☆Shadow - 37☆

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Nachdem Strange Jenna durch das Portal befördert hatte, wurde das falsche Grinsen auf Nakaas Gesicht umso größer.

Erwartungsvoll warf sie Luna einen Blick zu und diese verstand sofort, was auch Stephen bemerkte und noch versuchte, seine ehemalige Schülerin aufzuhalten. Doch als er ihr gerade dazwischen gehen wollte, wurde Stephen durch aufkommenden schwarzen Rauch zu Boden gedrückt und Luna verschwand durch ein oranges Portal.


Wong sah überrascht zu seinem Freund. Die Dämonin hielt er immer noch fest in seinem Schild gefangen, weshalb der Angriff nicht von ihr ausgehen konnte. Doch als Wong seinen Blick wieder nach vorne richtete, spürte er einen kräftigen Schlag auf seinen Hinterkopf und alles um ihn herum wurde schwarz. Das letzte, was er hörte, war ein dreckiges Lachen.

Stephen versuchte seine Arme zu bewegen, doch im ersten Moment konnte er sich nicht orientieren. Alles war schwarz. Es lag nicht daran, dass seine Augen geschlossen waren oder zugebunden. Es schien eher so, als wäre seine Umgebung in ein tiefes Schwarz gehüllt und er hing an einer Wand. Oder lag? Er wusste es nicht, beinah fühlte es sich so an, als würde er schweben.


"Dr. Stephen Strange!" Durchdrang eine unmenschliche tiefe Stimme seinen Kopf. Der Klang sorgte bei dem Magier für eine Gänsehaut und panisch sah er sich um, da seine Orientierung komplett durcheinander war und sein Geist die Quelle nicht ausfindig machen konnte.

"Wer bist du?!" Stephens Stimme durchfuhr die Dunkelheit und halte mehrmals zurück.

Rauch umhüllte seinen Körper und materialisierte sich als unmenschliche Fratze direkt vor ihm. Die Gestalt stöhnte fies, als sie zu grinsen begann.

"Du kennst mich, ich bin das Böse!"

"Andras?"

Spitze Zähne lächelten Stephen an und die Fratze schoss auf ihm zu, bis er im nächsten Moment zu Boden fiel und Andras in seiner menschlichen Gestalt direkt vor ihm stand. Sofort wollte Stephen einen seiner Zauber auf den Dämon wirken lassen, doch nichts geschah. Er formte seine Finger, wie er es gelernt hatte, nur passierte nichts. Fragend zog er seine Augenbrauen tief ins Gesicht und sah auf seine Hände, die jetzt stärker zitterten als zuvor.

"Das ist nicht real, oder?" Strange hatte nur kurz geblinzelt, doch im nächsten Augenblick stand Andras direkt vor ihm und der Zauberer konnte seine Glieder keinen Millimeter bewegen. Als würde er an einer unsichtbaren Wand hängen, streckte er alle Gliedmaßen von sich.


"Hab keine Angst, ich bin brutal und schrecke vor nichts zurück!" Lächelte dieser süffisant.

"Du bist nicht echt, verschwinde aus meinem Kopf!" Schrie Stephen seinen gegenüber direkt an. Doch er zeigte keine Reaktion. Ganz im Gegenteil Andras ging auf Strange Aufforderung nicht mal ein.

"Vielleicht befinden wir uns wirklich in deinem Kopf, doch echt werde ich immer sein und du kannst nichts dagegen machen ..." Andras Blick senkte sich und wieder änderte die Umgebung ihr Aussehen. Stephen stand neben Andras auf einer Straße. Er kannte die Gegend, es war nämlich genau die Straße, wo er Jenna hin teleportiert hatte. Was Besseres war ihm in dem Moment einfach nicht eingefallen, als die Gegend in der er sie das erste Mal getroffen hatte.

Der Magier erschrak, als eine junge Frau an ihnen vorbeirannte und die beiden nicht mal zu bemerken schien. Fast schon so, als wären sie unsichtbar. Seine Augen wurden größer, als diese sich mit einem panischen Ausdruck in den Augen umdrehte und es bald so aussah, als würde Jenna Stephen direkt ansehen. Natürlich war das Ganze nicht real. Der Dämon wollte das Stephen all das hier sah, sie befanden sich in seinem Kopf in Stephens Gedanken und Andras war schon immer ein guter Täuscher und Lügner. Weshalb er kinderleicht dafür sorgen konnte, dass Strange Gedanken manipuliert wurden. Er sah das, was Andras eben bestimmte. Ihm blieb gar keine Wahl, die einzige Schwäche, die der Magier hatte, war Jenna und genau wie er es bei Luna getan hatte. Würde er ihm sein Glück berauben. Er solle es nicht spüren können, sich nicht mal daran erinnern können, was Glück bedeutet und vor allem sollte er Jenna nicht mehr lieben! Schwärze würde ihn umhüllen und langsam innerlich auffressen. Bei der Vorstellung grinste Andras fies und beobachtete gespannt mit dem Magier zusammen, was sich vor ihm abspielte. Jenna wurde brutal gegen ein parkendes Auto geschleudert und auch jetzt konnte man Luna erkennen, die immer wieder auf die Bändigerin einschlug. Verletzt und geschwächt war Jenna nicht mehr stark genug, sich zu wehren, sondern sah Stephen einfach nur an.


"Nein, das ist nicht echt! Mach das es aufhört!" Strange umfasste seine Schläfen und schüttelte mit zusammen gekniffenen Augen den Kopf.

"Oh mein Lieber, das geschieht gerade genau in diesem Moment!" Böse log Andras den Doktor an und amüsierte sich an seinen Schmerz, den dieser im Augenblick fühlte, als er es mit ansehen musste, wie die Bändigerin zu Tode geprügelt wurde. Immer kälter werdende Augen sahen Stephen direkt an und der Anblick machte ihn fertig. Das war nicht echt! Nein, es konnte einfach nicht echt sein. Andras war ein verlogener Dämon und trotzdem fühlte es sich so real an. Stephen konnte es nicht mit ansehen, wie Jenna etwas angetan wurde, weshalb er gebrochen auf die Knie sank, als er ihren blutverschmierten und leblosen Körper auf den Boden vor sich liegen sah.

Süffisant lächelte seine ehemalige Schülerin und verschwand durch ein Portal.

"Hör auf, hör auf, hör auf!" Wiederholte Strange immer wieder ohne sie anzusehen.

"Du hast versprochen, auf mich aufzupassen!" Sein Blick schnellte in die Höhe, als er ihre vertraute Stimme wahrnahm. Doch das, was er sah, war eine Untote mit eiskalten Augen. Auf Stephens Körper breitete sich eine Gänsehaut aus. Jennas Blick sprach vor Enttäuschung, Hass und Wut.

"Du hast es versprochen!" Schrie diese ihn an und überall um ihn herum erschien die junge Frau immer wieder wiederholten die unzähligen Kopien denselben Satz und überfordert drehte Strange sich im Kreis.

Die kalten Augen Jennas brannten sich in sein Gedächtnis und trieben ihn in den Wahnsinn. Der Boden unter seinen Füßen öffnete sich und er fiel immer tiefer, bis er wieder in dem pechschwarzen Raum zu schweben schien. Eine Träne löste sich von seiner erhitzten Wange, er hatte geweint, ohne dass er es selber bemerkt hatte. Ein Zeichen der Schwäche, die er nicht zulassen wollte, sich aber nicht dagegen wehren konnte.

Kalte Hände legten sich auf seine Schulter und gleichzeitig spürte er einen unangenehmen Atem im Nacken.

"Bitte, sag mir das es nicht echt war!" Forderte der Magier den Dämon mit zittriger Stimme auf.


"Wenn du nichts unternimmst, wird es die Wahrheit werden!"

"Du würdest ihr nie etwas antun!" Murmelte Strange und sah überrascht in Andras eisblaue Augen, als dieser direkt vor ihm stand.

"Ich nicht das mag vielleicht sein, aber die anderen!"

"Du musst das nicht tun!" Stephen sah Andras direkt an und böse grinste dieser zurück.

"Du hast immer noch nicht verstanden, wer hier die Regeln bestimmt! Ich muss mir von jemanden wie dir nichts sagen lassen!"

"Warum tust du das! Du bringst das natürliche Gleichgewicht durcheinander, wenn eine Seite versucht, mehr Platz zu gewinnen, bedeutet es für die andere den Untergang!"


"Ich bin das Böse, es ist mir egal! Du weißt nichts über mich!" Mit einer lauten kratzigen Stimme lachte Andras Stephen an.

"Ich habe nur einen Feind und das ist Glück. Ich bin hinterlistig, falsch und leg dich rein. Dabei schenke ich dir Wut und mache dein Herz zu Stein. Denn ich bin das Böse, was dich vom Guten erlöst! Stecke in deiner Seele tief drin und genieße es, dich zu quälen. Denn ich bin das Unheil, welches Gutes frisst! Dein Glück gehört mir und ich verspreche dir, ihr wird nichts geschehen."

"Du lügst!" Unterstellte Stephen dem Dämon dies.

"Du weißt, welche Rolle Jenna spielt und genauso weißt du, dass meine Leute gerade dabei sind, ihr etwas anzutun. Sie warten auf meinen Befehl und sollte dieser nicht kommen, hast du ja gesehen, was geschieht!"

"Nein, das werde ich nicht zulassen!"


"Du hast sowieso keine Wahl und glaub mir, du wirst es sein, der dafür sorgt, dass das Mädchen zu mir kommen wird!" Böse brannte sich das Lachen des Dämons in Stephens Kopf als schwarzer Rauch in seinen Mund und Nase fuhr. Das letzte, was der Magier in seinen Gedanken sah, waren ihre blauen Augen und ihr wunderschönes Lächeln. Bis wieder alles um ihn herum schwarz wurde und die Ohnmacht seinen Körper beherrschte.

Shadow (Dr.Strange FF - Buch 1)On viuen les histories. Descobreix ara