☆Shadow - 25☆

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"Ich weiß ja nicht, wieso ich mich dir gegenüber rechtfertigen muss, aber meine Gefühle gehen absolut niemanden etwas an! Entweder kommst du damit klar oder du verschwindest auf der Stelle aus dieser Tür und setzt nie wieder einen Fuß in diesen Tempel! Wer ein Problem mit meinen Entscheidungen hat, kann gehen, wann immer er möchte!" Wütend bebte Stephens Stimme und er hatte sich direkt vor Luna aufgebaut. Gleichzeitig deutete er mit zittrigen Händen auf die Tür, die draußen auf die Straßen Nepals führte. Geschockt von seinem Verhalten sah Luna diesen an, doch musste auch jetzt die junge Frau den Macho raushängen lassen.


"Wisst ihr was, ich verlasse diesen Drecksladen gerne!" Sauer stampfte sie zum Ausgang und hob zur Verabschiedung ihren Mittelfinger, als die große Tür auch schon ins Schloss fiel und eine plötzliche Ruhe im Raum aufkam. Geschockt traute Jenna sich nicht auch nur einen Ton zu sagen und musterte gespannt Stephen, dieser stand seitlich zu ihr und sah für einen Moment Luna hinterher. Er hatte sie vor dem Mädchen verteidigt und nicht bestritten, dass er etwas für Jenna empfand. Eine Tatsache, die sie trotz der Situation erfreute. Jenna nahm ihren Mut zusammen und lief langsam auf Stephen zu."Stephen, es tut mir leid. Das wäre nicht nötig gewesen.""Schon gut." Mit wehendem Umhang drehte dieser sich zu ihr um und für einen Augenblick hatte sie das Gefühl, dass sein Blick sanfter wurde."Du solltest gehen, sonst verpasst du noch dein Training!" Angestrengt sah er an der jungen Frau vorbei, auch wenn es ihm unglaublich schwerfiel. Doch er war im Moment zu aufgebracht. Das unüberlegte Verhalten machte ihn immer noch sauer und gleichzeitig wollte er aber nicht zu streng rüberkommen. Ihr Anblick machte ihn weich, schwach und zerbrechlich. Obwohl Stephen Jenna nicht ansah, spürte er ihre verletzten Gefühle. Am liebsten hätte Strange sie in seine Arme gezogen, doch aufgrund seiner Entscheidungen hatte er eine seiner besten Schülerin verloren. Eine weitere unüberlegte Tat, die mehr Folgen mit sich brachte, als ihm in diesem Augenblick bewusst war.Er musste sich erst mal beruhigen, doch das würde ihm nicht gelingen, wenn er weiter hier bei ihr war.


Ohne Jenna anzusehen, lief Strange aus dem großen Raum. Verwirrt sah sie ihm nach und presste ihre Hand auf die Brust. Wieso tat sein Verhalten so weh? Vermisst er mich überhaupt?Eine Träne lief an Jennas Wange hinunter, die sie jedoch schnell bei Seite wischte. Sie hatte in den letzten Stunden eindeutig zu viele davon vergossen. Sie musste einen kühlen Kopf bewahren, doch in diesem Tempel erinnerte das Mädchen einfach zu viel an ihn. Weshalb Jenna beschloss, den Unterricht heute ausfallen zu lassen. Würde es Stephen überhaupt interessieren? Wahrscheinlich nicht!Langsam lief sie zu ihren Privaträumen, zog sich eine schwarze Jeans und einen grauen Hoodie über, als sie sich auch schon den Weg ins Sanctum Sanctorum bahnte. Die anderen Schüler befanden sich alle in ihren Kursen. Perfekt, weil sie niemand bemerkte! Vorsichtig öffnete Jenna die Tür, doch sie ging schon davon aus, dass Stephen nicht hier war. Weshalb sie einfach auf die Straßen New Yorks gehen konnte. Sie verschränkte ihre Arme in der Bauchtasche und hielt den Blick stets gesenkt, als sie gedankenverloren durch die Straßen lief. Doch schließlich dauerte es nicht lange, als sie wieder an eine gewisse Person denken musste. Jenna lehnte sich in einem großen Park an einen Baum und sank ins grüne Gras. Die Kapuze hatte die junge Frau tief im Gesicht und lauschte dem Zwitschern der Vögel, das fröhlich die Umgebung erhellten. Immer wieder hatte sie Stephens Gesicht vor Augen. Gestern schien alles so Perfekt und sie hatte gehofft, das er ihre Gefühle erwidern würde. Doch nun saß sie hier alleine. Nicht im Stande, sich zu bewegen, weil sie auch nicht weggehen wollte. Jenna hätte Stunden, vielleicht sogar Tage hier sitzen können."Alles gut bei ihnen, Miss?" Leicht erschrocken blickte Jenna zur Seite, von der Sonne geblendet, erkannte sie nur die Umrisse eines großen blonden Mannes.

Shadow (Dr.Strange FF - Buch 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt