☆Shadow - 6☆

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Dr. Strange führte Jenna in den Anfangsraum zurück, wo außer ein paar Mönche und den beiden niemand war. Inmitten des Raumes lagen 2 Kissen, auf eines er sich setzte, dabei deutete er ihr an, es ihm gleichzutun. Verdutzt, mit einem immer noch mulmigen Gefühl, ließ sie sich vor ihm nieder. Als wäre der ganze Tag nicht schon Aufregung genug, hatte sie jetzt sogar das Gefühl, verrückt zu werden. Anders konnte sie sich die Einbildung von vorhin nicht erklären. Verschmitzt lächelte Strange sie an, als sich deren Blicke trafen.

"Es sind zurzeit viele Eindrücke, die auf dir lasten, was natürlich selbstverständlich ist. Immerhin begegnet man nicht jeden Tag solch einen Ort, nicht wahr?", began der Zauberer das Gespräch.
"Na ja durch die Tür wäre ja ok gewesen, aber nicht durch die Decke.", schmunzelte sie und entlockte sogar Strange ein Lächeln auf dem Gesicht, trotzdem fing sich dieser schnell und erklärte ihr ruhig weiter.

"Wie dir bereits aufgefallen ist, sind wir nicht einfach nur ein gewöhnlicher Tempel, geschweige denn eine Schule. Hier bilden wir Leute mit besonderen Talenten aus. Wir vollziehen unsere Energie aus Dimensionen, um diese zu bündeln und schließlich zu nutzen. So formen wir Magie!" Während er sprach, bildete sich ein oranger Stern vor Jennas Auge, den er mit einem Fingerschnippen wieder verschwinden ließ. Begeistert sah sie seinen lockeren Bewegungen nach. Es schien so einfach zu sein, wenn er es tat, als müsse dieser sich nicht einmal anstrengen. Erneut sah sie unauffällig auf seine Hände und dessen markanten Narben. Ob er die Verletzungen durch das Training bekommen hatte? Dieser Wong hatte nicht derartige Narben, wenn sie es zumindest richtig gesehen hatte. Dennoch, davon ließ sie sich nicht beirren, sie wollte ebenfalls unterrichtet werden und blickte ihn weiterhin begeistert an.

"Dann bringe es mir bei!", forderte sie diesen auf und kühl sah Strange zu Jenna. "Nein!" War seine einzige Antwort und entsetzt blickte sie ihn an. "Nein?", fragte sie erneut nach, doch wusste bereits, dass sie sich nicht verhört hatte. Ihr gegenüber fand Jennas Reaktion anscheint unterhaltsam, zumindest lächelte dieser sie amüsiert an.

"Du hast andere Fähigkeiten, an denen wir arbeiten müssen. Du kannst die Elemente bändigen, Luft, Wasser, Erde und Feuer, richtig?" Jenna nickte auf und ab. "Deine Kraft ist unserer ähnlich. Schließlich sind die Elemente einfach nur eine Quelle an Energie und du musst lernen, diese zu kontrollieren."
"Und du meinst, ihr könnt mir dabei helfen?" Jenna konnte es sich beim besten Willen nicht vorstellen wie jemand, der selber es nicht konnte, ihr zeigen sollte, wie sie etwas lernte, was sie seit Jahren nicht richtig beherrschte.

Strange erkannte ihre Zweifel und wusste das diese zu Recht waren. Doch er hatte sich die Aufgabe selber ausgesucht, nein, er musste es, schließlich war es seine Bestimmung. Er hatte es in der Zukunft gesehen was passieren würde, sollte er es nicht machen und sie durfte auf keinen Fall auf Andras Seite wechseln. Es steckten so viele Kräfte in ihr und wenn sie auf die falsche Bahn geraten würde, hätte dies fatale Folgen. Jenna bemerkte nicht, welche Gedanken den Doktor gerade beschäftigten, zu sehr hatte sie mit ihren eigenen Zweifeln zu kämpfen. Erst als diese sich dabei erwischte, wie sie ihn musterte und er ihren Blick erwiderte, zuckte sie innerlich zusammen. Seine türkisen Augen brannten sich in ihr Gedächtnis und würden sie noch eine ganze Weile beschäftigen.

"Wir versuchen dir zu helfen. Sind im Gegenzug natürlich auch auf deine Hilfe angewiesen.", raunte Strange mit einer unglaublich tiefen Stimme. Jenna überlegte kurz und willigte schließlich ein.
"Aber welche Hilfe kann ich euch bieten? Du musst wissen, dass ich nicht nur total unerfahren bin, ich habe im Grunde überhaupt keine Ahnung. Ich habe bis vor einer Stunde noch in meinem Büro gesessen und mich über Papierkram gestürzt. Das ist das Einzige, was ich kann.", versuchte sie Stephen zu erklären. Schließlich konnte sie nicht ahnen, dass er das bereits alles schon in Erfahrung gebracht hatte. Vielleicht war er sogar der einzige Mensch auf Erden, der mehr über eine Person wusste, als sie es selber tat. Der Gedanke amüsierte ihn, was er mit einem Schmunzeln unterstrich.
Dasselbe Schmunzeln, was Jenna in diesem Moment nicht einordnen konnte.
"Wir brauchen dein Können und dein Vertrauen. Andras ist ein gefürchteter Gegner und da er offenbar Interesse an dir hat, bist du zurzeit unsere einzige Chance, ihn ausfindig zu machen. Wenn er etwas haben will, ist er wie ein kleines Kind und gibt nicht so schnell auf!"

"Verstehe, aber bevor ich euch helfe, möchte ich alles über diesen Andras erfahren!", forderte sie ihn auf und für einen Moment war er über ihre Entschlossenheit überrascht.

Shadow (Dr.Strange FF - Buch 1)Where stories live. Discover now