.
„Okay. Eins, zwei ... Drei!" Der Typ zog und Sienna biss sich so fest sie konnte auf die Lippe um nicht zu schreien, aber der Schmerz war nicht auszuhalten.
„ICH HASSE DIESE WIXER!"
Sie zerdrückte Minhos Hand und spürte wie ihr die Tränen herunterliefen.
„Gleich geschafft." sagte er und zog ein letztes mal an dem Messer.
Erneut schrie sie auf, während Newt sofort drückte den Verband auf die Wunde drückte, welcher sich innerhalb von Sekunden dunkelrot färbte.
Der halb-maskierte holte eine Spritze aus dem Arztkoffer.
„Ich geb dir was gegen die Schmerzen, okay?"
Sienna nickte nur, konnte nicht sprechen und sträubte sich gegen den Druck, den Newt auf ihr Bein ausübte.
„Wir legen ihr einen Druckverband an." sagte er und sprach zu Newt, der seinen Druckmittel bereits einmal ausgetauscht hatte.
Er begann den Verband anzulegen, während Siennas Kopf anfing sich zu drehen und sie kleine Sternchen sah.
Jegliche Körperspannung entwich aus ihr mit einem Atemzug.
Minho hielt mit einer Hand an ihrem Bauch ihren Oberkörper aufrecht und ließ ihre Hand los um ihren Kopf zu stabilisieren.
„Hey, Sie!" sprach er den Typ an, der mit Newt immer noch ihren Oberschenkel verarztete.
„Ist sie bewusstlos?"
Er schüttelte seinen Kopf.
„Nur kraftlos."
Er und Newt lehnten sich zurück.
„Fertig. Der Rest wird vor Ort gemacht."
„Wo bringen Sie uns hin?" fragte Thomas, der der gesamten Situation zugesehen hatte.
„An einen sicheren Ort, wo WCKED euch niemals erreichen wird."
Aus dem Helikopter heraus konnte man jetzt das Labyrinth erkennen, das sich weit um die Lichtung schlängelte.
Um ihr Zuhause.
„Ihr solltet schlafen, dass wird ein langer Flug. Wenn was ist, sagt bescheid." sagte er und kletterte nach vorne, neben den Piloten.
„Wir sollten wirklich versuchen etwas Kraft zu tanken, wer weiß was uns dort erwartet. Nach Ava Paige's Worten kann es ja nichts tolles sein." sagte Thomas und legte sich neben Newt, um seinen Kopf auf ein paar alte Planen zu legen.

Minho rutschte nach unten, um sich auf den Rücken legen zu können und zog Sienna gleichzeitig auf seine Seite.
Ihr Kopf ruhte auf seiner Schulter und ihr Bein lag auf seinem.
Sie hatte ihre Arme um seinen Nacken geschlungen und klammerte sich an ihn.
„Es tut mir leid." flüsterte und hoffte inständig er hatte ihre Worte gehört.
Das was sie zu ihm gesagt hatte, als er sie wegziehen wollte, schwirrte in ihrem Kopf umher.
„Ich weiß." sagte er und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht, um ihre Schläfe zu küssen.
„Es tut mir leid." sie wiederholte sich. Sie fühlte sich schuldig ihn angeschrien zu haben, obwohl er so viel für sie getan hatte. Sie spürte wie ihr erneut Tränen die Wangen hinunter liefen und sie klammerte sich enger an ihn, hatte Angst ihn zu verlieren.
Sienna vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge und ließ ihre Tränen auf seine Haut fallen.
Minho griff mit seiner Hand nach ihrem Kinn und hielt ihr Gesicht so hoch, dass er es sehen konnte.
Sie versuchte ihre nassen Spuren an ihrer Schulter abzureiben.
„Sun, es ist okay. Ich bin hier, alles ist gut."
Sie nickte langsam und überlegte ob es okay wäre ihn zu küssen.
„Möchtest du einen Kuss?" fragte er sie und grinste leicht.
Sie überlegte noch, was richtig wäre zu antworten, als er sich vorbeugte und sie sanft auf ihre leicht blutenden Lippen küsste.
Er streichelte ihre Wange, bevor sie ihren Kopf zurück auf seine Schulter legte.
„Schlaf einfach."

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