☆Shadow - 43☆

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Vor wenigen Wochen träumte Jenna einfach nur davon, ein Avenger zu werden und jetzt sollte sie schon bald eine

Entscheidung treffen, die für die Zukunft der Menschheit entscheidend war. Am liebsten wäre sie gerade einfach weggelaufen und nie wieder zurückgekommen. Das waren Entscheidungen, die konnte eine Iron Man treffen oder Stephen, aber doch nicht eine Bändigerin, die immer noch dabei war zu lernen.

Als es plötzlich an der Tür des Sanctum Sanctorum klopfte, wurde Jenna aus ihren Gedanken gerissen. Verwundert sahen die drei sich an, weil alle, die von dem Ort wussten, klopften nicht, sie traten einfach ein.


Ohne lange zu warten, öffnete Stephen beherzt die Tür und zuckte kurz zusammen, als einer von Iron Mans Drohnen vor der Tür stand, diesen scannte und ohne zu fragen, einfach ins Haus trat. Als der Computer Jenna erfasste, leuchteten die Augen grün auf und eine eingesprochene Nachricht von Tony Stark spielte ab.

"Ich habe den Anzug fertig, nicht zu viel Schnickschnack und nichts Besonderes. Sollte er nicht gefallen, ist es nicht mein Problem.

Wenn allerdings noch etwas anderes ist, weißt du ja, wo du uns findest. Rogers hat mich gezwungen, das zu sagen! Stark, Ende!"

Die Drohne öffnete ihre Hand und ein kleines schwarzes Armband kam zum Vorschein.


"Das ist alles?" Sprach Stephen das aus, was Jenna dachte. Sie nahm den kleinen Gegenstand zwischen ihren Fingern und automatisch legte es sich an ihr linkes Handgelenk.

"Gibt es da noch eine Gebrauchsanweisung?" Fragte Jenna den Iron Anzug, doch dieser drehte sich einfach um und verschwand aus der alten Tür.

"Dafür redet er doch sonst so gerne." Warf Wong grinsend ein und auch Jenna musste schmunzeln. Nur Stephen erwiderte nichts, nicht mal ein kurzes Lächeln ging über seine Lippen.

Gekonnt ignorierte die Bändigerin sein seltsames Verhalten und betrachtete das Armband um ihr Handgelenk.

Wong bemerkte die seltsame Stimmung, die zwischen den drei im Augenblick herrschte. Dieses Gefühl, was man eben hatte, wenn man spürte, das man unerwünscht war. Bzw... Zwei Personen über etwas reden wollten, was ein Dritter vielleicht nicht unbedingt mitbekommen sollte. Jenna sah genervt zu Stephen und überlegte, wie sie am besten mit ihm reden konnte. Weshalb Wong sich ohne vernünftigen Grund einfach von den beiden verabschiedete und die beiden nun alleine hier im Sanctum Sanctorum standen.

Jetzt war der Moment gekommen, in dem Jenna Stephen am liebsten in die Arme gefallen wäre.

Doch diese abwertenden Gesten, die er äußerte, ließ sie die Gedanken schnell verdrängen. Nervös tippelte sie mit den Füßen auf und ab und schwang dabei ihre Arme hin und her. Stephen hob eine Augenbraue, als er ihr merkwürdiges Verhalten bemerkte.

"Stephen, ist alles in Ordnung?"

"Ja!" Antwortete er monoton und war schon dabei, Wong zu folgen, als Jenna ihm am Handgelenk fasste und er sich wieder verwundert zu ihr umdrehte. Für einen Moment sahen die beiden sich tief in die Augen, bis Jenna schließlich ihre Stimme wiederfand.

"Was ist dein Problem? Irgendwas stimmt doch nicht mit dir!"

"Bei mir ist alles in Ordnung, ich will einfach alleine sein!" Er schüttelte seinen Arm frei und ohne sich umzudrehen, ließ er sie stehen. Als Jenna ihrem Freund hinterher sah, konnte sie es gar nicht fassen, wie er sich verhielt und nahm sich deshalb vor, heute Abend noch einmal mit Stephen zu reden. Doch jetzt schien es das Beste zu sein, ihn erst einmal in Ruhe zu lassen.

Ihre Gedanken kreisten zurück zu dem Armband und neugierig betrachtete sie dieses. Es lag eng an ihrem Arm, jedoch schnürte es nicht ein, es schien schon fast so, als würde es sich jeder Bewegung anpassen wie eine zweite Haut. Als Jenna versuchte, dieses abzubekommen, aktivierte sie durch bloßes Auflegen ihres Fingers den Anzug und vom Armband aus formte sich ein schon fast metallisches Material und legte sich an ihrem Körper an. Sodass ihre Gewänder jetzt über der schwarz-roten Schicht lag.

Sie sah verwundert an sich hinunter und lief auf einen der alten Glaskästen zu, um sich in der Spiegelung besser sehen zu können. Schnell legte sie ihre Gewänder ab, um den Anzug ungestört zu betrachten. Begeistert drehte sie sich mehrmals von links nach rechts, um möglichst alles sehen zu können. Das Material schimmerte im einfallenden Licht leicht metallisch und an sich war der Anzug schlicht schwarz, bis auf vereinzelnde Stellen an den Armen und Beinen, die dunkelrot aufleuchteten. Ihr kompletter Körper wurde von dem Anzug eingenommen, bis auf die Hände und der Kopf. Diese lagen frei, was Jenna ganz recht war. Denn erstens brauchte sie ihre Hände und zweitens war sie noch nie der Fan davon gewesen, sich komplett zu verstecken so wie es Iron Man tat. Umso unglaublicher fand sie es, dass sie einen eigenen Superhelden Anzug von Tony Stark persönlich angefertigt bekommen hatte. Kurz überlegte Jenna, doch da der Unterricht ausfiel, hatte sie sowieso nichts mehr zu tun, weshalb sie den Anzug in vollen Zügen testen konnte.

Sie hob ihre Gewänder vom Boden auf, rannte in Stephens Wohnung, um ihre Klamotten abzulegen und befand sich im nächsten Moment auf den Straßen New Yorks. Wo die Passanten ihr begeistert hinterher sahen, als sie dank der Kraft des Windes hoch auf die Häuserdächer verschwand. Wie ein kleines Kind rannte und sprang sie von Dach zu Dach. Ihr war es egal, ob andere sie sehen konnten. Dies war der Moment, von dem sie so oft geträumt hatte und es erfüllte die Bändigerin mit Stolz, als sie die begeisterten Blicke der Menschen auf sich spürte. Das Training machte sich bezahlbar, denn so schnell und elegant hatte sie sich noch nie fortbewegt und in einer unglaublichen Geschwindigkeit hatte sie die Dächer hinter sich gelassen.

Auf dem obersten Punkt der Brooklyn Bridge blieb Jenna stehen und ließ ihren Blick über New York streifen. Sie wusste nicht, warum, doch in diesem Augenblick war sie glücklicher wie noch nie zuvor. Der Wind wehte ihr wild durch die Haare und genießerisch sog sie den Duft des Wassers ein, als sie auf die blaue Fläche unter sich sah. Mittlerweile konnte sie den Spinnentypen verstehen, der oft genug gesehen wurde, wie er einfach nur die Aussicht genoss. Ob sie ihn vielleicht mal treffen würde? Denn ab dem Zeitpunkt hatte Jenna sich vorgenommen, öfters solche Ausflüge zu machen.

Es tat ihr gut, einfach mal den Kopf freizubekommen. Mal ihre 4 Wände zu verlassen und mit dem neuen Anzug traute sie sich, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Sie sah hinunter in Wasser, streckte ihre Arme aus und stürzte sich kopfüber in die blaue Flut. Das Gefühl des Fallens war großartig und bevor Jenna ins Wasser stürzte, formte sie mehrere Meter vor dem Einschlag einen Sog, der sie vorm Aufprall abfing und die Bändigerin geschmeidig ins Wasser eintauchte. Unmenschlich schnell tauchte sie durchs Wasser, da sie das Element um sich herum bändigte. Als sie am Ufer angekommen war, sprang sie mit einem Satz aus dem Wasser. Die Abkühlung hatte unglaublich gutgetan und mit freien Gedanken machte sie sich zurück auf den Weg ins Sanctum Sanctorum.

Shadow (Dr.Strange FF - Buch 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt