Shadow (Dr.Strange FF - Buch 1)

☆Shadow - 4☆

"Bist du dir sicher, dass sie das ist?", fragte der Mann den Asiaten, der rechts neben Jenna stand. Diese setzte sich stöhnend auf und rieb ihren Kopf, während sie die Trümmerhaufen des Stuhles bei Seite schob. Sie war ganz schön unsanft auf ihren Po gefallen und es schien niemanden zu kümmern. "Ja, ich bin mir sicher." Wong, dessen Namen Jenna sich tatsächlich merken konnte, half ihr Mal wieder freundlicherweise auf. Dabei schaute er trotzdem immer unzufrieden aus. Bloß diesmal war Jenna diejenige, die sich nicht bedankte, sondern die beiden einfach nur anstarrte. "Kann mir jetzt mal jemand erklären, was hier los ist?" Wong sah verwundert zu dem anderen, der sie nur skeptisch beäugte."Du bist Jenna, richtig?" Ruhig sah der Mann mit den grauen Schläfen diese an. "Wieso weiß eigentlich jeder, wer ich bin?", schnippte diese die beiden an, die sich nur verwundert ansahen.

Jenna rollte mit den Augen und fing an, sich umzusehen. Sie war in einem Tempel oder so was in der Art. Zumindest weckte die kahle Einrichtung die Vermutung in ihr. Sie kannte die beiden genauso wenig wie den anderen Mann. Arktis, oder wie hieß der noch gleich?
Trotzdem hatte sie bei denen ein nicht so mulmiges Gefühl wie bei dem Blonden. Auch wenn dessen Angebot nach wie vor verlockend war. Außerdem wollte sie es nicht zu geben, doch irgendetwas faszinierte sie an ihm. Nicht zu vergleichen mit dem, was sie im Augenblick fühlte. Jenna war genervt. Als sie wieder zu dem Mann mit der Kette sah, blickte er gespannt zu ihr.

"Ja, mein Name ist Jenna und wer seid ihr?"
"Mein Name ist Dr. Strange, das ist Wong.", sprach der Große und blickte sie kühl an. Jenna zog nur fragend ihre Augenbrauen hoch und beäugte die beiden skeptisch.
"Und nun? Würde mir jetzt jemand erklären, was hier vor sich geht? Schließlich falle ich nicht jeden Tag durch den Boden." Jenna verschränkte ihre Arme.
"Du hast dich heute in etwas eingemischt, was du vielleicht besser nicht hättest tun sollen.", fuhr Strange Jenna von der Seite an, während er langsam um sie herum ging.
"Hätte ich das nicht gemacht, wäre er nicht mehr am Leben!" Sie drehte sich zu ihm um und deutete dabei auf Wong, der ruhig dastand.
"Das wissen wir durchaus zu schätzen. Wir wollten nur sichergehen, ob dir bewusst ist, auf was du dich da eingelassen hast. Deinem Mangel an Selbstvertrauen nach zu urteilen, würde ich mal behaupten, du weißt es nicht!" Ernst sah er sie an."Woher?"
"Ich kenne dich Jenna. Es war bestimmt, dass du zu uns gefunden hast. Du bist noch ein Anfänger, doch wir können dir helfen."
"Das Merkwürdige ist langsam, das jeder mich besser kennt, als ich es selber tue. Erst der Blonde und jetzt ihr." Verwirrt sah Jenna zwischen den beiden hin und her. Doch als sie den Blonden erwähnte, funkte etwas in Strange Gesicht auf.

"Du kennst Andras?" Sein Blick verdunkelte sich.
"Hm, ja hat mich vor genau 5 Minuten besucht und mir dasselbe Angebot gemacht." Für einen kurzen Moment sah der Doktor ins Leere, bis er sich wieder voll und ganz auf Jenna konzentrierte.
"Wir kennen uns nicht, aber du musst uns vertrauen und wir werden dir alles erklären. Allerdings braucht es seine Zeit. Andras ist eine gefürchtete Kreatur, er ist ein Meister der Täuschung und will so viele auf seine Seite ziehen, damit seine Armeen noch stärker werden."
"Ja so was in der Art hat er erzählt ..."
"Und was hat dir dein Gefühl gesagt?", mischte Wong sich ein, der die ganze Zeit nichts gesagt hatte. Jenna sah zu diesem, als hätte er ihre Gedanken lesen können.
"Das irgendwas nicht stimmte." Sie sah zu Strange, der ihr gleichzeitig die Hand ausstreckte.

"Es kommt alles ziemlich plötzlich, doch du musst uns vertrauen und mit uns arbeiten. Also bist du dabei?" Verwundert blickte sie auf seine Hand, sie war übersät mit Narben. Als er ihren entsetzten Blick erkannte, zog er diese schnell wieder weg und versteckt seine Hände hinter seinem roten Umhang. Jenna sah zu ihm auf, es war ihm unangenehm, doch sein Gesichtsausdruck war nach wie vor gleich. Probieren konnte man es und ihr Gefühl sagte ihr lieber bei den zweien als bei Andras. Sie beschloss, das Ganze erst mal auf sich wirken zu lassen. Gehen konnte sie später auch noch und schließlich wollte Jenna ja, dass sich etwas in ihrem Leben veränderte. Sie nickte entschlossen und Wong begleitete sie durch eine große Tür, während Strange im Raum zurückblieb und den beiden hinterher sah.