☆Shadow - 1☆

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Es war schon verrückt, wenn man vernünftig darüber nachdachte, dass seitdem die Avengers gegründet wurden, ständig irgendetwas auf unserem blauen Planeten passierte. Als hätten die sogenannten 'Bösen' erst ein Auge auf uns geworfen, seitdem Iron Man und CO aufgetaucht waren. Umso verrückter war es, dass Jenna bis zu ihrem 18. Lebensjahr hoffte, ebenfalls als Mitglied anerkannt zu werden. Doch das war schon 10 Jahre her und sollte ein Traum bleiben. Niemand wusste, was tief in ihr schlummerte und ob überhaupt das nennen wir es Talent, ausreichte Leben zu beschützen. Sie selbst wusste ja nicht einmal, wozu sie alles fähig war. Irgendwann hatte sie auch aufgehört, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Geschweige denn an sich selbst zu glauben. Jenna hatte ihren Traum, ein Avenger zu sein, ziemlich schnell abgehakt und sich ihrem normalen Leben gewidmet. Das Leben, was ihre Eltern immer für sie geplant hatten. Ein langweiliges Leben, wie unzählig andere es Tag für Tag durchlebten. Nur mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass Jenna sich noch unbedeutender fühlte, als sie es sowieso schon tat.

Deshalb schleppte sie sich jeden Morgen müde nach einer schlaflosen Nacht zur Arbeit. Mürrisch rümpfte sie ihre Nase, als sie das kleine stickige Büro betrat, das sie sich mit ihrem nervigen Arbeitskollegen teilen musste. Dieser schien wieder nicht pünktlich zur Arbeit zu kommen. Was ihr ganz recht war. So konnte Jenna sich wenigstens morgens mal nur auf ihre Sachen konzentrieren.
Gedankenverloren öffnete sie den Verschluss am Fenster und der Raum füllte sich mit frischem Sauerstoff, welches Jenna genießerisch einatmete. Wie eine Droge wirkte die kühle Luft auf ihr und weckte ihre Sinne erneut, so dass sie endlich gut gelaunt in den Tag starten konnten. Ruhig ließ Jenna sich in den Schreibtischstuhl fallen und öffnete ihr Computerprogramm. Genießerisch trank sie einen kleinen Schluck ihres Cappuccinos, den sie sich vor der Arbeit geholt hatte. Danach stellte sie den Pappbecher vorsichtig bei Seite und fing wie wild an, ihre täglichen Aufgaben abzuarbeiten.
Immer wieder klingelte das Telefon an Pauls Schreibtisch, welches sie gekonnt ignorierte. Bis dieser endlich nach fast 45 Minuten Verspätung das Büro betrat. Natürlich tat er so als wäre nichts gewesen und lächelte sie breit an.

"Also wenn sie dich eines Tages feuern, wundert mich das nicht!", ohne von ihrem Computer hochzusehen, begrüßte Jenna diesen und nuschelte verachtend ihren Bildschirm an."Dir auch einen wunderschönen guten Morgen!", dabei setzte Paul sein ironisches Grinsen auf und ließ sich in den Stuhl vor Jenna fallen. Sofort drehte er sich zu ihr um und begutachtete sie skeptisch.
"Und gibt es etwas Neues bei dir?", versuchte er wie jeden Tag ein Gespräch aufzubauen. Allerdings hatte sie nicht sonderlich Interesse daran, ausgerechnet Paul an ihrem Leben teilhaben zu lassen.
"Nein!", wimmelte sie ihn kühl ab und er rollte sichtlich genervt mit den Augen.
"Was auch sonst!", stöhnte dieser und widmete sich endlich seinen Aufgaben. Nach einer Stunde hielt sie es nicht mehr aus und massierte genervt ihre Schläfen. Paul telefonierte immer mit irgendwelchen Freunden in einer Lautstärke, dass egal wie sehr Jenna sich anstrengte, ihn nicht ignorieren konnte. Ihm fiel es nicht auf, als diese das Büro mit den Worten: "Bin gleich wieder da!" verließ.

Das der überhaupt noch arbeiten durfte? Eine Frage, die Jenna sich öfters stellte. Gerade in solchen Momenten, wo sie alleine durch die Straßen Berlins lief, um den Kopf freizubekommen. Dabei fragte sie sich auch, wie ihr Leben abgelaufen wäre, würde sie zu ihrer Kraft stehen? Stumm stand sie vor einem Laden, wo im Inneren ein Fernseher lief, der die aktuellsten Nachrichten zeigte.
Ob sie auch so gefeiert worden wäre wie die Avengers? Die Menschen feuerten ihre Lieblingshelden an. Jubelten und verkleideten sich sogar als diese und wahrscheinlich gab es noch mehr wie Jenna, die sich ebenfalls nach dieser Aufmerksamkeit sehnten. Doch man selbst kannte gerade einmal eine Handvoll. Von nichts kam nichts und sie war nicht der Typ dafür, irgendwelche Kleinverbrecher zu suchen, um Aufmerksamkeit zu erregen. So wie es der Spinnentyp gemacht hatte.

Enttäuscht sah sie auf ihre Armbanduhr, als sie feststellte, dass ihre Frühstückspause schon gleich Enden sollte. Seufzend blickte sie zurück auf den Bildschirm in das lächelnde Gesicht Iron Mans und bemerkte nicht, dass sich wenige Meter von ihr entfernt, ein Funken sprühendes Portal öffnete .Das Einzige, was Jenna mitbekam, war wie drei Gestalten an ihr vorbeirannten, wobei einer sie unsanft anrempelte und sie dabei zu Boden fiel. Ein vierter Typ mit einer seltsamen Kette um den Hals nahm die Verfolgung auf, während ein Asiate ihr freundlich aufhalf.
"Alles gut bei ihnen, Miss?", fragte dieser höflich, doch Jenna spürte, dass er ebenfalls schnell den anderen folgen wollte. Deshalb antwortete sie kurz, indem sie den Kopf schüttelte. Der Asiate warf ihr eine verabschiedende Geste zu und versuchte, den Abstand aufzuholen.

Wer zum Teufel waren die?

Shadow (Dr.Strange FF - Buch 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt