☆Shadow - 18☆

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Schwarzer Rauch schoss mit einer unglaublichen Geschwindigkeit über die Dächer Londons. Andras materialisierte sich in seine menschliche Gestalt zurück und landete unsanft auf eines der großen Häuser. Er rollte über den Boden, bis er schließlich liegen blieb. Dabei keuchte, hustete und krümmte der Dämon sich vor Schmerzen. Sein Körper brannte förmlich und die einzelnen Brandblasen, die sich auf seiner Haut gebildete hatten, fingen zischend an zu heilen. Er kam sich in diesem Moment so schwach vor und wollte es nicht wahrhaben, dass er verloren hatte. Er konnte sie nicht kontrollieren. Was immer Jenna gemacht hatte, sie war zu stark gewesen. Zu stark für Andras, eine Schande, die er sich nur schwer eingestehen wollte. Er musste seinen Plan anders in die Tat umsetzen. Denn der Möchtegern Doktor durfte auf keinen Fall gewinnen. Während er so da lag, schmiedete der Dämon bereits die nächste Idee, welches er mit einem gehässigen Lächeln unterstrich. Doch auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte, alleine würde er es nicht noch mal schaffen und im Moment sowieso nicht. Langsam stand er auf, spürte aber das er noch recht wackelig auf den Beinen war. Er fand es erschreckend, dass er trotz den Umständen irgendwie stolz auf die junge Frau war. Dabei könnte sie sein Untergang bedeuten und trotzdem fühlte er absolut keinen Hass gegenüber Jenna. Sein Blick ging über die Dächer zurück zum Sanctum Sanctorum. Er hatte eine Niederlage einstecken müssen. Doch schließlich hatten seine Spiele gerade erst begonnen. Mit einem süffisanten Lächeln verwandelte Andras sich zurück in Rauch und verschwand in der Schattenwelt.

"Er ist weg!" Informierte Wong den Doktor, als er wieder das Gebäude betrat. Stephen kniete bereits über Jenna und hatte ihr die okkulten Gewänder an gezaubert. Sein Mantel hatte sich um ihn gelegt und sorgenvoll sah er zu ihr hinunter.

"Wie geht es ihr?" Ruhig kam der Asiate auf Stephen zu und blieb hinter diesem stehen.

"Sie ist noch ohnmächtig und wahrscheinlich wird sie eine leichte Gehirnerschütterung haben." Vorsichtig drehte Strange ihren Kopf zwischen seinen Händen. Eine kleine Platzwunde schmückte ihren Hinterkopf. Aus Erfahrung wusste er, dass die Wunden oft schlimmer aussahen, als es hinterher der Fall war.

Trotzdem wollte er es nicht erneut riskieren, dass Jenna etwas passieren sollte.

"Wir behalten sie erst mal hier. Die anderen Schüler sollen nichts mitbekommen. Um die Bücherei kümmre ich mich später. Solange lässt du einfach niemanden dort hinein." Kühl sah Strange zu Wong. Dieser nickte und wusste, welche Vorwürfe sein Freund sich gerade machte. Schließlich bekam er genau mit, wie das Mädchen Stephen mehr bedeutete, als er zugeben wollte. Ohne etwas zu erwidern, ging Wong durch die große Tür nach Nepal. Er hielt es für die beste Entscheidung, Strange erst mal alleine zu lassen.

Der Anblick von Jenna machte Stephen wütend. Da hätte er mitrechnen müssen. Er wusste, dass Andras stark war. Doch hatte er mehr darauf gehofft, dass seine Zauber stärker wirken sollten. Es war seine Schuld und gerade jetzt wurde ihm bewusst, dass er so gut wie nichts über seinen Gegner wusste. Was ihn nur noch mehr reizte.

Vorsichtig legte der Doktor seine Arme um Jennas Körper und hob sie hoch. Dabei achtete er stets darauf, ihren Kopf stabil zu halten. Behutsam ging er mit ihr die große Treppe hinauf, an den antiken Gegenständen vorbei Richtung seiner Wohnung. Die durch einen Zauber mit dem Sanctum Sanctorum verbunden war. Langsam öffnete er die Tür und legte Jenna in sein Bett. Er holte Verbandszeug aus seinem Medizinschrank im Badezimmer und kümmerte sich liebevoll um die immer noch leicht blutende Wunde. Als er mit seiner Arbeit fertig war, ruhte sein Blick noch kurz auf der jungen Frau. Es tat Stephen im Herzen weh, sie hier socliegen zu sehen. Er strich ihr mit zittrigen Händen einige Haarsträhnen aus dem Gesicht, bevor er sich von ihr lösen konnte. Leise schloss er die Tür hinter sich und bevor Stephen zurück nach Nepal teleportierte, wendete er allmögliche Zaubersprüche an, die er kannte, um die Bösen fernzuhalten. Doch er schwor sich so schnell wie es ging, wieder zu ihr zurück zukommen.

Shadow (Dr.Strange FF - Buch 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt